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0351 - Zwei Schwerter gegen die Hölle

0351 - Zwei Schwerter gegen die Hölle

Titel: 0351 - Zwei Schwerter gegen die Hölle
Autoren: Jason Dark
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brach zusammen.
    Ich wollte ihn auffangen und merkte, daß ich selbst kaum noch Luft bekam. Zudem begann diese fremde Welt zu vibrieren. Es war ein gefährlicher Rhythmus, der die Umgebung gepackt hielt und sich auf uns übertrug.
    Selbst der falsche Engel wußte, was die Stunde geschlagen hatte.
    Er kam zu uns. Den ersten Schritt setzte er normal, beim zweiten begann schon das Torkeln, und beim dritten brach er zusammen.
    Genau wie ich.
    Fast wären wir gegeneinandergefallen. Als ich aufschlug, dachte ich an die Worte der Großen Mutter, die uns davon berichtet hatte, daß diese Welt implodieren würde.
    Wie eine Fernsehröhre, in der sich ein Vakuum befindet.
    Jetzt schwankte auch der Eiserne, der sich bisher so gut gehalten hatte. Im ersten Augenblick sah er so aus, als würde er fallen, doch er stützte sich an seinem Schwert ab, fuhr schwerfällig herum und begann damit, Kara anzusprechen.
    »Deine Waffe!« ächzte er.
    Auch Kara hatte Schwierigkeiten. Ihr ging es allerdings noch besser als dem kleinen Magier, der schon in die Knie gesunken war und versuchte, seine eigenen magischen Kräfte zu mobilisieren. Ich wußte, daß er die Telekinese und Teleportation beherrschte, aber es war ihm unmöglich, sie in dieser Welt einzusetzen.
    Zu grausam hielt man ihn fest.
    »Das Schwert!« Wieder brachte der Eiserne nur mühsam die Worte über die Lippen.
    Kara verstand.
    Ihre Bewegungen waren langsam, als sie die Hand sinken ließ und den Griff der Waffe umklammerte.
    »Zieh es…«
    Auch das tat Kara. Dabei gelang es ihr nicht mehr, auf der Stelle zu stehen. Sie ging einmal nach rechts, dann wieder nach links, und ihre Knie wollten nachgeben.
    Die Luft wurde mir immer knapper. Ich kam kaum noch dazu, Atem zu schöpfen. Vor meinen Augen begann sich die Welt zu drehen. Kara und der Eiserne Engel wurden zu schattenhaften Gestalten. Jede ihre Bewegungen nahm ich durch einen Schleier wahr.
    Hören konnte ich noch. Und ich vernahm auch die Anstrengung in der Stimme des Eisernen Engels.
    »Du mußt es werfen!« keuchte er. »Du mußt es werfen!« Während dieser Worte hatte er sich schwerfällig umgewandt und starrte dorthin, wo sich die Grenze dieses Teils der Leichenstadt befand.
    »Dahin…« Mühselig hob der Eiserne den linken Arm. Es gelang ihm kaum, den Finger auszustrecken und in die entsprechende Richtung zu deuten, aber die Schöne aus dem Totenreich wußte Bescheid.
    Nur, würde sie auch die Kraft finden, das zu schaffen, was sie sich vorgenommen hatte?
    Kara versuchte es zumindest. Sie holte ein paarmal pfeifend Atem, während sie sich selbst Schwung geben mußte, um überhaupt in Bewegung zu kommen.
    »Mach es…« preßte der Eiserne hervor. Sein Gesicht verschwamm vor meinen Augen, ich hatte das Gefühl, als würden die Konturen zusammenfließen, um neue Gebilde zu schaffen.
    Unser Freund wartete auf Kara. Damit sie sich mit ihm auf gleicher Höhe befand. Er hatte den Kopf nach rechts gedreht, sein Gesicht war ein anderes geworden, und mein Blick klärte sich wieder für einen Moment. Sehr deutlich nahm ich die Umgebung wahr.
    Das Vibrieren war noch immer vorhanden. Nur hatte es jetzt System bekommen. Es drehte sich, so daß ich an einen Kreisel erinnert wurde. Die Welt sollte implodieren.
    Auch hier waren die physikalischen Kräfte nicht völlig aufgehoben. Der Kreisel war entstanden, und durch die Drehbewegungen verdichtete sich diese Welt des falschen Engels.
    Sie wurde kleiner, kompakter. Mit jeder Drehung, die sie hinter sich ließ. Vielleicht würde sie bald in einen Atomkern passen, wenn es so weiterging.
    Möglich war alles.
    Und auch die Fläche, auf die wir geschaut hatten, veränderte sich in entsprechender Weise. Sie rückte zusammen und bildete gleichzeitig ein Oval. Wenn der Eiserne und Kara etwas unternehmen wollten, durften sie nicht länger warten.
    Beide befanden sich auf gleicher Höhe. Und das hatte der Eiserne gewollt. »Jetzt…« Es sollte ein Brüllen werden, doch nur mehr ein Krächzen drang aus seinem Mund.
    Er schleuderte die Waffe.
    Gleichzeitig ließ auch Kara ihr Schwert los. Die goldene Klinge schuf einen blitzenden Reflex, der in einen Strahl mündete und genau auf die Wand zuschoß.
    Zusammen mit dem Schwert des Eisernen.
    Zwei magische Schwerter gegen die Hölle!
    Sie trafen in dem Augenblick, als auch der Eiserne und Kara zusammenbrachen.
    Ich hörte nichts. Kein Krachen, keine Schreie, und dennoch waren in diesem Augenblick zwei Welten zusammengeprallt, und die magischen
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