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0350 - Wo der Teufel lacht

0350 - Wo der Teufel lacht

Titel: 0350 - Wo der Teufel lacht
Autoren: Werner Kurt Giesa
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du Narr! Warum kämpfst du nicht endlich? Bist du ein Krieger oder ein Schafhirte?«
    »Ich wollte, ich wär’s«, knurrte der Mongole lustlos und fintierte kurz. Irgendwie schaffte er es dabei, Zamorra aus dem Schlagbereich Gryfs zu drängen. Zufall oder Absicht? Gryf funkelte den Mongolen jedenfalls ziemlich wütend an.
    Zamorra fand keine Gelegenheit, sich auf sein Amulett zu konzentrieren oder gar den Dhyärra einzusetzen. Es ging alles einfach viel zu schnell. Er mußte höllisch aufpassen, um mit leichten Kratzern davonzukommen.
    Aber die waren schmerzhaft und behinderten ihn deshalb.
    »Ich werde euch ein wenig Licht machen, damit ihr besser seht, wohin ihr schlagt«, schrie der Fürst der Finsternis und ließ eine Serie von Zaubersprüchen folgen. Aus seinen Händen zuckten flammende Blitze, die überall in den Mauern des Châteaus einschlugen. Hier und da erfolgten kleinere Explosionen, und plötzlich flammten an verschiedenen Stellen Brände auf.
    Und es gab niemanden, der löschen konnte… und Nicole war noch irgendwo im Gebäude… und was war mit Raffael…?
    Zamorra merkte, daß er sich hatte ablenken lassen. Gryf und Teri fügten ihm weitere Treffer zu. Er schrie auf.
    Leonardo grinste von einem Ohr zum anderen. Zamorra gewahrte es nebenher. Er hieb mit Gwaiyur wie ein Wilder um sich. Plötzlich sah er Raffael aus dem brennenden Haus treten und glaubte zu träumen. Raffael stolzierte auf den Kampfplatz zu, als berühre ihn alles überhaupt nicht. In der Hand hielt er einen großen Pokal, gefüllt mit Wein, und bewegte sich damit auf Leonardo zu!
    Oh nein, dachte Zamorra verzweifelt. Nicht auch noch Raffael…
    Und im gleichen Moment entwand sich Gwaiyur seiner Hand…
    ***
    Als Sid Amos sich im Innern des Châteaus wiederfand, wurde ihm schlagartig klar, daß er einen Fehler begangen hatte, der ihn unter Umständen das Leben hätte kosten können.
    Er ging plötzlich so einfach davon aus, daß er menschlich geworden war, daß er die elementarsten Dinge vergaß!
    Die Abschirmung um Château Montagne! Er konnte nicht sicher sein, daß sie ihn passieren ließ - im schlimmsten Fall hätte sie ihn vernichtet.
    Aber das war seltsamerweise nicht geschehen. Sid Amos spürte nicht die geringste Beeinträchtigung. Das aber konnte doch nicht sein…
    Oder - bestand der magische Schirm nicht mehr? Aber was konnte Zamorra veranlaßt haben, ihn zu entfernen?
    Amos zuckte zusammen. Er hörte das Krachen von Explosionen. Die alten Mauern trugen den Schall gut.
    Das klang in Amos’ Ohren gar nicht gut.
    Einen Augenblick lang nahm er gar an, sich geirrt zu haben — vielleicht war das hier gar nicht Château Montagne? Aber es gab einige Details, die ihm verrieten, daß er hier richtig war. Denn er war schon einmal hier gewesen, vor ein paar Jahren. Damals hatte er eine Lücke in der Abschirmung gefunden, die Zamorra allerdings später zu seinem Leidwesen ebenfalls verschlossen hatte…
    Die Umgebung stimmte. Er war hier richtig. Aber was war dann hier geschehen? Oder besser: was geschah hier noch?
    Er verließ den Raum, in dem er angekommen war, und als er nach draußen trat, hörte er auf dem Korridor das Prasseln von Flammen.
    Château Montagne brannte!
    Amos spurtete zum Treppenhaus. Das war noch weitgehend von den Flammen verschont. Und an der Fensterscheibe konnte er in den mondhellen und flammenumkränzten Innenhof blicken.
    Amos erstarrte.
    Dort unten wurde gekämpft.
    Deutlich erkannte er Zamorra, Teri, Gryf - und da waren Leonardo und der Mongole! Und war das nicht… Bill Fleming? Aber wie war dieser Mann gealtert!
    Gerade brachte jemand Leonardo Wein.
    Amos gab wieder einmal seinem Gefühl nach.
    Er zerschmetterte das Fenster. Auf das bißchen Glasbruch kam’s jetzt auch nicht mehr an. Augenblicke später aktivierte er sein Amulett. Und jagte einen flammenden Strahl auf Leonardo hinab!
    Es war der Augenblick, in dem sich der Mann, der wie ein achtzig- oder neunzigjähriger Bill Fleming aussah, auf Leonardo warf und ihm etwas gegen den Körper schleuderte…
    ***
    Plötzlich wußte Bill Fleming, daß er es schaffen konnte. Es fiel ihm noch schwer, aber er brachte die beiden Metallstücke in die richtige Position zueinander. Noch ein wenig sperrig nahmen sie die klassische Form eines christlichen Kreuzes an. Die Abwehr gegen alles Böse, Teuflische…
    Und alles, woran Bill Fleming in diesen Momenten wieder zu glauben gelernt hatte, legte er in seinen letzten Feldzug gegen die Hölle. Das stählerne Kreuz
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