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0351 - Jäger der Nacht

0351 - Jäger der Nacht

Titel: 0351 - Jäger der Nacht
Autoren: Werner Kurt Giesa
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jener, deren Rache für einen vermeintlichen Verrat die geflohene Werwolf-Dämonin endlich erreicht hatte.
    Und Timothy Fairwydd hatte von alledem nichts geahnt…
    Yrenes Mutter hatte sich in den fünf oder sechs Jahren ihres Lebens zu gut unter Kontrolle gehabt…
    Yrene wußte jetzt, daß sie nicht in Llanñddu bleiben konnte. Es wurde für sie zu gefährlich. Wahrscheinlich hätte sie das halbe Dorf ausrotten können, wenn nicht erstens die goldhaarige Dienerin des Fürsten der Finsternis, und zweitens der Dämonenjäger Zamorra mit seiner Gefährtin eingetroffen wären. Ihre Aktionen überschnitten sich. Yrenes Geheimnis war höchstwahrscheinlich entdeckt worden.
    Sie würde sich einen anderen Wirkungskreis suchen. Weit fort von hier. Vielleicht in einer der größeren Städte. Caernarvon, oder Carmarthen unten im Süden. Oder noch besser: sie würde über die Berge nach England gehen und die Engländer hetzen. So konnte sie ihre Wolfstriebe noch mit dem Spätpatriotismus in Einklang bringen und Rache für die erschlagenen wälischen Krieger nehmen, Jahrhunderte nach dem Ereignis.
    Zukunftsmusik…
    Die Stelle, an der sie mit dem Silber in Berührung gekommen war, brannte immer noch teuflisch. Yrene nahm menschliche Gestalt an und betrachtete ihren Körper. Die Haut war an der entsprechenden Stelle verbrannt. Und sie würde wohl nur sehr schwer wieder heilen. Es sollte ihr eine Lehre sein Silber niemals wieder zu unterschätzen, sei es nun geweiht oder nicht.
    Aber sie hatte es ja nicht ahnen können…
    Wieder nahm sie die Wer-Gestalt an. Sie überlegte, was sie tun konnte. Ins Haus schleichen, so schnell sie eben konnte, alles Notwendige zusammenpacken, einen Wagen stehlen und aus Llanñddu verschwinden. Noch in dieser Nacht.
    Aber da war das Bündnis mit der Goldhaarigen. Sie sollte doch diesen Zamorra ablenken, damit Teri ungestört dem echten Wolf das Fell über die Ohren ziehen und sich selbst zur Werwölfin machen konnte…
    Sie fühle sich hin- und hergerissen. Dann aber entschloß sie sich, das Schicksal entscheiden zu lassen. Ihr eigenes Leben war wichtig, es mußte erhalten werden. Also würde sie erst einmal zusehen, daß sie an ihre Kleidung und Geld kam, einen Wagen stehlen und ein Versteck suchen. Dann konnte sie der Goldhaarigen immer noch helfen.
    Langsam schlich sie durch die Nacht, zurück zum Dorf…
    ***
    Teri Rheken hatte sich mit Zamorra auf die Waldlichtung zurückgezogen, auf der sie vorhin noch mit der Werwölfin gesprochen hatte. Diese Lichtung war weit genug vom Dorf entfernt. Niemand würde sie hier vermuten und überraschen, zumal sich ja alle in Angst befanden.
    Teri betrachtete den im Mondlicht liegenden Parapsaychologen. Sie entsann sich dunkel, daß dieser Mann einmal ihr Freund gewesen war, daß sie auf der gleichen Seite gekämpft hatten. Aber das war eine Ewigkeit her.
    Jetzt war er ihr Feind.
    Es war zu erwarten, daß er in absehbarer Zeit wieder zu Bewußtsein kam. Teri benutzte daher ihre Druiden-Magie, die ihr nach wie vor in unverminderter Stärke zur Verfügung stand, und belegte Zamorra mit einem Bann. Er würde nicht in der Lage sein zu entweichen oder irgend etwas gegen Teri zu unternehmen.
    So brauchte sie sich vorerst nicht weiter um ihn zu kümmern. Er war ihr Gefangener und würde es solange bleiben, bis sie den Bann wieder löste. Und das sollte erst der Fall sein, wenn sie ihn dem Fürsten der Finsternis übergab.
    Sie fühlte sich zufrieden. Sie mußte es Leonardo jetzt nur noch irgendwie mitteilen, welchen Gefangenen sie da gemacht hatte Sie mußte den Dämonenfürsten beschwören.
    Das war nicht einfach. Höhere Dämonen schickten meist ihre Untergebenen, weil sie sich selbst ungern belästigen ließen. Auch Asmodis, Leonardos Vorgänger, hatte es so gehalten. So mancher Zauberlehrling hatte geglaubt, dem Teufel selbst gegenüberzustehen, und in Wirklichkeit war es nur ein kleiner, schwacher Unterdämon gewesen, der vorgeschickt wurde.
    Also mußte ein stärkerer Höllenzwang angewendet werden.
    Teri hoffte, daß ihre Druiden-Kräfte ausreichten, Leonardo nachhaltig klar zu machen, wer da nach ihm rief und daß es wichtig war, daß er persönlich erschien. Teri bedauerte es, daß es ihr nicht möglich war, die Hölle selbst zu erreichen, wie es die Dämonen taten. Dann wäre es ihr ein Leichtes gewesen, Zamorra mitzunehmen und ihn in Höllen-Tiefen vor Leonardos Knochenthron zu legen.
    Aber noch war ihr das nicht vergönnt. Sie hatte ihre Prüfung noch nicht
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