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0349 - Das Dyarra-Inferno

0349 - Das Dyarra-Inferno

Titel: 0349 - Das Dyarra-Inferno
Autoren: Werner Kurt Giesa
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liegen.
    »Ted… ich wollte dich fragen, ob du zu einem kleinen Fest herüberkommen kannst…«
    »Nach Schottland?« Ted lachte heiser auf. »Bryont, ich komme ja nicht mal aus meinem Bett heraus… und da willst du mich ins Hochland locken? Das dürfte kaum möglich sein… was für ein Fest ist das denn, Mann?«
    »Ich feiere ein kleines Jubiläum«, sagte Saris. »Ich bin seit dreißig Jahren Mitglied des Oberhauses. Und das ist doch wohl ein Grund zum Feiern.«
    Ted seufzte.
    »Sicher, aber was habe ich dabei zu tun? Du wirst die Damen und Herren Politiker einladen, und wenn die herausfinden, daß ich Reporter bin… nee, Bryont. Du wirst auf mich verzichten müssen. Außerdem hat mein Bett weder Flügel noch Räder…«
    »Aber es gibt Stühle mit Rädern, mein Lieber. Laß dich in einen solchen setzen, dann bist du mobil genug. Das wirst du ja wohl durchhalten, oder?«
    »Ich kann es zwar versuchen, aber bisher habe ich noch nie länger als zwei oder drei Stunden aufrecht sitzen können. Mehr schaffe ich einfach nicht mehr. Die alten Zeiten sind vorbei, Bryont.«
    »Sie kommen wieder. Ted, du mußt einfach kommen. Du kannst mich nicht im Stich lassen.«
    »Ich unter Politikern? Nein danke…«
    »Du bist in gewisser Hinsicht doch selbst einer. Chef von deinem Superclub… aber es wird zu deiner Beruhigung keine Politikerversammlung geben. Es sei denn, du zählst die paar Clansoberhäupter zu ihnen, die eingeladen sind… Was glaubst du wohl, warum ich nicht in London feiere, sondern hier in Llewellyn Castle? Ich will nicht unter Beinchenstellern sein, sondern unter Freunden! Du kommst doch, Ted?«
    Ted seufzte.
    »Daraus wird wohl nichts…«
    »Du kannst mich nicht im Stich lassen, Ted! Du bist der einzige, der in der Versammlung fehlen würde…«
    »Verdammt, du kannst mich nicht drängen, Bryont!« wehrte sich Ted. »Ich muß mir das genau überlegen. Gib mir Zeit.«
    »Viel Zeit bleibt nicht. Das Fest findet morgen statt.«
    »O nein. Und da findest du tatsächlich jetzt schon Zeit, anzurufen? Wirklich, du bist unter die ganz schnellen gegangen…«
    »Ich wußte nicht, wo du steckst. In Frankfurt meldete sich nur der Anrufbeantworter, und keiner konnte mir sagen, wo du bist, bis ich auf die Idee kam, Zamorra zu fragen. Der erklärte mir, daß er dich von Leicester hierher geholt hat…«
    »Du, ich rufe zurück, ja?«
    »Einverstanden. Laß dir aber nicht zu viel Zeit. Ich bin nur noch eine Stunde erreichbar, heute, und morgen dürfte es zu spät sein.«
    »Ich melde mich«, versprach Ted und legte auf. Er lehnte sich gegen das Kissen zurück, das Beta in seinem Rücken hochgesteckt hatte.
    »Einerseits möchte ich ja«, murmelte er. »Aber andererseits… gerade jetzt, mit der erhöhten Fremd-Dhyarra-Aktivität… ich werde hier gebraucht…«
    »Sie könnten es doch versuchen«, schlug Beta vor. »Von Llewellyn Castle aus können Sie uns alle ebenso dirigieren wie von hier aus. Der Ort spielt doch keine Rolle. Und vielleicht tut ein wenig Abwechslung ganz gut…«
    »Und wie komme ich dahin?«
    »Wie seine Lordschaft vorzuschlagen beliebten: per Rollstuhl. Sie könnten es wenigstens mal versuchen, Sir«, sagte Beta. »Um Ihre Sicherheit kümmern wir uns schon. Ich stelle eine Eskorte zusammen, die Sie gegen alle Angriffe abschirmt.«
    »Ob Saris aber eine ganze Eskorte als Zusatzgäste verkraftet…«
    »Ich denke, Sir, daß Llewellyn Castle über ein paar Gästezimmer verfügt. Notfalls schlafen unsere Leute eben in den Stallungen«, sagte Beta. »Nun, Sir. Die Abwechslung könnte Ihnen wirklich guttun.«
    »Ich weiß ja noch nicht einmal, ob ich es im Rollstuhl aushalte…«
    »Dann probieren wir es einfach mal aus«, sagte Beta. »Einen Rollstuhl haben wir im Haus. Wir setzen Sie unverzüglich hinein, und in einer Dreiviertelstunde werden Sie wohl wissen, ob es für einige Zeit geht oder nicht, nicht wahr?«
    »Einen Versuch ist es zumindest wert«, rang Ted sich durch. Dennoch war er sich nicht völlig sicher, ob er gerade in der jetzigen Situation einen Ausflug riskieren konnte.
    Aber andererseits…
    Er hatte Saris lange nicht mehr gesehen. Und er konnte die Abwechslung wirklich gebrauchen. Wenn er es also aushielt, längere Zeit zu sitzen, dann…
    Nicht ganz eine Stunde später rief er nach Llewellyn Castle an. »Bryont? Ich nehme deine Einladung an…«
    »Wann kannst du kommen?« wollte der Lord am anderen Ende der Leitung wissen.
    »Vielleicht noch heute abend«, sagte Ted. »Dann kann ich
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