Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0348 - Henker der Hölle

0348 - Henker der Hölle

Titel: 0348 - Henker der Hölle
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
umbringen, und sie wird Sie finden, so wie ich Sie gefunden habe. Aber wenn Sie ihr zuvorkommen, können Sie den Spieß umdrehen und die Zeitlose unschädlich machen.«
    »Und warum sollte ich das tun?«
    Der Graue berührte mit einer Hand seine Brust. Unwillkürlich zuckte Bill zusammen. Diese Geste – er hatte sie tausendmal bei Zamorra gesehen!
    Aber dieser Mann war nicht Zamorra. Er hatte nicht einmal eine entfernte Ähnlichkeit mit ihm. Außerdem war es nicht Zamorras Art, sich einem einstigen Freund auf diese Weise zu nähern. Zamorra trat immer offen und ungetarnt auf.
    Aber diese Geste…
    »Sie hassen Zamorra, nicht wahr?« fragte Iron übergangslos.
    Fleming setzte das halb geleerte Glas mit einem Ruck ab und beugte sich vor. »Lesen Sie meine Gedanken?«
    »Ich weiß viel über Sie, ich sagte es schon«, wich Iron aus. »Wenn Sie die Zeitlose ausschalten, schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe. Sie verhindern ihren Mordanschlag auf sich selbst, überleben also – denken Sie daran, daß die Zeitlose selbst einen Asmodis in seine Schranken gewiesen hat –, und Sie fügen der Zamorra-Crew einen empfindlichen Schlag zu. Denn irgendwie gehört die Zeitlose doch auf seine Seite.«
    »Die Zeitlose geht ihren eigenen Weg«, sagte Bill tonlos.
    »Schon lange nicht mehr, Mister Fleming… Locken Sie sie in eine Falle. Das rate ich Ihnen als Ihr Freund. Wie wäre es, wenn Sie den Prydo dazu benutzen? Ich wünsche Ihnen noch einen guten Tag.«
    Er erhob sich.
    Bill sprang auf und starrte Iron nach, der gemessenen Schrittes über die Hotelterrasse ging und verschwand. Aber die Geschwindigkeit, in der er es tat, paßte nicht dazu. Mit jedem seiner langsamen Schritte schien er gleichsam ein halbes Dutzend Meter zurückzulegen…
    Und woher wußte er so viel über Bill? Woher wußte er von dem Prydo und den Experimenten? Davon wußte doch nur Zamorra – und die tote Tandy Cant…
    Bill stürmte hinter Iron her. Der war bereits im Gebäude verschwunden, aber dort konnte Bill ihn nicht mehr entdecken. Es war, als habe sich Iron direkt hinter der Glastür in Luft aufgelöst.
    Den ganz schwachen Schwefeldunst nahm Bill nicht mehr wahr.
    ***
    Langsam kehrte er an den Tisch zurück und leerte den Rest des Glases.
    Dann winkte er der Bedienung. Er brauchte jetzt einen Whisky. Der schwache Long Drink reichte ihm nach diesem Erlebnis nicht, das er erst einmal verarbeiten mußte. Den Tequilla mochte er nicht. Eigens für ihn hatten die »Tullamore Dew« besorgt, den Schottischen, den Bill bevorzugte.
    Geld ermöglichte alles, auch in Mexiko, das versessen auf USDollars war.
    Wer war dieser Fremde gewesen? Frederick M. Iron… der Name sagte Bill nichts. Aber er mochte gefälscht sein. Woher zum Teufel wußte er Details, die ein Fremder, der nicht zur Zamorra-Crew gehörte, überhaupt nicht kennen durfte? Woher wußte er von dem Prydo, dem Zeitzauberstab?
    Und von der Zeitlosen, und von dem Zeitparadoxon… und…
    Bill schluckte. Als der Kellner den Whisky brachte, steckte Bill ihm eine Fünfzig-Dollar-Note zu. Die Miene des Mannes hellte sich schlagartig auf. Devisen in dieser Höhe waren immer gern gesehen.
    »Sie könnten etwas für mich in Erfahrung bringen«, sagte Bill. »Ganz egal wie, und egal, was es kostet. Wenn Sie Auslagen haben, ersetzte ich Sie Ihnen prompt. Lassen Sie herausfinden, wer der Mann war, mit dem ich eben gesprochen habe. Dieser Typ im grauen Westenanzug.«
    »Entschuldigung, Señor. Diesen Mann habe ich nicht gesehen…«
    Bill winkte ab. »Unwichtig.« Er beschrieb seinen seltsamen Gesprächspartner.
    »Er nannte sich Frederick M. Iron. Finden Sie für mich heraus, ob er in irgendeinem Hotel hier in Tampico abgestiegen ist. Ob er irgendwo ein Auto gemietet hat… kurzum, alles, was nur eben möglich ist. Ob die Polizei ihn sucht… oder sonstige Behörden oder Detektive…«
    Sekundenlang zeigte der Kellner Ratlosigkeit. Dann aber nickte er.
    »Ich werde mein Bestes tun, Señor. Es kann aber etwas dauern. Ich muß viel telefonieren, und ich muß einen Kollegen bitten, mich solange zu vertreten…«
    »Schicken Sie Ihren Kollegen mit einem weiteren Whisky zu mir«, verlangte Bill. »Ich übernehme das Bestechungsgeld. Einverstanden?«
    »Naturalmente, Señor!« Der Kellner eilte davon. Gäste wie diesen Americano hätte er liebend gern ein paar hundert gehabt. In seiner Tasche knisterte der Fünfzig-Dollar-Schein.
    ***
    Die Bemühungen blieben erfolglos. Der Kellner war trotz Einschaltens von
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher