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034 - Totentanz der Ghouls

034 - Totentanz der Ghouls

Titel: 034 - Totentanz der Ghouls
Autoren: A.F.Morland
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kann und will ihn nicht wiedersehen. Ich ertrage seinen abscheulichen Anblick nicht.«
    »Sollte er mich als Opfer ausersehen haben, hast du von ihm nichts zu befürchten. Es wird nur einer sterben…«
    »Wenn ich ihn wiedersehe, verliere ich den Verstand.«
    »Ich glaube, den hast du schon verloren, sonst würdest du nicht wollen, daß ich deine Höhle verlasse. Außerdem könnte sich Phaidon Eiliou auch für dich entschieden haben.«
    »Geh!«
    »Ich denke nicht daran.«
    »Du könntest in Chucks Boot steigen…«
    »Nein, ich bleibe hier. Der Weg zur Anlegestelle ist mir zu gefährlich. Der Kerl konnte sich dort irgendwo auf die Lauer gelegt haben.«
    Sue Conway stürzte sich auf den Revolver, der in Adam Lavens Gürtel steckte. Sie riß die Waffe an sich und richtete sie auf den Mann, der einen erschrockenen Laut ausstieß.
    »Mit dir stimmt’s ja wirklich nicht!« zischte er.
    »Du verläßt auf der Stelle meine Höhle, sonst kann ich für nichts garantieren!«
    »Wenn ich mich weigere, erschießt du mich dann?«
    »Nenn mir einen Grund, warum ich es nicht tun sollte.«
    »Ich habe dir nichts getan. Ich bin unbewaffnet. Ich bin nicht dein Feind. Ich will nichts weiter, als mich auch in dieser Höhle verstecken. Sind das Gründe, mich zu töten?«
    »In dieser außergewöhnlichen Situation ist sich jeder selbst der nächste, Adam. Deshalb sage ich zum letztenmal: Verschwinde aus meiner Höhle! Such dir ein anderes Versteck! Ich will dich hier nicht haben!«
    Er seufzte. »Na schön, ich gehe. Kriege ich die Kanone wieder?«
    »Nein, die behalte ich.«
    »Hör mal, du schickst mich raus, draußen streift vielleicht diese Bestie schon umher, und ich habe nicht einmal eine Waffe, mit der ich mich wehren kann!«
    »Der Revolver gehört jetzt mir, ich gebe ihn nicht mehr her.«
    »Ein feines Früchtchen bist du. Kalt und herzlos. Wenn ich das gewußt hätte…«
    »Wenn wir gewußt hätten, was hier auf uns zukommt, wären wir auf Kreta geblieben«, fiel ihm Sue ins Wort.
    »Wir können es nicht mehr rückgängig machen.«
    »Nein, aber ich versuche, das Beste für mich herauszuholen. Und jetzt geh, Adam. Ich wünsche dir viel Glück.«
    »Das hört sich aus deinem Mund idiotisch an«, sagte Adam Laven und drehte sich um.
    Doch dann warf er sich blitzschnell herum, und damit rechnete Sue Conway nicht. Sie konnte sich nicht vorstellen, daß Laven so verrückt sein würde, sie anzugreifen, wo sie doch den Revolver in der Hand hielt.
    Aber er wollte in der Höhle bleiben, und dies war die einzige Möglichkeit, seinen Willen durchzusetzen. Er schlug mit der Faust zu und traf. Benommen ließ das Mädchen die Waffe fallen und fiel selbst gegen die Felswand.
    Als sie wieder halbwegs klar denken konnte, stand Laven vor ihr und preßte ihr die Kanone gegen die Brust.
    »Verdammt, ich hätte Lust, dich fertigzumachen, Sue! Weiß der Teufel, warum ich es nicht tue!«
    ***
    Alle waren geflohen. Pamela West hatte sich in ein Zimmer eingeschlossen. Sue Conway hatte das Haus auf allen vieren verlassen.
    Adam Laven war mit dem Revolver abgehauen.
    Nur Chuck Martin hatte sich nicht von der Stelle gerührt. Er starrte dem Ghoul in die bernsteinfarbenen Augen. Hoffnungsvoll, mit bebender Stimme, fragte er: »Ich? Bin ich es, für den du dich entschieden hast?«
    Die schorfigen Lippen der Bestie zuckten. »Nein«, erwiderte Phaidon Eiliou mit rasselnder Stimme.
    Martin wurde blaß vor Enttäuschung. »Aber… Aber ich habe damit gerechnet!«
    »Es ist ein Spiel. Du kennst die Regeln, hast sie akzeptiert. Nun mußt du dich daran halten.«
    »Aber die andern wollen nicht sterben! Ich will es! Ich!«
    »Du wolltest es dem Zufall überlassen.«
    »Ja, aber insgeheim hoffte ich, daß es mich treffen würde.«
    »Vielleicht ein andermal. Du kannst dich ja wieder an Cypara Kulidis wenden.«
    »Ich will nicht, daß du jemand anders tötest!«
    »Es interessiert mich nicht, was du willst, Chuck Martin. Ich lasse mir von dir keine Vorschriften machen.«
    »Du kannst deinen Entschluß doch ändern. Niemand hindert dich daran. Du bist auf diese Insel gekommen, um einen Menschen zu töten. Warum kann ich das nicht sein?«
    »Weil ich anders gewählt habe!«
    Eine Zornwelle überflutete Chuck Martin. »Du hast mich nicht ausgewählt, damit Cypara Kulidis noch einmal kassieren kann, wie? Welche Kriterien sind für deine Wahl entscheidend, kannst du mir das verraten?«
    »Das geht dich nichts an.«
    »Oh, doch, das geht mich sogar sehr viel an.
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