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0351 - Jäger der Nacht

0351 - Jäger der Nacht

Titel: 0351 - Jäger der Nacht
Autoren: Werner Kurt Giesa
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erreichen. Es ist zum Mäusemelken. Alles geht irgendwie schief.«
    »Gibt es für mich irgend eine Möglichkeit, Ihnen zu helfen?« fragte Dermoth.
    Nicole schüttelte den Kopf. »Machen Sie das Licht nebenan im Zimmer aus. Wir gehen zurück in den Pub. Vielleicht gibt es noch ein paar vernünftige Leute, mit denen man eine Art Brainstorming machen kann. Mehr Köpfe, mehr Ideen, und vielleicht ist etwas Brauchbares dabei.«
    Dermoth knipste das Licht aus. Im Haus wurde es vollends dunkel. Nur durch die zertrümmerte Tür drang etwas Mondlicht herein. Ein schmaler Balken, sonst nichts. Nicole fragte sich, wie sie reagieren würde, wenn plötzlich die Werwölfin in der Tür erschien. Vorsichtshalber aktivierte sie das Amulett wieder. Es konnte jetzt in Sekundenschnelle eine Art magischen Abwehrschirm aufbauen.
    Aber Dermoth war ungeschützt.
    Nicole wollte sich ihm auch nicht zu sehr nähern. Sie spürte, daß er sein Hilfsangebot absolut uneigennützig meinte, aber bei einer körperlichen Annäherung, die es ermöglichte, ihn in den Schutz mit einzubeziehen, würde er vielleicht auf dumme Gedanken kommen. Und Nicole wollte ihn nicht abweisen müssen.
    Also war weiterhin besondere Wachsamkeit geboten.
    Nicole trat ins Freie. Sie sah zum Pub hinüber. Dort stand ein Mann, das Gewehr schußbereit. Branwen!
    Und ein anderer war jetzt rechts, auf dieser Straßenseite… Morehead! Der Inspektor hielt seine Pistole feuerbereit.
    Nicole spürte, wie ihre Nackenhärchen sich aufrichteten. Diese Narren! Mit ihren Kugeln konnten sie der Werwölfin nicht schaden, aber sie würden sie verscheuchen, wenn sie tatsächlich wieder in der Nähe war.
    »Was ist los?« fragte Dermoth leise, der hinter Nicole stand.
    »Diese Idioten!« zischte Nicole. Sie rannte los, auf Branwen zu, und winkte heftig. Und im gleichen Moment sah sie den Wolf.
    Das war nicht Yrene Fairwydd.
    Das war Fenrir!
    ***
    Yrene Fairwydd hatte das Dorf ebenfalls wieder erreicht. Immer noch schmerzte die Silber-Wunde. Die Werwölfin beobachtete das Haus. Drinnen erlosch das Licht. Das bedeutete entweder, daß jemand nach draußen wollte, oder daß eine Falle gestellt wurde.
    Die Werwölfin pirschte sich näher heran. Sie sah Branwen und den Inspektor. Und sie sah, wie Zamorras Begleiterin und Gawain Dermoth ins Freie traten.
    Also keine Falle… sie verließen das Haus. Das bedeutete, daß die Werwölfin gleich hinein konnte… und sie brauchte nicht einmal Licht zu machen. Sie fand sich auch im Dunkel zurecht. Immerhin war sie hier aufgewachsen!
    Und dann sah sie noch etwas.
    Da war ein Wolf. Es mußte der sein, hinter dem die Goldhaarige her war. Der Wolf bewegte sich im Schutz der Hecken und kam jetzt aus seiner Deckung hervor! Sein Ziel war Nicole Duval.
    Yrene Fairwydd triumphierte, als sie sah, wie Branwen und der Inspektor zugleich ihre Waffen benutzten.
    Das gab ihr den Vorteil, daß alle abgelenkt waren. Und vielleicht würden sie sogar annehmen, den Werwolf zur Strecke gebracht zu haben…
    ***
    »Seid ihr wahnsinnig?« schrie Nicole, aber da war es schon zu spät. Sie sah, wie Fenrir aus seiner Deckung hervorsprang und auf sie zu laufen wollte, aber gleichzeitig krachten die Schüsse. Die beiden Männer hatten nur auf diese Gelegenheit gelauert. Der Wolf wurde mitten im Sprung herumgerissen und zu Boden geschleudert. Seine Läufe bewegten sich noch hin und her, und er winselte.
    Branwen zielte und wollte erneut schießen. Aber da befand sich Nicole bereits in der Schußlinie.
    »Hören Sie auf, Sie Irrer!« schrie sie ihn an. »Das ist nicht der Werwolf, verdammt!«
    Sie bewegte sich jetzt rückwärts auf Fenrir zu. Dermoth war auf halber Strecke stehengeblieben. Branwen und der Inspektor näherten sich jetzt langsam, die Waffen immer noch angeschlagen. Aus dem Pub strömten die Männer hervor, die durch die Schüsse alarmiert worden waren. Sie alle sahen jetzt den Wolf auf der Straße liegen. Nicole wirbelte herum und lief zu Fenrir, kauerte sich neben ihn! Der Wolf blutete aus einer Wunde. Nur Branwens Gewehr hatte ihn erwischt, und auch nicht tödlich, wie Nicole sofort erkannte. Aber dennoch war die Verletzung gefährlich.
    »Ganz ruhig, alter Junge«, murmelte sie. »Ich bin jetzt bei dir.«
    »Gehen Sie von dem Wolf weg«, schrie Branwen. »Er ist gefährlich.«
    »Gefährlich sind nur Sie Wahnsinniger«, sagte Nicole zornig. »Man sollte Ihnen das Gewehr um die Ohren schlagen!«
    Dabei wußte sie, daß sie dem Mann eigentlich nicht einmal einen
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