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0352 - Der Planet des tödlichen Schweigens

Titel: 0352 - Der Planet des tödlichen Schweigens
Autoren: Unbekannt
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hören.
    „Hier spricht Bontainer.
    Wir sind im Anflug auf Roanoke, wie es bei der letzten Besprechung festgelegt wurde. Unser Funkaufruf wurde, obwohl zweimal abgestrahlt, nicht beantwortet. Auf dem Planeten oder zumindest in Port Faberge scheint etwas nicht in Ordnung zu sein.
    Noch besteht kein Grund zur Beunruhigung, aber ich möchte die Mannschaft bitten, sich auf Eventualitäten vorzubereiten. Es kann sein, daß Alarm gegeben wird. Die Offiziere bitte ich alle in die Zentrale. Danke."
    Minuten später standen sieben Männer vor den Schirmen und hörten zu, was Joyl Cantrada und Bontainer zu sagen hatten.
    „Es ist undenkbar, daß sämtliche Sender und Empfänger auf Roanoke ausgefallen sind, Käpten", sagte der Erste Offizier. „Ich habe ein sehr schlechtes Gefühl bei der Sache. Wir sollten vorsichtig sein."
    Bontainer grinste den Ersten an.
    „Aus welchem Grund, glauben Sie", sagte er, „habe ich die Geschwindigkeit gedrosselt?"
    „Entschuldigung, Sir", sagte der Erste.
    „Tut nichts zur Sache. Wir sollten hier unsere Geräte einschalten. Ortung und sämtliche Fernbeobachtungsgeräte, die wir haben. Vielleicht gelingt es uns zu erfahren, was dort los ist."
    Die automatische Ortung lief ohnehin während des gesamten Fluges, und nacheinander wurden die schweren, drehbaren Kontursessel bemannt.
    Zusätzliche Schaltsegmente erwachten zu technischem Leben, Lichter begannen zu spielen, und neue Geräusche waren zu hören. Noch immer schwebte die EX-2333 näher, unmerklich und wie ein Stäubchen, das in den Strahlen einer fernen Sonne aufschimmerte. Die Gesichter der Männer zeigten die Konzentration; nur Oomph Amber schien plötzlich zufrieden. Er zog seine unglaublich dünnen Beine an sich und blieb in seinem Sessel. Ein etwas idiotischer Ausdruck kam in sein Gesicht, aber das besagte nur, daß er im Moment keine geistigen Probleme hatte.
    Bontainer, der Amber kurz anblickte, erkannte, daß sich der Lourener wohl zu fühlen begann.
    Entweder war es ihm gelungen, wieder etwas Glänzendes zu stehlen, oder die Stimmung an Bord besserte sich; zumindest die in der Hauptzentrale.
    Obwohl ihn das Schweigen Port Faberges irritierte, fühlte Vivier Bontainer etwas wie eine schwache Zufriedenheit.
     
    *
     
    „Echo!"
    Der Mann, der vor der Ortung saß, projizierte das Bild seines Schirmes auf einen größeren, so daß jeder sehen konnte, was die Geräte aufgespürt hatten. Er deutete auf das betreffende Quadrat des Koordinatennetzes und sagte: „Es könnte ein Schiff sein. Ich messe es an!"
    Sekunden später kam die detaillierte Auskunft.
    „Eine halbe Astronomische Einheit, Käpten!"
    Die Atmosphäre in dem verhältnismäßig kleinen Raum in der Mitte des Schiffes war fast wie immer: kühl, sachlich und auf die notwendigsten Mitteilungen beschränkt. Jetzt begann sich das Moment einer echten, wenn auch noch hypothetischen Gefahr abzuzeichnen, und die Männer versteiften sich, konzentrierten sich mehr und sprachen leise und schärfer als sonst.
    „Ich werde kein Risiko eingehen", sagte Bontainer zur Verwunderung aller, denn er stürzte sich sonst in die gefährlich aussehenden Aktionen, „ich werde das Schiff vorsichtig jenem Objekt dort näher steuern."
    Seine Hände begannen zu arbeiten.
    Maschinen liefen an, die Düsen des Ringwulstes spien Partikelströme aus, und die EX-2333 beschleunigte, zog einen Viertelkreis und trieb nach rechts von der Halbkugel des Planeten ab, dem fernen Ortungsecho zu.
    Jetzt erklang eine andere Stimme jung, hell und etwas rücksichtslos. Bontainer erkannte sie als die Roodins, des Zweiten Offiziers. Roodin war neunundzwanzig, ein kleiner Mann mit weißblondem Haar und schnellen, eckigen Bewegungen. Er hatte sich während des Einsatzes auf Louren besonders durch seine kaltblütigen Aktionen hervorgetan.
    „Wir sollten das Schiff nicht anfunken, Sir", sagte er. „Es könnte unter Umständen eine Falle sein. „ Bontainer stimmte zu.
    „Oder ganz einfach ein havariertes Schiff", sagte Don Gilbert mürrisch. „Wir bewegen uns inzwischen in äußerst gefährlichen Gedanken. Nicht unbedingt muß das alles mysteriöse Gründe haben."
    „Vadokas?" sagte Bontainer und drehte seinen Sessel, so daß er den Mann an der Ortung sehen konnte.
    „Ja, Sir?"
    „Können Sie uns schon sagen, was das für ein Schiff ist - falls es eines ist, dessen Typ wir kennen müßten?"
    Eine annähernd kreisförmige Metallmasse erschien auf dem Schirm.
    „Wir sind noch nicht nahe genug, Sir."
    Bontainer
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