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0349 - Der Satan fordert Lösegeld

0349 - Der Satan fordert Lösegeld

Titel: 0349 - Der Satan fordert Lösegeld
Autoren: Der Satan fordert Lösegeld
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ganz…«
    »Warten Sie mal«, unterbrach ich ihn. »Ließe sich einer meiner Kollegen als Ihr Gehilfe in die Galerie schmuggeln? Ich meine, ohne dass es auffällt, für den Fall, dass ein Angestellter von Ihnen vielleicht mit den Gangstern unter einer Decke stecken sollte.«
    »Für meine Leute lege ich die Hand ins Feuer«, sagte Aldergate fest. »Sie sind alle bereits sehr lange Zeit bei mir. Aber es wäre völlig unverdächtig, wenn Ihr Kollege bei mir im Geschäft anfangen würde, und ich würde mich schon etwas sicherer fühlen.«
    »Wir müssen auch nachts eine Wache in der Galerie haben. Ich werde unseren Mann also nach Geschäftsschluss ablösen und durch einen anderen ersetzen lassen, der dann nachts die Räume überwacht«.
    »Ich bin damit einverstanden, Agent Cotton«, sagte der Kunsthändler erleichtert.
    Er erhob sich.
    Auch ich stand auf.
    »Ich werde Ihnen einen erfahrenen Kollegen zuteilen«, versprach ich und überlegte nur kurz. »Ich werde Fred Nagara schicken. Ich glaube, er hat sich früher auch mal als Maler versucht und würde also ganz gut passen. Wenn Sie einen Augenblick warten wollen, dann kann er sofort mit Ihnen kommen.«
    Ich langte nach dem Telefon und wählte die Nummer des Einsatzleiters.
    ***
    Tom Ballister schob sich in das Zimmer.
    Arthur Pink verstaute den Karton mit den schwarzumrandeten Karten in einer der Schubladen.
    Jack Blake hockte hinter dem Schreibtisch und hob nicht einmal den Kopf, als Tom Ballister vor ihn trat.
    Ballister hatte pechschwarzes Haar und das Gesicht eines früh gealterten Mannes.
    Er legte den Zeigefinger seiner rechten Hand auf die ständig zuckende Oberlippe.
    »Habe alles erledigt«, sagte er. Da ihm einige Zähne fehlten, sprach er lispelnd. »Habe ihm gehörig eingeheizt. Ich glaube, er hat ziemlich Angst um seine alten Schinken.«
    »Du wirst nie ein feiner Mann«, höhnte Arthur Pink und kam plattfüßig von dem Schrank herüber. »Das sind keine alten Schinken, sondern sehr wertvolle Bilder. Aber davon hast du natürlich keine Ahnung. Meinst du vielleicht, Aldergate könnte uns sonst die Bucks aus der Westentasche bezahlen?«
    »Hast du von ’ner Öffentlichen angerufen?«,, wandte sich Jack Blake an Tom Ballister.
    Der tupfte wieder mit seinem leicht zitternden Finger gegen die zuckende Oberlippe.
    »Selbstverständlich«, sagte er rasch. »Ich bin doch nicht verrückt. Und unsere Karte hab ich ihm durch ’nen Boy bringen lassen.«
    »Was hat er am Telefon gesagt?«, erkundigte sich Blake.
    »Er hat’s mit Fassung getragen«, berichtete Tom Ballister. »Er wird keine Schwierigkeiten machen. Zuerst hat er sich gewundert, aber er wird bezahlen. Bis jetzt hat er ja auch immer geblecht. Der schwitzt ja richtig vor Angst.«
    »Sonst noch was?«, knurrte Blake.
    »Ich glaube, wir haben Konkurrenz bekommen«, sagte Ballister.
    Der Kopf von Jack Blake fuhr mit einem Ruck hoch.
    »Hatte auch schon so den Eindruck«, bestätigte Arthur Pink. »Als ich bei Bunter kassieren wollte, machte der ’n ganz blödes Gesicht und meinte, ich käme sehr oft. Und bei Cunningham, dem Barbesitzer, habe ich sogar so ’ne nette Karte entdeckt. Sie sah genauso aus wie eine von unseren. Dabei wüsste ich nicht, dass wir ihm eine geschickt hätten. Oder hast du ihm die Freude gemacht, Boss?«
    »Cunningham hatte eine Karte?«, fuhr Jack Blake auf und hatte plötzlich ein wutrotes Gesicht. »Und das erfahre ich jetzt erst, du alter Trottel. Sonst kannst du deine Klappe nicht zukriegen, aber wenn es mal eine wichtige Sache gibt, dann hältst du dicht. Mensch, weißt du denn nicht, was das bedeutet, dass sich andere mit unseren Tricks an unsere Kunden ranmachen? Die wollen dann abspringen, und um sie zu halten, müssen wir uns gewaltig anstrengen. Das gibt Ärger.«
    »Ist ja erst gestern passiert«, verteidigte sich Arthur Pink. »Und außerdem haben die Leute zwar dumm geguckt, aber sie werden bestimmt bezahlen.«
    »Bestimmt bezahlen«, äffte Jack Blake den lang gezogenen Tonfall von Pink nach. »Ich sage dir, das wird ’nen Haufen Ärger geben. Wir müssen sofort etwas unternehmen. Auf der Stelle. Zuerst müssen wir wissen, wer uns ins Geschäft gepfuscht hat. Die Kerle müssen wir unschädlich machen. Unter allen Umständen und möglichst sofort.«
    »Wie sollen wir das denn machen?«, wollte Arthur Pink wissen. »Wir können…«
    »Du brauchst mich nicht daran zu erinnern, dass ich es mit ABC-Schützen zu tun habe, die mit einer Tommy-Gun nicht umgehen können«,
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