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0344 - Die Kidnapper des Auserwählten

Titel: 0344 - Die Kidnapper des Auserwählten
Autoren: Unbekannt
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zutage. Zufrieden steckte er eine in den Mund und lutschte daran herum. Für ihn schien es im Augenblick kein anderes Problem zu geben als seinen Durst zu löschen.
    Das Geschoß kam noch immer näher, obwohl die Space-Jet fast ein Drittel der Lichtgeschwindigkeit erreicht hatte. Natürlich war immer noch nicht klar, ob es sich um ein kleines, bemanntes Raumschiff handelte, das ihnen lediglich folgte. Aber die Wahrscheinlichkeit sprach mehr für ein unbemanntes Geschoß, das jedes Objekt beim Auftreffen in seine atomaren Bestandteile auflöste.
    „Ich würde Fluchtgeschwindigkeit und sofortiges Eindringen in den Linearraum vorschlagen", sagte Rhodan ruhig. „Wir wollen kein unnötiges Risiko eingehen."
    Berliter nickte. Er zog einen Hebel vor, drückte einen roten Knopf.
    Die Absorber neutralisierten den Andruck. Trotzdem war zu spüren, daß die Space-Jet einen regelrechten Satz nach vorn machte. Sie beschleunigte mit Höchstgeschwindigkeit, und gleichzeitig tauchte sie in den Linearraum ein. Als die Sterne erloschen, wurde der Himmel völlig schwarz. Das Ferngeschoß, das sie verfolgte, verschwand von dem Orterschirm.
    Die Space-Jet blieb zwanzig Sekunden im Linearraum, dann kehrte sie wieder in das Einstein-Universum zurück. Eine halbe Minute äußerster Spannung verging, dann sagte Leutnant Berliter in die Stille: „Wir haben es geschafft. Das Geschoß hat uns verloren. Ich glaube nicht, daß es uns wieder aufspüren kann. Meiner Berechnung nach haben wir fünf Lichtmonate zurückgelegt. Die Berechnung des neuen Kurses wird etwa zehn Minuten in Anspruch nehmen, dann leite ich die letzte Linearetappe ein."
    Die Tatsache, daß auch die geheimnisvollen Beherrscher der Kugelgalaxis M-87 keine ferngelenkten Geschosse besaßen, die ein Schiff in die fünfte Dimension verfolgen konnten, wirkte beruhigend. Selbst Gucky schien zufrieden zu sein, denn er lutschte bereits an seiner zweiten Wassertablette und machte einen ausgesprochen glücklichen Eindruck. Und das, obwohl seine Gattin Iltu und sein Sohn Jumpy zweiunddreißig Millionen Lichtjahre entfernt waren und sicherlich nicht wußten, ob er noch am Leben war.
    Die zehn Minuten vergingen, aber das Geschoß tauchte nicht mehr auf. Leutnant Berliter fütterte den neuen Kurs in den Navigations-Komputer. Als die Space-Jet abermals in das Normaluniversum zurückkehrte stand die blaue Riesensonne groß und leuchtend vor ihnen.
    Wegen der Ortungsgefahr hatte Rhodan jeglichen Funkverkehr untersagt. Aber immer mehr Punkte erschienen auf dem Orterschirm der Space-Jet und verrieten, daß die Korvetten und Moskitojäger ebenfalls ihren Einsatz beendet hatten und sich auf dem Rückflug zur CREST befanden. Je näher sie der blauen Sonne kamen, desto größer wurde die Anzahl der zurückkehrenden Beiboote.
    Und dann, endlich, kam die CREST in Sicht.
    Alle Hangarschleusen standen offen, um die Einschleusung der Beiboote reibungslos vonstatten gehen zu lassen. Leutnant Berliter steuerte die Space-Jet geschickt heran und wurde per Traktorstrahl hereingezogen. Langsam setzte das Schiff auf. Etwas später schloß sich die Luke und Luft wurde in den Hangar gepumpt.
    Der erste, der zu ihrer Begrüßung heraneilte, war Atlan. Der sonst so kühle und beherrschte Arkonide konnte seine Erleichterung nicht verbergen. Er ging auf Rhodan zu und streckte ihm die Hände entgegen.
    „Ich weiß, Perry, daß du nun sagen willst, es wäre nicht der Rede wert gewesen. Trotzdem bin ich froh, daß alles vorbei ist. Gerade die am ungefährlichsten erscheinenden Unternehmen bergen die größten Gefahren. Aber ihr habt es geschafft. Ihr habt einen Stützpunktingenieur gefangen - hoffe ich."
    Als Rhodan nickte, fuhr er fort: „Damit sind wir, so hoffe ich, ein gutes Stück weitergekommen. Wir werden ihn zum Sprechen bringen, und wenn er nicht spricht, so wird er wenigstens denken. Und das genügt uns. Ist sonst alles in Ordnung?"
    „Dank deines großartigen Scheinangriffs - ja. Den Burschen auf Geegival hast du eine schöne Überraschung bereitet. Allerdings auch den harmlosen Jinguisem. Die Entführung des Stützpunktingenieurs wird einiges Aufsehen erregen. Ich bin davon überzeugt, daß wir die Folgen bald zu spüren bekommen werden. Aber das soll uns nicht davon abhalten, alles von ihm zu erfahren, was er weiß. Ras Tschubai wird dafür sorgen, daß er gut untergebracht wird."
    Mit herausgedrückter Brust trat Gucky aus der Space-Jet und marschierte stolz auf die beiden Männer zu. Mit dem rechten
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