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0344 - Die Kidnapper des Auserwählten

Titel: 0344 - Die Kidnapper des Auserwählten
Autoren: Unbekannt
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schon etwas einfallen."
    John zuckte die Schultern und ging weiter. Plötzlich aber blieb er stehen. Langsam drehte er sich um.
    „Vorne rechts ist eine getarnte Wachstation der Dumfries. Einer von den Schildkrötenkerlen steht neben einem Baum und sieht zu uns herab. Was sollen wir tun?"
    „Weitergehen, als hätten wir nichts bemerkt. Schließlich hat uns niemand das Spazierengehen verboten und wenn zufällig auf unserem Weg eine Wachstation liegt, ist das nicht unsere Schuld."
    Sie gingen weiter. Sie spürten die forschenden Blicke des Wachsoldaten im Rücken, bis sie eine Wegbiegung erreichten und so außer Sicht gerieten. Sie blieben stehen. Ras sah sich noch einmal um und überzeugte sich davon, daß man sie nicht mehr sehen konnte. Er wischte sich mit der Hand über die Stirn.
    „Ziemlich heiß heute, was meinst du?"
    John nickte.
    „Das ist nicht nur die Hitze, mein Lieber. Mir sind diese Kröten auch nicht gerade sympathisch, wenn ich ehrlich sein soll. Sie sind bewaffnet, und sie hegen uns gegenüber Mißtrauen. Zum Glück wissen sie nicht wie berechtigt ihr Mißtrauen ist."
    Sie verschnauften einige Augenblicke, dann gingen sie weiter. Der Weg stieg jetzt steiler an bis er das Plateau erreichte. Sie konnten keine Wachstation entdecken. Aber sie entdeckten schließlich den Grund, warum man auf diesem Plateau, obwohl es in einer paradiesischen Landschaft lag, kein Erholungshaus errichtet hatte. Ras Tschubai deutete nach vorn.
    „Siehst du den Kegel dort? Ja, kurz vor dem Steilhang des Gebirges. Sieht mir ganz nach einem kleinen Vulkan aus."
    John Marshall gab keine Antwort, sondern setzte sich wieder in Bewegung. Ras folgte ihm. Sie gingen um den Kegel herum und blieben überrascht stehen.
    „Ein See! Ein richtiger Kratersee!"
    Ras Tschubai nickte.
    „Ich habe es fast erwartet. Der Kegel dort muß einmal ein tätiger Vulkan gewesen sein, der nun erloschen ist. Trotzdem hat man sich nicht entschließen können, hier ein Wohnhaus zu bauen. Mir gefällt es hier. Wenn wir hier ein Versteck fänden, wäre das großartig."
    „Vergiß nicht, daß es ein Versteck sein muß, das nicht so leicht zugänglich ist. Vielleicht sollte es überhaupt nicht zugänglich sein - wenigstens nicht für jemanden, der kein Teleporter ist." Er deutete zu der Steilwand, die das eine Ufer des Sees bildete. „Betrachte die Felsen dort, Ras. Das sind gewachsene Felsen, aber ich bin überzeugt, daß der Vulkanausbruch nicht ohne Folgen geblieben ist.
    Ich meine den Vulkanausbruch, der diesen Sie bildete. Es müssen Höhlen entstanden sein. Wenn es einen Zugang gibt, so müßte er oben in der Felswand liegen."
    Ras ging am Ufer entlang, blieb wieder stehen und wartete, bis John nachgekommen war.
    „Ich kann keinen Eingang entdecken. Es könnte aber sehr gut sein, daß zwischen dem Sie und den Höhlen Verbindungen bestehen."
    John nickte bedächtig.
    „Dann wäre es deine Aufgabe, diesen Eingang zu finden. Er kann durch Taucher erreicht werden, aber wo sollten hier Taucher herkommen? Durch Teleportation können wir in die Höhle gelangen und vollkommen sicher sein. Irgendwelche schmale Verbindungen zur Oberfläche gibt es ganz bestimmt, so daß wir uns um die Luftzufuhr nicht zu sorgen brauchen."
    Sie umrundeten den Sie nach der anderen Richtung, bis sie an die Felswand stießen. Ab hier ging es nicht mehr weiter.
    „Wir haben keine andere Wahl, Ras. Du mußt teleportieren. Und wenn du blind teleportieren mußt.
    Wie sollen wir sonst herausfinden, ob es hier Höhlen gibt?"
    „Ich ziehe es vor, in diesem Sie ein Bad zu nehmen", erwiderte Ras. Er war schon dabei, sich die Jacke auszuziehen. „Ich habe eben nachgesehen. Das Wasser ist relativ warm und ich bin ein guter Schwimmer und Taucher. Wenn es Höhlen und eine Verbindung zu den Höhlen gibt, so werde ich sie finden. Warte du hier am Ufer und gib acht, daß uns niemand überrascht. Notfalls können wir immer noch sagen, daß wir ein Bad nehmen wollten."
    Es war ein Glück, daß die Verwandlungskünstler auf der CREST nicht nur Gesicht, Arme und Beine blau gefärbt hatten, sondern den ganzen Körper. Als Ras nur mehr seine Unterwäsche trug, sah er direkt exotisch aus. Die schmalen, mandelförmigen Augen erhöhten diesen Eindruck. Er grinste John zu, deutete auf seine abgelegten Kleider - und sprang mit einem riesigen Satz in den See. Er tauchte noch einmal auf, winkte fröhlich mit der Hand und war verschwunden.
    John Marshall fühlte sich nicht sehr wohl in seiner Haut. Er
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