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0349 - Das Dyarra-Inferno

0349 - Das Dyarra-Inferno

Titel: 0349 - Das Dyarra-Inferno
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Eysenbeiß erlaubten, sich gegen weitere Erpressungen der DYNASTIE wirksam zur Wehr zu setzen.
    Und der EWIGE würde sprechen. Eysenbeiß kannte sich als ehemaliger Inquisitor und Hexenjäger aus.
    Er wollte den Bewußtlosen vom Boden heben, um mit ihm in der Höllen-Tiefe zu schwinden, als er feststellen mußte, nicht mehr allein zu sein…
    ***
    Nicole setzte sich in Bewegung, auf die Stelle zu, wo sie den Kristall einmal kurz hatte aufblitzen sehen. Tendyke sah ihr überrascht nach.
    »Fahr du den Wagen zurück«, rief sie ihm zu und ging weiter. Hinter ihr prasselten nach wie vor und jetzt stärker denn je die Flammen.
    Nicole blieb vor den Büschen stehen. Wo lag der Kristall, der kein zweites Mal sein Blitzen zeigte?
    Plötzlich war Bewegung in den Sträuchern. Nicole fuhr herum. Sie sah eine weiße, gespenstische Gestalt, die sich langsam, wie furchtsam, zurückzog. Eine Gestalt, die schon eine Hand vorgestreckt hatte, um zwischen den Sträuchern hervor nach etwas zu greifen.
    Nicoles Schrecksekunde war nur kurz. Ihr drohte keine Gefahr, denn sonst hätte das Amulett sie ihr angezeigt, aber diese weiße Gestalt schien Gefahr zu fürchten, weil sie sich fast fluchtartig zurückzog.
    Sie mußte Schreckliches erlebt haben, durchzuckte es Nicole sofort, und dann versuchte sie sich vorzustellen, wie sie selbst aussah - in ihrem schwarzen Lederoverall vor dem feurigen Hintergrund als dunkler Schattenriß…
    Sie ging in die Knie und spähte durch die Büsche.
    »Ich tue Ihnen nichts«, sagte sie freundlich und zwang sich, die Worte mit einem aufmunternden, kurzen Lachen zu untermalen. »Wer sind Sie? Warum haben Sie vor mir Angst?«
    »Der Dämon«, hauchte eine Frauenstimme. »Ist er noch da?«
    Es klang fast kindlich und äußerst furchtsam.
    »Sie haben ihn gesehen?« fragte Nicole überrascht. »Nein, er ist fort. Wer sind Sie? Kommen Sie doch ins Freie. Die Gefahr ist vorbei.«
    Die Frau zögerte noch etwas, dann aber kam sie doch heraus. Aber vielleicht lag das auch daran, daß sie die zuckenden Blaulichter der Löschfahrzeuge sah, von denen Feuerwehrmänner absprangen und sich um die brennenden Wracks kümmerten.
    Nicole war überrascht, als die weiße Frau sich als Krankenschwester in ihrem Kittel entpuppte. »Sie gehörten zu Ted Ewigks Begleitpersonal?« fragte sie.
    Die Schwester nickte stumm.
    »Ich bin Nicole Duval, die Gefährtin von Professor Zamorra, dem das Cottage gehört«, sagte Nicole. »Vielleicht haben Sie meinen Namen schon gehört.«
    »Aber natürlich«, sagte die Schwester leise. »Ich kann es kaum glauben. Sie leben doch in Frankreich, nicht?«
    »Mein Zuhause ist die ganze Welt«, sagte Nicole. »Es ist vorbei. Wie es aussieht, sind Sie die einzige Überlebende, nicht wahr? Kommen Sie, ich bringe Sie…« Irritiert unterbrach sie sich, weil die Krankenschwester heftig den Kopf schüttelte.
    »Ich bin nicht die einzige Überlebende, glaube ich«, sagte sie. Sie begann sich wieder zu fangen. Die Furcht wich langsam von ihr. Nicoles Nähe gab ihr Sicherheit. »Da war noch einer… einer von den Begleitern. Der Dämon… er hat ihn verschleppt.«
    Nicole war wie elektrisiert. »Noch einmal«, verlangte sie. »Der Dämon hat einen von der Eskorte lebend verschleppt?«
    »Ja… das heißt… ich glaube, daß er noch lebte. Er war wohl bewußtlos. Aber alle anderen sind tot… Was sind das nur für schreckliche Dinge, Mademoiselle Duval?«
    »Darüber müssen Sie mehr erzählen«, sagte Nicole. Wenn Ted auch tot war - da gab es vielleicht noch einen Überlebenden. Und selbst wenn von ihm nichts mehr zu erfahren war -wenn auch nur die geringste Chance bestand, ihn noch zu retten, dann mußte diese Chance wahrgenommen werden.
    Die EWIGEN waren nicht unbedingt Menschen, sondern etwas, das sich dem Begreifen nahezu entzog. Sie besaßen nur menschliche Gestalt…
    Aber sie hatten ein Recht darauf, zu leben.
    Die Krankenschwester beschrieb den Gehörnten, der den Leibwächter aus dem zertrümmerten Wagen geholt hatte. Sekundenlang flammte in Nicole die Hoffnung auf, es könne eine Täuschung gewesen sein und der Dämon habe Ted lebend entführt. Aber die Schwester beharrte darauf, daß es dieser Mann gewesen war, der Beta genannt wurde.
    »Nun gut«, sagte sie. »Wir werden ihn suchen.« Sie wußte jetzt die Richtung, in die der Dämon sich entfernt hatte. Sie faßte nach der Hand der Überlebenden, um sie zu den Feuerwehrleuten zu bringen, bei denen sich inzwischen auch ein Notarzt eingefunden
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