Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0344 - Blutgeld ohne Zinsen

0344 - Blutgeld ohne Zinsen

Titel: 0344 - Blutgeld ohne Zinsen
Autoren: Blutgeld ohne Zinsen
Vom Netzwerk:
Taxi zu bestellen.«
    »Sollen wir ihn hier erwarten, oder besuchen wir ihn auf seinem Zimmer?«, erkundigte sich Phil bei mir.
    »Wenn ich bitten dürfte, möglichst kein Aufsehen zu erregen«, stammelte der Befrackte und wurde noch eine Spur bleicher um die Nase. »Die anderen Gäste, wissen Sie. Ich möchte natürlich keinen Skandal in unserem Haus.«
    Ich musste den Empfangschef zweimal nach der Zimmernummer fragen, bis er mir endlich Antwort gab. Ich hastete mit Phil die Treppe hoch in den ersten Stock. In den Fluren lagen dicke Teppiche.
    Das gesuchte Zimmer lag im zweiten Flur links. Es war das letzte Zimmer.
    Ich klopfte an, wartete aber nicht lange auf die Antwort. Als ich die Tür öffnete, stand der Mann über einen schwarzen Koffer gebeugt. Er drehte uns den Rücken zu, warf sich aber mit einer Schnelligkeit herum, die ich ihm bei seinem Umfang nicht zugetraut hätte. In seiner Hand lag eine schwere Armee-Pistole. Er hielt sie genau auf meinen Bauch gerichtet.
    »Zurück!«, kreischte der Dicke mit einer hohen Fistelstimme. »Zurück, oder ich schieße!«
    Er legte mit dem Daumen den Sicherungshebel um. Das metallische Klicken war zu vernehmen.
    Im gleichen Augenblick hob der Dicke die schwere Waffe und zielte nach meinem Herzen.
    ***
    Malloy knurrte wütend und stieß den Stuhl, der vor dem Arbeitstisch stand, zur Seite. Er warf auch einen Blick unter den Tisch und unter das zerwühlte Bett an der Wand.
    »Hier steckt der Kerl auch nicht!«, meldete Pat Brian von der Tür her, die in das kleine Badezimmer führte. Er knallte die Tür ins Schloss und kam ratlos näher.
    »Der Kerl ist abgehauen«, polterte Malloy. »Ich möchte wissen, wo sich die Ratte versteckt hat.«
    »Du hast ihm auch ein bisschen zu viel Angst eingejagt«, rügte Pat Brian und riss den wackeligen Kleiderschrank auf.
    »Ach was«, brummte Malloy ärgerlich. »Sollen wir uns von dem Kerl denn auf der Nase rumtanzen lassen? Wenn ich den mit Glacehandschuhen angefasst hätte, dann wäre er noch eher auf dumme Gedanken gekommen. Die Maske ist fort.«
    »Vielleicht ist er schon in dem komischen Institut und hat gar nicht erst auf uns gewartet«, vermutete Pat Brian.
    »Das wäre ‘ne Möglichkeit«, gestand Malloy. »Los gehen wir.«
    Sie hatten den Chevrolet vor dem Haus stehen. Malloy rangierte ihn aus der engen Parklücke.
    Kurz darauf bogen sie in die Cornelia Street ein. Malloy hielt den Wagen schließlich vor einem alten Haus an. In den beiden großen Schaufenstern, in denen einige 1 OOO-Dollar-Prunksärge ausgestellt waren, hingen zwei Schilder.
    Budra Bestattungen. Seit 1907, buchstabierte Pat Brian. »Mensch, da ist ja unser Freund Norman. Ist noch ‘n Mann bei ihm. Will sich sicher ‘nen Sarg bestellen.«
    »Pass auf, Brian«, befahl Jonny Malloy und stellte den Motor ab. »Wir warten, bis der-Mann aus dem Laden verschwunden ist. Ist außer Norman und dem Kunden keiner mehr in dem Laden drin?«
    »Nur noch ‘n Haufen protziger Särge«, berichtete Brian, der von seinem Platz aus den Laden genau überblicken konnte, ohne sich den Kopf zu verrenken.
    »Du gehst ‘rein in den Laden, sobald der Kunde ‘rauskommt. Dann nimmst du dir Norman vor. Wenn zufällig jemand kommen sollte, kannst du ja den trauernden Kunden mimen. Lass dir aber von Norman die Schlüssel zu dem Leichenwagen geben.«
    »Kommst du denn nicht mit?«
    »Ich bleibe lieber hier. Hast du genügend Bucks, um Norman die Anzahlung zu geben?«
    »Ich denke, es reicht«, antwortete Pat Brian und setzte sich im gleichen Augenblick auf. »Der Kerl haut ab.«
    »Okay, zieh ab«, befahl Malloy. »Versuch ‘n trauriges Gesicht zu machen, wenn jemand kommen sollte.«
    Pat Brian gab keine Antwort. Er kletterte aus dem Chevrolet und ging die wenigen Schritte zu dem Bestattungsinstitut hinüber. Nachdem ein älterer Mann das Geschäft verlassen hatte, schob er sich in den Laden.
    Hank Norman stand hinter einer kleinen Theke und funkelte den Gangster böse an.
    »Ich komme wegen einer gewissen Sache«, begann Pat Brian und sah sich vorsichtig in dem Laden um, ob auch niemand außer Norman anwesend sei.
    Norman kreuzte die Arme vor der Brust »Wir sind allein hier. Aber aus der gewissen Sache wird nichts. Ich spiele nicht mehr mit.«
    »Wahrscheinlich willst du den Preis in die Höhe treiben«, sagte Brian lässig und kam ein Stück näher. »Wenn alles klappt, können wir ja mal darüber sprechen. Aber jetzt halt mich nicht mit dummen Mätzchen auf. Ich weiß genau, dass das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher