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0348 - Henker der Hölle

0348 - Henker der Hölle

Titel: 0348 - Henker der Hölle
Autoren: Werner Kurt Giesa
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die Verbindung aufrecht zu halten. Auch nicht mit Hilfe des Wolfes und des Druiden im telepathischen Rapport mit Zamorra. Sie konnten Merlin nicht stützen…
    Die Umgebung um Zamorra wurde wirklich, löste das Abbild Merlins ab. Es war etwas dunkler geworden. Die Nacht zog mit dunklen Schleiern im Osten heran.
    Zamorra zuckte heftig zusammen, als der Klang einer Hupe seine Ohren folterte. Er wirbelte herum. Ein weißer Mercedes rollte langsam am Rand der einige Dutzend Meter entfernten Straße aus. Die Fahrertür wurde geöffnet, Nicole schwang sich nach draußen.
    »He, ihr Ölgötzen!« rief sie. »Was macht ihr denn hier draußen? Ihr steht da wie Tempelsäulen… wollt ihr Wurzeln schlagen, oder soll ich euch mit nach oben nehmen?«
    Zamorra brauchte trotzdem noch einige lange Sekunden, um in die Wirklichkeit zurückzufinden. Was machte Nicole hier? Er entsann sich, daß sie den Mercedes aus Lyon geholt hatte…
    »Okay, einverstanden«, sagte er schließlich. »Wir sind hier jetzt fertig. Du wirst dich wundern, was es für Neuigkeiten gibt…«
    Wolf und Druide teilten sich die Rückbank, und Zamorra stieg vorn zu.
    Während Nicole den Wagen die Serpentinenstraße zum Château hinauf lenkte, begann Zamorra zu erzählen…
    ***
    Bill Fleming schüttelte den Kopf. Er wußte, daß er ein Blutopfer würde zelebrieren müssen, wenn er nicht auf seine ureigensten Kraftreserven zurückgreifen wollte. Und bei dem, was er vorhatte, konnte das fatal werden…
    Aber einen Menschen töten… ?
    Du hast auch bedenkenlos auf Tendyke geschossen, hechelte etwas in ihm. Was macht es schon aus? Wie viele Menschen sterben täglich durch Unfall oder Krieg?
    »Nein«, murmelte er. »Das ist etwas ganz anderes. Ich kann es nicht.«
    Er wandte sich wieder ab. Seine Hände zitterten leicht. Es mußte eine andere Möglichkeit geben. Ein Tier…
    Ja. Das mußte möglich sein.
    Damit war aber auch klar, daß Bills Beschwörung sich nicht im Hotelzimmer würde abspielen können. Doch es gab in der Umgebung viele verschwiegene Plätze, an denen er das Opfer vollziehen konnte. Und an ein Tier war schnell zu kommen. In Tampico gab es Hunderte von herrenlosen, streunenden Hunden oder Katzen.
    Der einstige Historiker ließ sich vom Lift bis zur sechsten Etage tragen, in der sich seine Suite befand. Dort packte er mit schnellen, routinierten Griffen zusammen, was er brauchte. In den letzten Monaten hatte er sich so intensiv mit Magie befaßt wie in seinem ganzen früheren Leben zusammengerechnet nicht. Tandy Cant hatte ihm dabei geholfen, hatte ihm Wege gezeigt, die er früher für unmöglich gehalten hatte. Bill war zum Magier geworden. Er war fast schon über das Adeteptenstadium heraus, er wußte, wie er die Kräfte, die er freisetzte, kontrollieren konnte, ohne daß sie ihm selbst schadeten.
    Früher, als er noch an Zamorras Seite aktiv war, war es in der Regel Zamorra selbst gewesen, der mit Hilfe seines Amuletts und seinem magischenWissen aktiv wurde. Bill war immer der eher passive Part gewesen.
    Auch wenn er selbst auf Dämonen- und Geisterjagd gegangen war, hatte er sich mehr auf Glück, Berechnungen und Hilfsmittel verlassen.
    Aber dann, nach Manuelas Tod, hatte er sich, um sich abzulenken, intensiv mit der Schwarzen Magie befaßt.
    Und war ihr verfallen…
    Er kleidete sich um, in düsteres Schwarz, das ihn in der Dunkelheit tarnen würde. Mit der ledernen Tasche, in der sich die zusammengestellten Utensilien befanden, verließ er das Hotel.
    In der Tiefgarage wartete sein Cadillac auf ihn. Bill fädelte sich in den abendlichen Verkehr ein, der jetzt zunahm. Um diese Zeit strebten die Touristen den Restaurants zu oder den unzähligen Discotheken, Konzertsälen, Kinos, Theatern. Bill erreichte jenen Teil der Stadt, der von den Touristen eher gemieden wurde. Das Armenviertel. Dort fiel sein Cadillac zwar auf, aber hier gab es niemanden, der sich um den Mann sonderlich kümmerte, der in einer Seitenstraße anhielt, ausstieg, den Wagen mit einem Zauberspruch sicherte und dann auf Streifzug durch die engen Gassen ging, bis er fand, was er suchte.
    Ein Opfertier mußte beschafft werden!
    Bill sah den großen, zottigen Hund, der keiner bestimmten Rasse angehörte, sondern ein Gemisch aus mindestens fünfzehn verschiedenen Komponenten war. Der Schäferhundwolfsspitzdackelmopsterrier registrierte Bill. Instinktiv fühlte er die Gefahr, die von diesem dunkle gekleideten Mann ausging. Das Fell über der Stirn legte sich in Falten, die Ohren
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