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034 - Totentanz der Ghouls

034 - Totentanz der Ghouls

Titel: 034 - Totentanz der Ghouls
Autoren: A.F.Morland
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an – eine Partnerschaft mit der Hölle. Ich hoffte, daß sie mit ihren vielen Beschwörungen keinen Erfolg haben würden, aber… Atax …«
    »Erwähnte er diesen Namen mal?« fragte ich.
    »Kann sein. Zumeist sprach er von Asmodis.«
    »Hörten Sie schon mal den Namen Cuca?«
    »Ja, ich glaube, den sprach Mikis mal aus, aber ich weiß nicht, wer das ist.«
    »Eine gefährliche Hexe, die offenbar unter Atax Schutz steht«, sagte ich. »Ich hoffe, Mikis wird mir sagen, wo ich sie finde, und noch mehr hoffe ich, von ihm zu erfahren, wohin Atax meine Freundin gebracht hat. Ich habe mich übrigens noch nicht vorgestellt. Mein Name ist Ballard. Tony Ballard. Wissen Sie, wann Ihr Bruder nach Hause kommt?«
    Stavros schüttelte den Kopf. »Er bleibt oft tagelang weg… Ich kann es immer noch nicht fassen, Mr. Ballard. Mein Bruder – ein Höllenkomplize. Daran sind seine verflixten Freunde schuld, auf die er immer mehr hört als auf mich, der es gut mit ihm meint. Ich wäre schon längst ausgezogen, wenn mir nicht dieses starke Verantwortungsgefühl anhaften würde. Ja, ich fühle mich für das, was Mikis tut, verantwortlich, und ich wäre sehr froh, wenn ich ungeschehen machen könnte, was er angestellt hat.«
    »Wo schläft er, wenn er tagelang wegbleibt?« erkundigte ich mich.
    »Ich folgte ihm einmal zu einer alten Krypta. Man hat sie entweiht. Ein schäbiges Bauwerk ist es nur noch. Dort trifft sich Mikis mit seinen verkommenen Freunden. Sie beschwören böse Geister, halten Satansmessen ab, verstecken sich dort, wenn sie von der Polizei gesucht werden.«
    »Und wo ist das?« fragte ich. »Wo befindet sich diese Krypta?«
    »Wenn Sie wollen, fahre ich Sie hin«, bot mir Stavros Gizikis an.
    »Ich möchte nicht, daß Sie meinetwegen Schwierigkeiten kriegen.«
    »Muß ich nicht versuchen, wieder gut zu machen, was Ihnen mein Bruder angetan hat, Mr. Ballard?«
    »Nein, das kann niemand von Ihnen verlangen.«
    »Ich habe versagt…«
    »Das stimmt nicht. Sie können einen erwachsenen Menschen nicht mehr erziehen«, widersprach ich dem Mann. »Ihr Bruder ist erwachsen und für seine Taten allein verantwortlich.«
    Er wiederholte sein Angebot, mich zur Krypta zu fahren. Ich hätte es nicht angenommen, wenn mir der Peugeot noch zur Verfügung gestanden hätte, aber den hatte Atax abgeschossen. Abgeschossen war genau das richtige Wort.
    »Also gut«, sagte ich zu Stavros Gizikis. »Fahren Sie mich hin. Aber ich werde nicht zulassen, daß Sie sich in Gefahr begeben.«
    »Sie werden möglicherweise Hilfe brauchen, Mr. Ballard. Mikis kann allein in der Krypta sein, es können aber auch Freunde bei ihm sein, die sich schützend vor ihn stellen. Ich möchte Ihnen helfen. Ich muß Ihnen helfen, mein Gewissen verlangt es von mir.«
    »Na, mal sehen«, sagte ich.
    »Ich hole die Wagenschlüssel«, bemerkte Stavros Gizikis und eilte davon. Wenige Augenblicke später war er wieder zur Stelle und sagte: »Wir können gehen.«
    Sein Wagen hatte schon bessere Zeiten gesehen. Stavros Gizikis mußte ihn vor zehn Jahren schon gebraucht gekauft haben. Überall blühten Rostblumen. Nur der Schmutz schien das Auto noch einigermaßen zusammenzuhalten.
    Wenn Gizikis es wusch, würde es wahrscheinlich auseinanderfallen. Das war wohl der Grund, weshalb es so vor Dreck starrte. In seinem Inneren war es halbwegs sauber.
    Trotzdem erschien es mir angeraten, sich bei mehrmaligem Benutzen dieses Fahrzeugs vorher eine Tetanusinjektion zu holen, um einer Blutvergiftung vorzubeugen.
    Syntagma, Panepistimion, Akadimia, Lykavitos, Theatron – das waren die Sehenswürdigkeiten, an denen wir auf dieser Fahrt vorbeikamen. Kurz nach der Leoforos Alexandras bog Stavros Gizikis links ab.
    Wir erreichten ein Gelände, das einer Mondkraterlandschaft ähnlich sah. Es gab Mauerfragmente, ein verfallenes griechisch-orthodoxes Gotteshaus, und darunter befand sich, so erfuhr ich von Stavros, die Krypta – der Zufluchtsort von Mikis Gizikis und seinen unsauberen Freunden.
    »Wenn wir Glück haben, hält sich Mikis allein in der Krypta auf«
    sagte Stavros.
    »Wieso sieht es dann hier so schrecklich aus?« fragte ich.
    »Ein Erdbeben. Zwanzig Tote gab es damals.«
    »Fand sich niemand, der die Kirche wieder aufbaute?«
    Stavros schüttelte den Kopf. »Angeblich stand die Kirche seit jeher auf unheiligem Boden. Deshalb diese katastrophale Zerstö- rung.«
    Wir stiegen aus. Die Sonne tauchte die Reste des Bauwerks in einen rötlichen, warmen Schein. Bäume und Mauern
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