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0341 - Der planetarische Kerker

Titel: 0341 - Der planetarische Kerker
Autoren: Unbekannt
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wüßte...!"
    Icho Tolot und Fancan Teik setzten sich weiter ab, um die Freunde im Falle eines Angriffs nicht zu gefährden. Trotz ihrer Stärke und ihrer relativen Unangreifbarkeit fühlten sie sich schutzlos. Dieses Gefängnis hier war für Haluter gedacht, und es war entsprechend abgesichert worden. Sie konnten ihre besonderen Fähigkeiten nicht einsetzen und schwebten in ständiger Lebensgefahr.
    „Fertig?" erkundigte sich Iwan der Altere.
    Nachdem er sich davon überzeugt hatte, daß alle gut geschützt waren ging Goratschin etwa fünfzig Meter zurück und stellte sich hinter einen Metallblock, der ihm gerade bis zur Brust reichte. Dann fixierten die beiden Köpfe die Decke an. Rechts und links flammte immer noch der dreiteilige Energieschirm. Aber sein Licht verblaßte, als plötzlich in der Mitte des freien Wandstückes ein grellweißer Punkt aufblitzte. Er wurde schnell größer und erreichte bald den scheinbaren Sonnendurchmesser.
    Und dann explodierte die Wand.
    Goratschin duckte sich hinter den Metallblock, als die Druckwelle über ihn hinwegfegte. Mit ihr kam die Hitze, die aber von den gut isolierten Kampfanzügen abgefangen wurde. Glühende Trümmerstücke rasten in die Gänge zwischen den Maschinen. Zum Glück wurde niemand getroffen.
    In der Wand aber klaffte ein ausgezacktes Loch, das an seinen Rändern noch glühte. Dahinter war im hellen Licht der Schalthalle der Robotkommandant zu erkennen. An verschiedenen Stellen war er von Stahlsplittern getroffen worden - die blitzenden Furchen waren auf der blanken Oberfläche der Halbkugel deutlich zu erkennen. Einige der Trümmerstücke waren in die gegenüberliegende Schaltwand geschlagen und hatten erhebliche Zerstörungen angerichtet. Eine Sirene heulte auf.
    Goratschin kam aus seiner Deckung und stürmte nach vorn. Dabei rief er: „Wenn wir das Schaltzentrum außer Betrieb setzen, nützen die ganzen Energie-Generatoren nichts.
    Ich glaube, wir haben es bald geschafft."
    „Aber auch nur bald", knurrte Sergeant Proster erbost. Er kam aus dem Gang gekrochen. „Allmählich lernt man, auf allen vieren zu laufen. Eine sehr unbequeme Gangart."
    Der untere Rand des Durchbruchs lag einen Meter hoch. Goratschin kletterte zuerst hindurch, dann folgten die anderen. Als die beiden Haluter die Schalthalle betraten, wurde das Geheul der Warnsirene lauter. Zusätzlich flammten rote Warnlampen auf, und das Vibrieren unter ihren Füßen wurde stärker.
    „Das Ding funktioniert noch immer", sagte Captain Eder und deutete auf den Robotkommandanten.
    Ras Tschubai sah sich suchend nach allen Seiten um. „Ich möchte wissen, wo Gucky geblieben ist."
    „Er wird bestimmt wieder auftauchen", meinte Goratschin, und dann begann der Doppelkopfmutant mit seinem Zerstörungswerk. Er nahm sich zuerst die Wand mit den Warnlichtern vor. An verschiedenen Stellen verursachte Goratschin kleine Atomexplosionen, indem er die Kerne von Kohlenstoff- und Kalziumatomen in geringen Dosierungen zur Reaktion brachte. Obwohl es sich um atomare Explosionen handelte, waren sie so klein, daß sie grellen Stichflammen ähnelten. Überall auf der Schaltwand entstanden solche Stichflammen, ließen die Lampen in der Hitze zerspringen und das Metall abtropfen. Kontakte wurden unterbrochen und unerwünschte hergestellt. Es gab Kurzschlüsse.
    Und dann verstummte schließlich auch das Geheul der Warnsirene.
    Icho Tolot und Fancan Teik waren um den Robotkommandanten herumgegangen und blieben auf der arideren Seite stehen. Niemand konnte ahnen, was in den Gehirnen der beiden Haluter vor sich ging. Sie standen dem Mörder ihrer Rasse gegenüber, auch wenn dieser Mörder nur ein ausführendes Organ gewesen war. Aber wer immer auch den Vernichtungsbefehl programmiert hatte, dieses metallene Gebilde hatte ihn ausgeführt.
    Icho Tolot öffnete seinen Raumhelm und gab Fancan Teik ein Zeichen, das gleiche zu tun. Dann flüsterte er so leise, daß die anderen ihn nicht verstehen konnten: „Ob er uns darüber Auskunft geben kann wer ihm den Befehl gab? Es muß alles in seinem Erinnerungsspeicher vorhanden sein. Aber wie sollen wir ihn fragen?"
    Fancan Teik überlegte einen Augenblick, dann antwortete er: „Es ist sinnlos, ihn zu fragen. Er wird uns keine Antwort geben. Er ist zur Vernichtung programmiert, und er wird nichts anderes kennen als Vernichten."
    „Warum versuchen wir es nicht trotzdem?"
    „Niemand hindert uns daran, Icho Tolot. Frage ihn."
    Icho Tolot ging einen Schritt näher an den
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