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0344 - Blutgeld ohne Zinsen

0344 - Blutgeld ohne Zinsen

Titel: 0344 - Blutgeld ohne Zinsen
Autoren: Blutgeld ohne Zinsen
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Ich habe nichts mit ihr zu tun.«
    »Sie hat mit Ihnen das Haus verlassen und danach hat man sie nicht wieder lebend gesehen«, unterbrach Phil den Dicken.
    Der wechselte die Farbe, schnappte nach Luft und fragte keuchend: »Nicht mehr lebend gesehen? Was soll das heißen?«
    »Die Wasserschutzpolizei hat sie tot aus dem Harlem River gezogen«, berichtete ich und sah, wie Minozetto große Augen bekam.
    Auf einmal änderte sich sein Gehabe mit einem Schlag. »Jetzt verstehe ich natürlich, was Sie von mir wollen. Ich bin in Ihren Augen also verdächtig. Ich habe die Frau aber nur ein Stück begleitet. Nur bis zu dem Taxistand an der Ecke. Ich gebe Ihnen hier die Adresse von meinen Geschäftsfreunden. Sie können sich erkundigen, dass ich dort gewesen bin. Ich habe wirklich nichts mit der Frau und ihrem Tod zu tun. Vielleicht ist sie spazieren gegangen und in den Fluss gefallen.«
    Ich nahm den Zettel mit einer Adresse, die er mir reichte und gab sie Phil.
    »Sie wurde ermordet«, sagte ich und bedeutete Phil mit einem Wink, dass er die Geschäftsfreunde des Dicken anrufen sollte. »Sie werden verstehen, dass wir in Anbetracht der Umstände Ihre Angaben nachprüfen müssen. Vielleicht begleiten Sie mich einmal zu dem Taxistand.«
    Er war sofort bereit. Ich verließ mit ihm das Zimmer. Unten an der Rezeption stand der befrackte Empfangschef und machte ein Gesicht wie ein Junge, der Äpfel geklaut hat und dabei ertappt wurde. Der Dicke würdigte ihn keines Blickes und ging wortlos neben mir her.
    An dem Taxistand wurde er sehr lebendig. Er trippelte an den Yellow Cabs vorbei und blieb dann plötzlich stehen.
    »Das ist er«, sagte er aufgeregt und wies auf den Fahrer.
    »Was soll’s denn sein?«, fragte der vorsichtig und stieg langsam aus. Er machte ein Gesicht, als ob er ein schlechtes Gewissen hätte. Ich wies mich aus, und er wurde noch nervöser.
    »Kennen Sie diesen Herrn?«, wandte ich mich an den Fahrer.
    »Hab’ ihn gestern Abend gefahren«, gestand er. »Warten Sie mal. Ich glaube zur 4. Straße, in der Nähe vom Washington Square Park. Koteletti hieß das Restaurant.«
    »Bertolotti«, berichtigte der Dicke rasch.
    »War der Herr allein?«, fragte ich weiter.
    »Er kam mit ‘ner Dame an«, berichtete der Driver. »Ich weiß nicht, was er mit ihr hatte. Er wollte sie überreden, mit ihm zu fahren. Aber die Frau wollte anscheinend nicht. Sie hatte ‘nen roten Mantel an und ging dann da runter, als wir abfuhren.«
    Er wies auf die andere Straßenseite, wo eine Fußgängerbrücke über den Harlem River führte. Der Dicke schien uns also kein Märchen erzählt zu haben. In diesem Augenblick kam Phil mit dem Jaguar, stieg aus und gab mir einen Wink. Ich ging zu ihm, ließ aber den Dicken nicht aus den Augen.
    »Wir müssen ihn laufen lassen«, sagte Phil leise. »Seine Angaben scheinen zu stimmen. Er war den ganzen Abend bei Geschäftsfreunden in ‘nem Restaurant von ungefähr neun bis um drei morgens.«
    »Wie hieß das Restaurant?«, fragte ich.
    » Bertolotti «, antwortete Phil.
    Ich ging zu dem Dicken hinüber.
    »Ihre Angaben scheinen zu stimmen«, sagte ich. »Wir müssen das natürlich noch eingehend prüfen, das werden Sie hoffentlich verstehen. Und bis dahin muss ich Sie bitten, sich hier in New York zu unserer Verfügung zu halten.«
    Er war auf einmal wie umgewandelt. Selbst, dass er seine Maschine nach Detroit nicht nehmen konnte, schien ihn im Augenblick nicht zu stören. Er verabschiedete sich beinahe herzlich von uns.
    Ich ging hinüber zum Jaguar und setzte mich mit dem Office über Sprechfunk in Verbindung.
    »Schick uns doch bitte mal ein paar Leute von der Spurensicherung«, bat ich den Einsatzleiter. »Ich glaube, wir haben jetzt den Ort gefunden, wo Eve Stanley ermordet worden ist.«
    »Mach ich«, versprach mein Kollege. »Aber da du gerade am Apparat bist, Jerry, ich hab’ noch etwas für dich. Diese Eve Stanley war tatsächlich hoch versichert. Wir haben den Bescheid von der Versicherungsgesellschaft gerade bekommen. Die Versicherung war zu Gunsten ihres Mannes abgeschlossen, den sie wenige Tage vor ihrem Tod geheiratet hatte. Die Gesellschaft hat den Fall damals genau geprüft, weil sie schon kurz nach dem Abschluss die hohe Summe auszahlen mussten. Aber es wurde nichts Ungesetzliches festgestellt. Der Betrag ist dann auch anstandslos an den Mann der Eve Stanley ausgezahlt worden.«
    »Wie hieß denn ihr Mann?«
    »Slater, Gerald Slater.«
    ***
    Pat Brian machte auf dem Absatz kehrt
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