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0344 - Blutgeld ohne Zinsen

0344 - Blutgeld ohne Zinsen

Titel: 0344 - Blutgeld ohne Zinsen
Autoren: Blutgeld ohne Zinsen
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ließen.
    ***
    Ich ging zum Hinterausgang und von dort in den noch immer erleuchteten Keller.
    Weiter vorn hörte ich schlurfende Schritte und eine monotone Stimme. Ich schob mich durch den ersten Raum, Er schien unbenutzt. Die dick gepolsterte Tür zum nächsten Keller stand weit offen. Ich spähte hinein. Es war der Leichenkeller. Die Kälte, die mir entgegenschlug, ließ mich frösteln. Mitten im Raum stand ein Mann. Er sprach mit sich selbst und starrte kopfschüttelnd auf einige Zinksärge, die ein Stück aus den Kühlnischen herausgezogen waren. Es war Rex Bunter. Als er die Zinksärge wieder in ihre richtige Lage zurückschieben wollte, hielt ich ihn zurück.
    »Fassen Sie nichts an, Mister Bunter. Wir müssen noch alles auf Fingerabdrucke untersuchen.«
    Der Alte fuhr erschrocken herum. Er schnappte nach Luft und stammelte dann: »Was war denn hier los? Ich…ich hörte Schüsse, und da bin ich heruntergekommen…«
    »Man hat versucht, hier einen Einbruch zu verüben«, brummte ich und wies mit dem Kopf auf die Zinksärge.
    »Und da man anscheinend nicht mit unserer Ankunft einverstanden war, hat man uns mit einer Ladung Blei empfangen.«
    »Aber wer sollte denn ein Interesse daran haben, hier bei mir einzubrechen?«, fragte Bunter. »Hier im Keller ist doch bestimmt nichts zu holen, und oben im Haus haben wir auch keine Reichtümer.«
    »Vielleicht hat man etwas Bestimmtes gesucht«, sagte ich und beobachtete den Mann scharf.
    Bunter trat unruhig von einem Fuß auf den anderen. Er stellte mir eine Menge Fragen, die ich nicht beantworten konnte. Ich komplimentierte ihn daher aus dem Keller.
    »Wir müssen erst die Spuren sicherstellen«, erklärte ich ihm.
    Ich wartete, bis er auf der Treppe war und verschloss dann die Tür zum Keller und ging durch die Seitentür in den Innenhof. Ich hatte die Hofbeleuchtung eingeschaltet und erkannte in der Gestalt, die sich in diesem Augenblick über die Mauer schwang, meinen Kollegen Nagara.
    »Ich habe sie nicht mehr erwischt«, sagte er keuchend, als er zu mir trat.
    »Sie hatten einen zu großen Vorsprung und rasten mit einem Wagen davon.«
    »Außerdem schienen die beiden sich sehr gut in dieser Gegend auszukennen«, ergänzte ich. »Die Verfolgung war zwecklos. Hatten die Kerle den Wagen abgestellt?«
    Nagara schüttelte den Kopf und versuchte seinen keuchenden Atem zu beruhigen. »Sie müssen ihn aufgebrochen haben«, berichtete er. »Ich fand eine Menge Glasscherben an der Stelle, wo der Wagen gestanden haben muss.«
    »Sie werden uns aber nicht entwischen«, brummte ich. »Wir haben den Chevrolet hier, und unten im Keller werden sich wahrscheinlich noch eine Menge Prints finden lassen. Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn wir jetzt nicht ‘rauskriegten, wer diese Gangster gewesen sind. Wir müssen sofort einen Funkspruch an die Zentrale durchgeben. Fred, besorge du das. Ich werde mir in der Zwischenzeit den Chevrolet ansehen.«
    Nagara eilte um den Wagen herum. Ich beugte mich über die Kühlerhaube des Schlittens und stellte fest, dass der Wagen vor kurzer Zeit neu gespritzt worden war.
    ***
    Drei Tage später war mein Freund Phil von seiner Überlandsreise zurück.
    Er sah sehr mitgenommen aus und war wahrscheinlich die ganze Zeit auf den Beinen gewesen.
    Er knallte einen ganzen Packen Fotos auf den Schreibtisch. »So, das ist die Ausbeute«, sagte er und ließ sich in einen Sessel fallen. »Ich habe fast an jedem Ort einige Aufnahmen auftreiben können.«
    Ich breitete die Bilder auf dem Schreibtisch aus und ließ meine Blicke darüber laufen. »Es ist das gleiche wie mit den Aufnahmen aus Boston. Der Kerl ist auf keinem Bild genau zu erkennen.«
    »Ich habe auch schon geflucht«, gestand Phil. »Aber wir haben jetzt auf jeden Fall die Gewissheit, dass es sich um ein und denselben Mann handelt, obwohl auf keinem der Bilder das Gesicht zu erkennen ist«
    »Der Mann ist ziemlich klein, er trägt eine Brille, und sein Haar ist schon reichlich dünn«, zählte ich auf.
    »Und er hat eine Vorliebe für eng geschnittene Mäntel«, ergänzte mein Freund. »Die Mäntel, die er trägt, erinnern mich immer an Uniformmäntel. Aber das ist wenig, was ich in den letzten Tagen erreicht habe. Hoffentlich hast du mehr ausrichten können.«
    »Man hat versucht, in dem Beerdigungsinstitut einzubrechen«, berichtete ich ihm. »Es waren zwei Männer. Sie sind uns entwischt. Aber wir wissen wenigstens, wer es war. Sie waren mit einem Chevrolet vorgefahren, den wir
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