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0344 - Die Kidnapper des Auserwählten

Titel: 0344 - Die Kidnapper des Auserwählten
Autoren: Unbekannt
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lief zur Tür, um sich zu überzeugen, daß se verschlossen war.
    „Du bist unvorsichtig, Kleiner", drohte er mit dem Finger. „Wenn das unsere Biene hört, ist sie sofort da, um aufzuräumen."
    „Sie ist gar nicht im Haus, sondern in ihrem Gleiter", beruhigte ihn Gucky, der längst die Gedankenimpulse des Insektenwesens aufgefangen hatte. „Übrigens steht Ras Tschubai draußen vor der Tür, laß ihn rein."
    Kurz darauf betraten auch Rhodan und Danton den Raum. Sie überzeugten sich, daß man ihnen kleine, handliche Sachen geschickt hatte, die in erster Linie der Betäubung des Gegners dienten. Die Spezialausrüstung in den Kisten blieb vorerst unangetastet. Noch brauchte man sie nicht. Was man jedoch brauchte, war ein entsprechendes Versteck.
    „Wir werden jetzt losgehen", sagte John Marshall, als sie die Sachen in einer Ecke aufgestapelt hatten. „Das Wetter ist ausgezeichnet, und ein Spaziergang wird uns guttun. Was meinst du, Ras?"
    „Eigentlich habe ich von gestern nicht noch genug, aber jetzt scheint ja die Sonne. Machen wir uns also auf den Weg. Ich denke, daß wir nach Süden gehen. Wir gehen zuerst hinab ins Tal und dann auf der anderen Seite wieder hinauf, damit wir das zweite Plateau erreichen. Dort steht kein Haus. Ich möchte wissen, warum."
    Rhodan deutete auf den Mausbiber.
    „Und du, mein Kleiner, marsch ins Bett! Wer weiß, wann wir dich brauchen. Und dann mußt du frisch und ausgeschlafen sein."
    Gucky ließ sich das nicht zweimal sagen. Mit einem Satz sprang er in die Schlafmulde und verschwand unter den Decken. Nur die Nasenspitze sah noch hervor. In gedämpftem Ton fragte er: „Und was soll ich tun, wenn ich schlafe? Wovon soll ich denn träumen?"
    John Marshall sagte schnell: „Wie wäre es denn mit Coco?"
    Eine Sekunde später war Gucky ganz verschwunden, und man konnte nicht einmal mehr die Nase sehen.
    Die Männer lachten und verließen den Raum.
    Rhodan und Roi Danton gingen wieder zurück ins Wohnzimmer, während John Marshall und Ras Tschubai das Haus verließen, um ihren Erkundungsgang anzutreten.
     
    *
     
    Die Oberflächengestaltung des Planeten Geegival entsprach in etwa jener der Erde. Der Gürtel tropischen Klimas war besonders breit, und das subtropische Klima reichte fast bis in den Polarkreis hinauf. Die Kontinente und zahllosen Inselgruppen waren in mühevoller Arbeit kultiviert worden.
    Besonders bemerkenswert war die Tatsache, daß man sämtliche Tiere der bis zur Kultivierung unbewohnten Welt durch parapsychologische und chirurgische Eingriffe zu friedfertigen Lebewesen gemacht hatte. So konnte es geschehen, daß ein Spaziergänger zwar einem erschreckend anzusehenden Wesen begegnete, das jedoch im Grunde seines Wesens harmloser als eine Maus war.
    Der Weg, auf dem John und Ras ins Tal hinabstiegen, mußte erst kürzlich angelegt worden sein. Er war mit feinkörnigem Kies bedeckt und führte durch eine parkähnliche Landschaft. Zu rechter Hand begannen unmittelbar die flachen Hänge des Gebirges, links davon lag das breite Tal mit dem Fluß.
    Das auf der anderen Seite liegende Gebirge war mindestens fünf Kilometer entfernt.
    Johns Finger glitten wie unbeabsichtigt über den Identifizierungsgürtel mit der Silberschnalle.
    „Ein merkwürdiges Gefühl, diesen Gürtel zu tragen. Man weiß immer, wo wir sind und wo wir uns aufhalten."
    „Das stört mich wenig", sagte Ras.
    „Sollen, sie doch. Wir machen einen Spaziergang, das ist alles."
    Sie ließen sich Zeit, denn der ganze Tag lag noch vor ihnen. Der Gebirgshang zur Rechten sah nicht so aus als ob er sich für ein Versteck eignete. Er war ziemlich glatt und nur spärlich bewachsen.
    Einzelne Fußpfade führten in seine Richtung, aber die beiden Männer verzichteten darauf, sie zu erkunden. Ihr Ziel war das unbewohnte Plateau, etwa zwei Kilometer Luftlinie von ihrem Haus entfernt.
    Sie erreichten das Tal, wo sich der Hauptweg teilte. Der eine führte zum Fluß, der andere hinauf zu dem unbewohnten Plateau. Sie wählten den letzteren.
    Als sie etwa zehn Minuten gegangen waren, fragte John: „Ob wir einen Stützpunktingenieur zu sehen bekommen? Und was machen wir, wenn wir aufgefordert werden, unser Haus sofort zu verlassen? Man packt uns in einen Gleiter und ab geht's.
    Was haben wir dann von dem Eintreffen des Stützpunktingenieurs?"
    „Das weiß ich auch noch nicht, John. Rhodan und Danton haben ja jetzt Zeit genug, darüber nachzudenken. Außerdem werden sie die Spezialausrüstung untersuchen. Es wird uns
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