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034 - Totentanz der Ghouls

034 - Totentanz der Ghouls

Titel: 034 - Totentanz der Ghouls
Autoren: A.F.Morland
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sind Sie ja, Ballard! Ich habe Sie erwartet. Es hat sehr lange gedauert, bis Sie mich fanden.«
    »Ich mußte ein paar Hindernisse überwinden, aber nun bin ich hier.«
    »War ja auch höchste Zeit«, sagte Mikis Gizikis und erhob sich.
    Ein eigenartiges Funkeln befand sich in seinen Augen.
    Mir kam vor, als würden sie mehr und mehr einsinken. Änderten sie nicht auch gleichzeitig ihre Farbe? Ja, sie leuchteten auf einmal wie polierter Bernstein.
    Großer Gott, der Mann war ein… Ghoul!
    Aber das war nicht die einzige Überraschung. Ich vernahm hinter mir ein böses, gemeines Lachen, und als ich mich umdrehte, begann sich auch Stavros Gizikis in einen Leichenfresser zu verwandeln.
    Verflucht clever hatte der Bursche mich getäuscht. Den anständigen Menschen hatte er mir vorgespielt, und ich Idiot war darauf reingefallen. Er war eine genauso widerliche Bestie wie sein Bruder – und ich war ihnen wie der ärgste Tölpel auf den Leim gekrochen.
    ***
    Doch zurück auf Chuck Martins kleine Insel. Dort war der gekaufte Horror angelaufen. Phaidon Eiliou hatte sich vor aller Augen in einen ekelerregenden Leichenfresser verwandelt.
    Er gab schmatzende Geräusche von sich. Die Gier ließ seine Schläfen so heftig zucken, daß man es sehen konnte. Chuck Martin blickte auf die schaufelartigen Hände des Monsters.
    So schrecklich hatte er sich das Grauen, das er in Athen für viel Geld mietete, nicht vorgestellt. Aber es sollte ihm recht sein. Sein von Drogen und Alkohol umnebelter Geist begriff, daß es in Kürze auf seiner Insel einen Toten geben würde.
    Russisches Roulette – verschärft. Einer von ihnen hatte keine Überlebenschance. Wen würde die Kugel mit Namen Phaidon Eiliou treffen? Mich! dachte Martin. Hoffentlich mich, denn ich bin es, der sein Leben wegwerfen möchte.
    Die anderen wollten es behalten.
    Zwar wären sie zum Spiel mit dem Revolver bereit gewesen, doch tief in ihrem Inneren rechneten sie damit, daß ihr Glück sie nicht im Stich lassen würde.
    In Martins Fall war das anders. Er hatte das Leben satt. Er wollte nicht mehr auf dieser Welt bleiben, durfte sich aber nicht selbst umbringen, weil er sich damit den Weg zur Glückseligkeit im Jenseits versperrt hätte.
    Aber würde sich dieses schleimige Ungeheuer für ihn entscheiden? Konnte die Wahl des Leichenfressers nicht ebensogut auf Pamela West, Sue Conway oder Adam Laven fallen?
    Pamela schüttelte verstört den Kopf. »Ich glaube es nicht«, stöhnte sie, während sie den Ghoul anstarrte. »Es ist die Droge… Es ist das LSD …«
    Sue kroch auf allen vieren über den Boden – weg von Phaidon Eiliou. Laven faßte sich an die zugeschnürte Kehle. Sie schmerzte.
    Er schluckte trocken. Mit angstverzerrtem Gesicht wich er zurück.
    Er kämpfte – wie alle – gegen die Wirkung der Droge an. Dieser Horror war zuviel für ihn. Panik klammerte sich mit eiskalten Händen an sein Herz. »Das ist kein Spiel mehr!« stöhnte er mit schwerer Zunge. »Das ist keine Halluzination! Das ist grauenvolle Wirklichkeit!«
    Er zitterte.
    Chuck Martin rührte sich nicht von der Stelle. Vor ihm stand der Tod, sein Ende, das lebendige Versprechen für Glückseligkeit in einer anderen Welt. Phaidon Eiliou mußte ihn dorthin befördern.
    Entweder mit seinen langen, schrecklichen Krallen oder mit seinen mörderischen Zähnen. Hatte der unheimliche Leichenfresser sich schon entschieden? Hatte Phaidon Eiliou seine tödliche Wahl getroffen?
    Pamela, Sue und Laven drängten die Wirkung von Alkohol und LSD zurück. Sie konnten zwar nicht einwandfrei klar denken, aber sie begriffen doch mit erschreckender Deutlichkeit, in welcher Gefahr sie schwebten.
    »Chuck, du bist wahnsinnig!« preßte Laven heiser hervor. »Wie konntest du nur diese Bestie auf deine Insel holen?«
    »Du wolltest doch russisches Roulette spielen«, sagte Martin.
    Pamela sprang plötzlich schrill schreiend auf. Sie lief aus dem Zimmer; gleich darauf knallte eine Tür; es hörte sich wie ein Schuß an, und dann schloß das Mädchen sich ein.
    Vielleicht glaubte sie, nun in Sicherheit zu sein, aber das war sie nicht, denn wenn Phaidon Eiliou sich für sie entschieden hatte, würde er mühelos die Tür aufbrechen.
    Nirgendwo auf dieser Insel war man vor dem Ghoul sicher. Laven wartete nicht auf Chuck Martins Antwort. Er wußte, wo der Freund seinen Revolver aufbewahrte.
    Langsam, mit unsicheren Schritten, begab er sich zum Highboard. Seine Hand zitterte, als er die Lade aufzog. Die Waffe lag in einer offenen
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