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0351 - Wir jagten das schnelle Gespenst

0351 - Wir jagten das schnelle Gespenst

Titel: 0351 - Wir jagten das schnelle Gespenst
Autoren: Wir jagten das schnelle Gespenst
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leider recht!«, brummte ich. »Wenn die Zeitungen eine Ahnung davon hätten, dass alle diese Fälle eine Verbindung miteinander aufweisen, würden sie uns in der Luft zerreißen. Meine einzige Hoffnung ist, dass wir irgendwann einmal auf eine Tatsache stoßen, die uns gestattet, einen direkten Hebel anzusetzen. Vielleicht sind diese Tatsachen bereits vorhanden, und wir sind vor lauter Zeitmangel nicht dazu gekommen, sie gebührend zu würdigen. Jedenfalls bin ich neugierig, was es mit dem ermordeten Neger in der Ritterrüstung auf sich hat. Eins scheint mir ziemlich klar: Lorke soll unter Druck gesetzt werden. Aber du warst selbst dabei, wie wir die Interessenten für sein Haus unter die Lupe genommen haben. Sie alle haben eine stichhaltige Erklärung für ihre Absicht. Ob wir mit unserer Theorie vollkommen falsch liegen?«
    »Das ist möglich, Jerry! Aber warum wird dieser faule Zauber in Lorkes Haus aufgeführt?«
    Darauf konnte ich nun beim besten Willen keine endgültige Antwort geben. Seit jenem Morgen hatte es in dem Haus keinen aufregenden Vorfall mehr gegeben.
    Dafür war Lorkes Assistent Kramer in den Geschäftsräumen des Händlers ermordet worden. Und zwar auf die gleiche unheimliche Weise wie Leminski.
    Es gab kaum einen Zweifel, dass der gleiche unheimliche Bogenschütze die Tat begangen hatte.
    Auffällig war, dass Lorke, trotz aller gefährlichen Situationen, in die er geraten war, lediglich einen Schlag über den Kopf eingehandelt hatte.
    Ich machte Phil darauf aufmerksam.
    - »Du meinst, dass Lorke mit dem Gespenst unter einer Decke steckt. Welchen Sinn sollte das haben?«
    »Ich weiß es auch nicht«, musste ich zugeben. »Jedenfalls ist immer noch nicht bekannt, auf welchem Wege der Verbrecher ins Haus eindringt. Genauso unklar ist, wie der Bogenschütze nach dem Mord an Kramer das Geschäft verlassen konnte. Wenn er in seinem Kostüm auf der Straße in ein wartendes Auto gestiegen wäre, hätten sich Zeugen für diese auffällige Szene finden müssen. Außerdem wischte der andere Angestellte Staub in einem Raum, den der Mörder unbedingt passieren musste, wollte er auf die Straße gelangen!«
    »Das sind natürlich alles Tatsachen, die sich auch harmlos auf klären können - harmlos für Lorke, meine ich. Vielleicht liegt es wirklich nur daran, dass wir uns an eine falsche Theorie klammern!«
    »Vorerst haben wir noch überhaupt keine befriedigende Theorie. Wenn ich nur einen Tag Ruhe hätte, fiele mir die Lösung vielleicht auf der Couch ein. Aber an Ruhe ist ja nicht zu denken!«
    Ich stellte den Jaguar im Hof der Fahrbereitschaft ab. Der Fahrstuhl brachte uns nach oben. Als sich die Türen öffneten, stand der alte Neville davor.
    »He, Jerry!«, grinste er. »Du hast mir versprochen, mich das Gespenst sehen zu lassen. Was ist nun damit? Ich möchte auch mal so ein seltsames Wesen sehen!«
    Ich war wirklich nicht in der Stimmung, auf Nevilles Scherze einzugehen.
    »Steig lieber ein«, knurrte ich, »sonst fährt dir der Lift vor der Nase weg. Bye.«
    Wir steuerten auf unser Office zu. Ich warf meinen Hut auf den Haken und setzte mich an den Schreibtisch. Dann rief ich Mr. High an.
    »Hallo, Chef! Ich spreche von meinem Office aus. Wir bekamen unterwegs die Nachricht, der ermordete Neger sei identifiziert worden. Können Sie uns Näheres darüber sagen?«
    »Sicher, Jerry! Kommen Sie doch mit Phil zu mir herüber. Ich kann Ihnen dann die ganze Geschichte erzählen!«
    »Okay«, sagte ich. »Wir sind sofort da!«
    ***
    »Wir wissen jetzt endlich, wer der ermordete Neger ist«, begann der Chef. »Robin Ross hat inzwischen absolut sicher feststellen können, dass der Mann Josuah Gerboth hieß. Er war bei einer Firma am Wallabout Market beschäftigt. Er kam erst vor zwei Jahren aus dem Süden nach New York. Vor vierzehn Tagen nahm er Urlaub, angeblich um seine Verwandten in Georgia zu besuchen. Er hat die Stadt aber nicht verlassen.«
    »Und wie kam man dahinter?«, erkundigte sich Phil.
    »Er wohnte mit einem anderen Farbigen zusammen in einem Zimmer in Harlem. Als er nicht zurückkam, schrieb der an die Verwandten in Georgia. Er erhielt die Antwort, dass Gerboth nie dort gewesen war. Sein Zimmerkollege wartete noch ein paar Tage, dann verständigte er die City Police.«
    »Das hat ja gut geklappt. Verstand dieser Gerboth etwas von Giften?«
    Mr. High sah mich verwundert an.
    »Wie kommen Sie auf diese Frage, Jerry? Tatsächlich war er zu Hause in Georgia so etwas wie ein Medizinmann. Sie wissen,
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