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0349 - Der Satan fordert Lösegeld

0349 - Der Satan fordert Lösegeld

Titel: 0349 - Der Satan fordert Lösegeld
Autoren: Der Satan fordert Lösegeld
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unterbrach Jack Blake wütend. »Deshalb werde ich die Geschichte mit George arrangieren. Wird uns zwar ’ne Stange Geld kosten, aber er ist mir noch etwas schuldig.«
    »Und außerdem kriegen wir das Geld ja von unseren Kunden wieder«, sagte Arthur Pink grinsend. »Wir müssen eben unsere Beiträge erhöhen.«
    Jack Blake kratzte sich seinen spärlich behaarten Schädel und überlegte.
    »Das werden wir auch machen«, entschied er. »Die Leute sollen nicht auf die Idee kommen, wir hätten uns jetzt mit der Konkurrenz in der Wolle und verlören sie aus den Augen. Wir werden die Schraube etwas fester andrehen, damit sie uns weiterhin ernst nehmen. Ein paar von den Leuten müssen wir es besonders geben, damit die anderen sehen, was läuft, wenn sie nicht spuren.«
    »Das ist Aldergate«, warf Tom Ballister ein. Sein unruhiger Blick verriet den Alkoholiker.
    »Und Bunter und Cunningham«, ergänzte Arthur Pink. »Ich werde mir besonders diesen Cunningham aufs Korn nehmen. Kann den Kerl sowieso nicht riechen. Dem möchte ich mal ’nen richtigen Denkzettel verpassen. Am Telefon ist der Kerl so großspurig.«
    »Mach keinen Blödsinn!«, warnte Jack Blake. »Wenn wir die Daumenschrauben zu fest anziehen, denn drehen die Kerle vielleicht durch. Wir dürfen nichts übertreiben.«
    »Ich hätte Lust, unserer Kundschaft einmal persönlich auf die Bude zu rücken«, meinte Arthur Pink. »Das ist bestimmt von nachhaltigerer Wirkung als unsere übliche Masche.«
    »In Notfällen bin ich damit einverstanden«, sagte Jack Blake. »Aber wirklich nur in Notfällen. Es stimmt, dass wir die Kerle dann leichter kriegen, aber auf der anderen Seite ist auch die Gefahr der Entdeckung wesentlich größer.«
    »Was soll denn da schon schief gehen?«, tat Arthur Pink den Einwand ab. »Wir brauchen den Leuten ja nicht unsere Pläne unter die Nase zu reiben.«
    »Oder Mr arbeiten mit Masken und zeigen uns mal mit ’nem Revolver«, schlug Tom Ballister vor. »Das wird denen bestimmt Eindruck machen, wenn sie nicht mehr mitspielen wollen.«
    »Okay, ich bin einverstanden«, brummte Jack Blake.
    »Dann werde ich vorsichtshalber schon mal meine Kanone einölen«, sagte Arthur Pink und nahm mit einem hässlichen Lachen eine Pistole aus dem Schulterhalfter.
    Die Finger des Gangsters fuhren über den Lauf der Waffe, auf deren Griff drei schmale Kerben eingefeilt worden waren.
    Tom Ballister fuhr sich mit der Hand wieder an die Oberlippe, die beim Anblick der schweren Waffe zu flattern begonnen hatte.
    Tom Ballister wusste, dass für jeden, den Pink erschoss, eine Kerbe auf dem Griff eingeritzt wurde. Schon bald würde es eine neue Kerbe auf dem Kolben der Waffe geben.
    ***
    »Hast du eine Ahnung, wo dein Freund Phil ist?«, fragte mich Billy wieder durchs Telefon.
    »Ich wundere mich auch schon, dass er noch nicht hier ist«, antwortete ich. »Er hatte eine Verabredung mit dem alten Holloway. Warum fragst du?«
    »Na, der turnusmäßige Anruf ist schon bald zwei Stunden überfällig«, berichtete Billy Wilder. »Wer ist denn Holloway?«
    »Einer unserer freien Mitarbeiter«, erklärte ich ihm. »Er hat uns schon manchen Tipp gegeben.«
    »Also ein Spitzel«, stellte Wilder trocken fest. »Trotzdem müsste sich Phil an die Anordnungen halten und sich ordnungsgemäß abmelden.«
    »Phil wird dem alten Holloway wohl noch einige Gläschen spendiert haben. Ohne Feuerwasser ist aus dem nämlich nichts rauszubringen. Er wird schon bald wieder aufkreuzen.«
    »Wir wollen’s hoffen«, brummte Billy Wilder und legte auf.
    Im gleichen Augenblick leuchtete die Kontrolllampe an dem Gerät der Wechselsprechanlage auf. Ich schaltete mich ein und hörte die knappe Anweisung meines Chefs, sofort zu einer Einsatzbesprechung in sein Büro zu kommen.
    Es waren bereits drei von meinen Kollegen im Office von Mr. High versammelt.'
    Der Chef forderte mich mit einer Handbewegung auf, Platz zu nehmen.
    Wir tauschten unsere Meinungen aus, und es dauerte fast zwei Stunden, bis wir mit dem ganzen Kram fertig waren.
    Zwischendurch kamen immer wieder kürzere Unterbrechungen durch Anrufe, obwohl sie auf das Notwendigste beschränkt waren, denn es bestand eine Anweisung, nach Möglichkeit die Einsatzbesprechungen nicht zu stören.
    Ich schaute dauernd nach der Uhr und wunderte mich, dass mein Freund Phil noch nicht erschienen war.
    Ich hatte in unserem Office eine kleine Notiz hinterlassen und war sicher, dass er in das Büro von Mr. High kommen würde, sobald er von seiner
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