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0352 - Der Planet des tödlichen Schweigens

Titel: 0352 - Der Planet des tödlichen Schweigens
Autoren: Unbekannt
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beschleunigte das Schiff, dann wurden die Bilder klarer, und die Analyse konnte vorgenommen werden. Baylee Vadokas hantierte einige Sekunden lang an seinen Knöpfen und Schaltern, dann sagte er aufgeregt: „Das ist ein terranisches Schiff. Ein Handelsraumer, soweit ich es erkennen kann. Zweihundert Meter Durchmesser, die Nummer oder der Name ist nicht feststellbar. Ich kann auch keine Bewegungen erkennen, ebenfalls sind die Luken ohne Licht. Vorsicht!"
    „Verdammt!" sagte Bontainer halblaut zwischen den Zähnen. „Zwei Zufälle, das ist unmöglich. Ich werde Alarm geben."
    Es störte ihn, daß vor einem schweigenden Planeten ein schweigendes Schiff ohne deutlich erkennbaren Eigenimpuls trieb. Das konnte nicht mehr Zufall sein. Schlagartig erkannten die Männer, daß sie mitten in der Gefahr schwebten.
    „Distanz?" fragte Baylee Vadokas in die Stille hinein.
    „Fünfzig Kilometer „ Bontainer hielt das Schiff an, betätigte die Maschinen und verhinderte damit, daß die EX-2333 weiterdriftete und mit dem schweigenden Fremden hier kollidierte. Jetzt waren die Bilder der Ortung klar und deutlich. Das Objekt war unverkennbar ein terranisches Schiff.
    Sekundenlang herrschte ein quälendes Schweigen in der Zentrale.
    „Meine Herren", sagte der Kapitän schließlich, und es war deutlich zu spüren, daß er versuchte, keine riskanten oder voreiligen Entscheidungen zu treffen, „wir stehen vor einer unerwarteten Situation."
    „Wir sind am Ende einer langen Reise, und wir waren psychologisch auf einen Planeten vorbereitet, der uns drei Wochen lang einen Erholungsurlaub ermöglichen sollte. Statt reibungslos landen zu können, entdecken wir, daß uns niemand antwortet.
    Und jetzt dieses treibende Schiff hier. Es scheint, daß hier im Kyrou-System Dinge vorgehen oder vorgegangen sind, von denen wir nichts wissen. Das verpflichtet uns zu erhöhter Wachsamkeit. Hat jemand von Ihnen einen Vorschlag?"
    „Auf keinen Fall näher herangehen", sagte Roodin, der Zweite Offizier.
    „Das ist bereits geregelt", erwiderte Bontainer ruhig und wies auf die Anzeigen des Geschwindigkeitsmessers. Die Marke ruhte auf dem Nullwert.
    „Wir sollten eine kleine, schwerbewaffnete Gruppe mit der Space-Jet zum Schiff hinüberschicken."
    Die Stimme des Funkers klang etwas heiser.
    Er starrte abwechselnd auf die Bilder des Sichtschirms und des vergrößerten Echos der Ortung.
    Eine Kugel, die aussah, als bestünde sie aus zerknittertem Leichtmetall, drehte sich unmerklich wie ein bedeutungsloser Asteroid. Im Licht der gelben Sonne leuchteten die Unregelmäßigkeiten der Hülle pausenlos auf, diese Lichtblitze deuteten darauf hin, daß die Schale des Schiffes beschädigt war.
    „Ich glaube, es ist ein Wrack!" sagte Joyl Cantrada nachdenklich. „Und zwar eines, das entweder sehr alt ist oder mit dem Schweigen Port Faberges zusammenhängt."
    Bontainer nickte.
    „Roodin, Sie vertreten mich an der Steuerung. Ich fliege die Jet. Ich brauche nur Freiwillige. Wer kommt mit?"
    Bontainer stand auf und nahm das flache Bauteil vom Pult, das Amber aus der Maschine in der Messe entfernt hatte. Vier seiner Männer folgten ihm, und unterwegs durch die Korridore, die in die Schleusenräume führten, stießen weitere Männer zu ihnen, die schnell unterrichtet waren und sich anschlossen. Die Mannschaft des Schiffes hatte in den letzten Wochen sehr wenig Arbeit gehabt und begann sich zu langweilen. Die Bänder trugen die zehn Männer in die Nähe der Hauptschleuse, in der eine Kaulquappe mit Spezialausrüstung stand und eine Space-Jet.
    Bontainer blieb vor dem Eingang einer Kammer stehen. Seine Männer versammelten sich um ihn.
    „Wir wissen nicht", sagte er, „was uns erwartet.
    Wir werden Kampfanzüge anziehen, Desintegratoren einstecken und andere Waffen. Außerdem werden wir die Impulsgeschütze der Jet bemannen. Zuerst die Anzüge."
    Einer der Männer, die sich eben angeschlossen hatten, trat an ein Visiphon heran, das in der Wand installiert war, und rief kurz nacheinander einige Namen an, sprach ebenso kurz mit den Teilnehmern und erreichte binnen weniger Sekunden, daß weitere Besatzungsmitglieder eintrafen und sich um die Jet und die zehn Männer kümmerten.
     
    *
     
    Fünfzehn Minuten später ...
    Savik Roodin hatte das Schiff mit geringstmöglicher Energie so gedreht, daß die Hauptschleuse in die Richtung des Wracks wies. Die Jet stand auf ihren vier Teleskoplandestützen noch immer auf den magnetischen Bodenbezirken. Hinter der Bedienungskanzel
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