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0349 - Das Dyarra-Inferno

0349 - Das Dyarra-Inferno

Titel: 0349 - Das Dyarra-Inferno
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Butler nicht abzuschätzen.
    Es würde ein hartes Stück Arbeit kosten und geraume Zeit dauern, bis die Wege wieder frei waren…
    ***
    Magnus Friedensreich Eysenbeiß zeigte sich unmaskiert im grauen Westenanzug. Der Herr der Hölle hielt es für besser, bei einem Auftritt in der Öffentlichkeit nicht mit seiner Kapuzenkutte aufzutreten. Unauffälligkeit hieß seine Devise. Damit hatte er schon so manchen Sieg errungen.
    In dem kleinen österreichischen Caféhaus nahe der Grenze fiel er nicht auf. Er wirkte wie ein Geschäftsmann, der auf der Durchreise hier pausierte. Aber der Kaffee auf dem kleinen runden Tisch war bereits weitgehend abgekühlt. Eysenbeiß rührte ihn nicht an. Er wartete.
    Eine geheimnisvolle Botschaft hatte ihn hierher bestellt, kaum daß er aus Mexiko zurückgekehrt war. Dort war es ihm gelungen, die Zeitlose und Zamorra gegeneinander auszuspielen, zu Feinden zu machen. Und diese Feindschaft übertrug sich auch auf Merlin…
    Mit diesem Coup hatte der Emporkömmling Eysenbeiß seine Position gefestigt. Viele Dämonen der Hölle neideten ihm die Blitzkarriere, hätten ihn am liebsten vernichtet und warteten nur darauf, daß er einen Fehler beging. Aber Eysenbeiß war vorsichtig, und solange der Höllenkaiser LUZIFER hinter ihm stand, mochten die anderen im Geheimen intrigieren - nur offen auflehnen durften sie sich nicht. Und was Intrigen anging, da war Eysenbeiß immer ein gelehriger Schüler des Fürsten der Finsternis gewesen, den er inzwischen überflügelt hatte.
    Aber daß er die Zeitlose und die Zamorra-Crew gegeneinander aufgebracht hatte, festigte seine Stellung. Denn das war etwas, das die stärksten Höllenmächte bislang nicht fertiggebracht hatten. Nun mußten sie ihm dafür Anerkennung zollen. Ihm, der immerhin kein Dämon, sondern »nur« ein Mensch war…
    Und nun diese Botschaft! Gesiegelt mit dem Emblem der liegenden Acht vor der stilisierten Galaxisspirale.
    Das Zeichen der DYNASTIE DER EWIGEN!
    Dumpf entsann sich Eysenbeiß, daß er seinerzeit einen Pakt mit dem eroberungssüchtigen Rebellen-Teil der DYNASTIE geschlossen hatte. Er hatte diesen Pakt schon fast wieder vergessen, denn die DYNASTIE hatte sich merklich zurückgehalten und ihn schalten und walten lassen. Jetzt aber wurde er durch die Botschaft wieder nachhaltig daran erinnert. Und er hielt es für ratsam, den genannten Treffpunkt unverzüglich aufzusuchen.
    Denn ein Pakt mit der DYNASTIE DER EWIGEN war gleichzusetzen mit Verrat! Vor allem in der Form, in der Eysenbeiß ihn geschlossen hatte. Denn er sicherte der DYNASTIE, dem Erzrivalen der Höllenmächte, Unterstützung der Hölle, sogar Mitbestimmungsrechte, zu! Wenn das unter den Dämonen der Schwarzen Familie bekannt wurde, war Eysenbeiß erledigt. Dann würden sie ihn als Verräter brandmarken und jagen, und sein Ende wagte er sich nicht einmal andeutungsweise auszumalen. Mit Verrätern war die Hölle noch nie zimperlich umgegangen…
    Deshalb mußte er zusehen, daß er jene, die ihn treffen wollten, so unauffällig wie möglich wieder abschob.
    Eysenbeiß war froh, daß sie einen neutralen Treffpunkt vorgeschlagen hatten.
    Jemand trat ein, sah sich prüfend um und steuerte dann unmittelbar auf Eysenbeiß zu, um sich unaufgefordert an seinem Tisch niederzulassen.
    »Du kannst mich Gamma nennen, wenn du willst«, sagte er übergangslos. »Wir haben festgestellt, daß Ted Ewigk wider Erwarten noch lebt -obgleich du uns zugesichert hast, ihn vernichtet zu haben.«
    Eysenbeiß starrte sein Gegenüber an. Der EWIGE besaß ein Alltagsgesicht, das man schnell wieder vergaß. Kaum jemand würde ihn wiedererkennen. Das war seine beste Tarnung. Der kahlköpfige Eysenbeiß war da schon wesentlich auffälliger.
    »Ted Ewigk ist tot«, fauchte Eysenbeiß. »Ich habe mein Versprechen gehalten!«
    »Dein Werkzeug hat versagt«, erwiderte Gamma gelassen, »und wurde ausgelöscht. Und Ewigk lebt, dafür gibt es eindeutige Beweise. Er ist in ein Landhaus in der Grafschaft Dorset, Südengland, gebracht worden.«
    »Das ist unmöglich«, murmelte Eysenbeiß.
    »Wir wollen uns nicht länger mit deinem Gestammel aufhalten«, sagte Gamma kühl. »Ich bin hier im Auftrag meiner Gesinnungsgenossen. Wir erwarten, daß du die Scharte unverzüglich aus wetzt.«
    »Das ist absolut nicht einzusehen«, sagte Eysenbeiß.
    »Denke an unseren Vertrag«, wurde er erinnert. »Gegenseitige Unterstützung, direkte und unmittelbare Hilfe. Wir verhelfen dir zur Macht in der Hölle, und du
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