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0351 - Wir jagten das schnelle Gespenst

0351 - Wir jagten das schnelle Gespenst

Titel: 0351 - Wir jagten das schnelle Gespenst
Autoren: Wir jagten das schnelle Gespenst
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gesucht.«
    »Das leuchtet mir ein, Chef!«, sagte ich. »Wenn unsere Überlegungen zutreffen, dann müsste einer der früheren Hausbesitzer dieses Versteck angelegt haben. Vielleicht ergibt sich daraus eine Spur!«
    »Und wenn nun unsere ganze schöne Theorie falsch ist?«, fragte Phil.
    »Ich weiß, wie Ihnen beiden zumute ist«, meinte der Chef. »Trotzdem gibt es noch einen weiteren Aspekt, den man beachten sollte. Ich bezweifle, dass Sie mit Leminski oder dem Neger viel anfangen können. Die beiden waren allein in New York, hatten keine Verwandten oder Freunde, die Auskunft geben könnten. Ich bin der Ansicht, dass Sie mit Nachforschungen in dieser Richtung nur Ihre Zeit verschwenden. Der unheimliche Bogenschütze muss aber mit Leminski, dem Platzwart des Clubs, in einer Verbindung gestanden haben, und deswegen werden sich noch ein paar Ihrer Kollegen damit beschäftigen. Die Tatsache, dass Sie, Jerry, ihn angeschossen haben, kann uns dabei helfen.«
    »Das ist gut, Chef«, sagte ich. »Wir können ein wenig Entlastung wirklich gebrauchen. Ich schlage vor, dass einige von unseren Kollegen die Mitglieder des Hoboken Bow Club überprüfen. Falls einer von ihnen eine Schussverletzung aufweisen sollte, brauchen wir nicht mehr lange suchen.«
    »Es bleibt also dabei«, sagte Mr. High. »Mir scheint es aussichtsreicher, Sie würden nach dem Geigenspieler forschen, der seine Etüden auf Tonband aufnimmt. Natürlich gibt es eine Menge Menschen in dieser Stadt, die Violine spielen können, aber wenn Sie jetzt all diejenigen ausscheiden, die über kunsthistorische Kenntnisse verfügen, schmilzt dieses Häuflein schon zu einer recht kleinen Schar zusammen.«
    »Chef, es gibt keine Kartei der Geigenspieler von New York«, knurrte ich.
    Mr. High lächelte.
    »Es wird Zeit, dass Sie den Fall bald abschließen, Jerry. Er scheint Sie sehr mitzunehmen. Fahren Sie zum Grundbuchamt und sehen Sie nach, von wem Lorke sein Haus gekauft hat.«
    Ich war beschämt. Mein Gehirn hatte offensichtlich Ausgang gehabt.
    Schweigend ging ich mit Phil zum Jaguar.
    ***
    Meine Stimmung wurde nicht besser, als die Idee mit einer glatten Enttäuschung endete.
    Der Angestellte im Grundbuchamt trug Ärmelschoner, seine Augen schützte ein grüner Schirm, den ein Gummiband hielt.
    Er hörte sich wortlos unsere Bitte an und kletterte auf einer Leiter an einem Regal hoch, das eine Reihe verstaubter Akten barg. Umständlich band er die Schnur auf, die das Bündel zusammenhielt.
    »Hier!«, sagte er und deutete auf eine Eintragung. »Mister Lorke hat das Haus im Jahre 1939 von einem gewissen Stan Gravel gekauft. Der Verkäufer gibt seinen Beruf als Makler an.«
    »Danke!«, stieß ich hervor. Der Name sagte uns nichts. »Und von wem hat es dieser Stan Gravel gekauft?«, wollte mein Kollege wissen.
    Der Clerk schob die Stahlbügel seiner Brille auf die Stirn. »Sind Sie aber neugierig!«, brummte er gelangweilt.
    »Das war gar nicht lange vorher, drei Jahre und zwei Monate. Gravel hat es von einem Mann namens Buchhalter gekauft!«
    Ich schüttelte den Kopf und gab Phil einen Wink. Wir hatten eine Niete gezogen.
    Die Namen Gravel oder Buchhalter hatte ich nie gehört. Auch Phil zuckte die Achseln.
    Als wir im Federal Building aus dem Lift stiegen, wartete wieder einmal der alte Neville davor.
    Auch sein Anblick war nicht geeignet, meine Stimmung zu heben. Dieser Fall zog sich in die Länge wie ein Kaugummi.
    Neville kümmerte sich nicht um meinen Gemütszustand.
    »Sie da! Sieh da! Unsere beiden Geisterbanner. Von wannen kommt ihr, edle Herren?«
    »Vom Grundbuchamt, vermessener Schalk!«, grinste Phil. »Und so ihr nicht dreißig Rutenstreiche wollt, so hütet eure Zunge!«
    Ich musste lachen.
    Phil erzählte ihm den Rest in Normalprosa.
    »Stan Gravel und Louis Buchhalter waren die früheren Besitzer. Lauter harmlose Leute!«
    Neville ließ sein Aktenbündel aus der Hand rutschen, dass der Staub emporquoll als es aufprallte.
    »Sooo«, .sagte er gedehnt. »Lauter harmlose Leute? - Da sieht man wieder einmal, was ihr doch für harmlose Dussel seid! Ist euch vielleicht der Name Lepke ein Begriff?«
    »Natürlich!«, meinte ich ungehalten. »Wer hätte nicht von dem großen Lepke gehört? Allie Tannenbaum, Lucky Luciano, Louis Kingpin Costello und der größte Schuft von allen, Lepke?«
    »Dann haltet euch mal hübsch fest, Boys! Lepke hieß nämlich mit bürgerlichem Namen Louis Buchhalter! Und damit ihr etwas zu denken habt, will ich euch noch was verraten:
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