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035 - Das Wachsfigurenkabinett

035 - Das Wachsfigurenkabinett

Titel: 035 - Das Wachsfigurenkabinett
Autoren: Neal Davenport
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sie nicht auf. Sie ging darüber hinweg und setzte sich an einen Tisch. Dann drängten mehr der unheimlichen Leute ins Lokal. Keiner sagte ein Wort. Sie starrten Coco und Collins nur an.
    »Was haben die vor?« raunte Collins Coco zu.
    »Keine Ahnung«, sagte Coco und setzte sich. Die Spezialpistole ließ sie vor sich auf dem Tisch liegen.
    Der Wirt stand bewegungslos hinter der Theke, und die unheimlichen Gestalten regten sich auch nicht; nur ihre trüben Augen starrten Coco und Collins an.
    Das Mädchen musterte die Gestalten genau. Sie wirkten wie Vampire, doch das konnte nicht möglich sein, da sie sich ja den Sonnenstrahlen ausgesetzt hatten. Auf jeden Fall waren es Schattenwesen, Wesen, die keine Seele mehr hatten und auch keinen eigenen Willen.
    »Ich möchte sehen, wie sie reagieren, wenn ich aufstehe«, sagte Coco leise.
    Collins nickte.
    Das Mädchen stand auf und blieb kurz stehen. Die Schattenwesen bewegten sich nicht. Nur ihre Blicke folgten ihr. Sie ging zur Tür, griff nach der Türklinke und stieß einen lauten Schrei aus. Die Hand war mit Brandblasen bedeckt.
    Collins sprang auf und trat neben Coco.
    »Wir kommen nicht raus«, sagte Coco. »Wir sitzen in der Falle. Der Dämon hat einen Brandvorhang ums Haus gelegt. Der Vorhang ist unsichtbar, aber man verbrennt sich, wenn man ihn berührt, und will man hindurchgehen, geht der Körper in Flammen auf. Dieser magische Vorhang ist zu stark für meine Kräfte. Ich kann ihn nicht durchdringen.«
    Coco sah ihre Hand. an. Die Blasen waren aufgeplatzt, und das Fleisch sah hervor. Die Hand begann unerträglich zu schmerzen.
    »Das ist das Ende«, wisperte sie leise, und Collins nickte.
    Sie setzten sich wieder und warteten. Die unheimlichen Schattengeschöpfe ließen sie nicht aus den Augen. Der Marktplatz war menschenleer.
    Das Warten wurde allmählich unerträglich. Coco sah immer wieder auf den Platz hinaus und plötzlich sah sie eine schemenhafte Figur neben ihrem Auto auftauchen. Sie war kaum eine Sekunde lang zu sehen gewesen. Dann wurde die Eingangstür von selbst aufgestoßen. Der magische Vorhang stand in Flammen, die aber sofort erloschen. Deutlich spürte sie die Ausstrahlung des Dämons, der in der Tür auftauchte. Die Ausstrahlung war so stark, daß Coco übel wurde. Schwarze Kreise drehten sich vor ihren Augen, und sie atmete rascher. Sie sah alles wie durch einen Schleier.
    Der Dämon trug einen schwarzen Anzug. Sein Gesicht war ein verwaschener, konturenloser Fleck. In der rechten Hand hielt er den gelähmten Chapman, den er aus dem Auto geholt hatte und jetzt absetzte.
    »Guten Tag«, sagte der Dämon mit kratzender Stimme. »Herzlich willkommen in Grayville!« Collins hob seine Spezialpistole. »Nicht schießen!« schrie Coco.
    Doch es war bereits zu spät. Collins zog den Abzug durch. Der Bolzen raste auf den Dämon zu, drang durch seine Brust hindurch, bohrte sich aber nicht, wie es zu erwarten gewesen wäre, in die Türfüllung, sondern zog eine Kurve und kam wie ein Bumerang zurück.
    Collins riß die Augen auf. Der Bolzen raste auf ihn zu. Er ließ sich fallen, doch der Bolzen änderte die Richtung. Collins hechtete durch den Raum auf den Dämon zu und in diesem Moment traf ihn der Bolzen. Er durchbohrte sein Herz. Collins brach tot zusammen. Er lag auf dem Bauch, und die Spitze des Bolzens ragte aus seinem Rücken heraus. Blut quoll aus der Wunde und tropfte auf den Boden.
    Coco schloß die Augen, und Chapman zitterte.
    Die Schattenwesen bewegten sich noch immer nicht.
    Der Dämon kam langsam näher und blieb vor Coco stehen. Sein Gesicht nahm langsam Form an. Es war bleich und hager, fast wie ein Totenschädel; die dünne Haut spannte sich um die hohen Backenknochen, und die grauen Augen sahen Coco mitleidlos an.
    »Es freut mich, deine Bekanntschaft zu machen, Coco Zamis«, sagte der Dämon. »Du warst eine von uns, doch du wurdest ausgestoßen. Ich fühle mich zwar nicht sehr mit der Schwarzen Familie verbunden – ich habe meine eigenen Pläne und Vorstellungen – doch ich hasse Verräter. Und du bist eine Verräterin. Ich habe viel mit dir vor, meine Teuerste. Viel. Sehr viel.«
    Er starrte sie an. Coco versuchte dem Blick auszuweichen.
    Dieser Dämon war unglaublich stark. Das Pentagramm und das Kreuz störten ihn nicht. Seine Augen wurden langsam größer. Coco zitterte am ganzen Leib. Die Augen wurden wieder kleiner. »Mein Name ist Elmer Landrop«, sagte der Dämon. »Du siehst, wie sehr du mir ausgeliefert bist, daß ich dir
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