Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
034 - Totentanz der Ghouls

034 - Totentanz der Ghouls

Titel: 034 - Totentanz der Ghouls
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
legte sein menschliches Aussehen ab und nahm mehr und mehr die Gestalt eines widerlichen Ungeheuers an. Phaidon Eiliou wurde zum Ghoul!
    ***
    In mir brodelte der Haß. Ich lehnte mich in ohnmächtigem Zorn an eine der Säulen. Was sollte ich jetzt tun? Wie sollte ich Vicky helfen? War es überhaupt möglich, sie zurückzuholen.
    Wohin hatte der Geschlechtslose sie geschafft? Befand sie sich noch hier auf dieser Welt? Oder hatte Atax’ Magie meine Freundin in eine andere Dimension befördert?
    Ein kalter Schauer überlief mich, als ich an Frank Esslins Schicksal dachte. Jahrelang war er unser Freund gewesen, jahrelang hatte er die schwarze Macht bekämpft.
    Dann war er Rufus in die Hände gefallen, und der Dämon mit den vielen Gesichtern hatte sich mit ihm zerstört, was für unseren Freund verheerende Folgen hatte.
    Als wir ihm wiederbegegneten, hatte ihn Rufus wieder zum Leben erweckt, gleichzeitig aber dafür gesorgt, daß er zu unserem Todfeind, zum Söldner der Hölle wurde. [5]
    Würde mit Vicky Bonney nun etwas Ähnliches passieren? Sollte ich einen Freund nach dem anderen verlieren? Wollte die schwarze Macht, daß ich bald allein dastand?
    Plante sie, aus allen meinen Freunden Todfeinde zu machen?
    Ich brauchte einige Minuten, um mich zu sammeln. Gott, wie haßte ich Atax in diesem Augenblick. Er tauchte immer dann auf, wenn ich am wenigsten mit ihm rechnete.
    Dann schlug er blitzschnell zu und verschwand wieder, ohne daß ich eine echte Chance bekam, ihn zu bekämpfen. War Atax feige oder nur vorsichtig? Ich spürte, wie die Hitze zentnerschwer auf meine Schultern drückte.
    Leer und elend fühlte ich mich. Die Ungewißheit machte mich beinahe wahnsinnig. Ich hätte viel darum gegeben, wenn ich erfahren hätte, was aus Vicky Bonney geworden war.
    In meinen Eingeweiden schien eine Ratte mit glühenden Zähnen zu nagen. Ich wußte, daß ich sie nicht loswurde, bis ich über Vickys Schicksal Bescheid wußte.
    Ich machte mir Vorwürfe, Vicky mitgenommen zu haben. Hart hätte ich bleiben sollen. Aber konnte ich wissen, daß sich die Suche nach Cuca so gefährlich erweisen würde?
    Und woher hätte ich ahnen sollen, daß Atax seine verfluchten Finger in dieser Sache hatte? Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn und merkte, wie meine Finger zitterten.
    Vicky, gib nicht auf! Ich werde nichts unversucht lassen, um dich zu finden! Du weißt, daß ich für dich bis ans Ende der Welt gehe – und noch weiter! Keine Welt ist zu weit entfernt, keine Gefahr zu groß, um mich davon abzuhalten, dich zurückzuholen! Halte durch, Vicky…
    Mein Zorn richtete sich sodann gegen Mikis Gizikis, diesen gottverdammten Halunken, der sich als Werkzeug des Bösen benützen ließ. Er hatte mich getäuscht und hierher gelockt, wo Atax’ Schlag mich treffen sollte.
    Vor allem mich, denn in Vicky Bonney sah die Seele des Teufels keine Gefahr. Ich war sein erbittertster Feind und würde es bis zu meinem letzten Atemzug bleiben.
    Gizikis… Warum habe ich nicht auf meine innere Stimme gehört? fragte ich mich. Sie warnte mich vor diesem finsteren Griechen. Ich hätte ihm von Anfang an mißtrauen sollen, dann wäre es nicht zu dieser Katastrophe gekommen.
    Ich trat aus der Tempelruine. An den Füßen schien ich Schuhe mit Bleiplatten zu tragen. Jeder Schritt war mühsam für mich. Ich mußte mich an Mikis Gizikis halten.
    Alles, was er wußte, würde ich aus ihm herausquetschen, das stand fest. Gizikis würde es nicht leicht haben, wenn er mir in die Hände fiel. Ich drehte mich noch einmal um und warf einen Blick zwischen die in der Sonne stehenden Säulen.
    Diese Stille, dieser Friede… Nichts zeugte von dem schrecklichen Ereignis, das sich hier vor wenigen Minuten zugetragen hatte.
    Ich brauchte nur an Vicky Bonney zu denken, da krampfte sich sofort mein Herz schmerzhaft zusammen.
    Gizikis, ich komme! Und ich drehe dich durch den Wolf, du dreckiger Handlanger des Bösen! Immer wieder fanden sich Menschen, die der schwarzen Macht einen Dienst erwiesen.
    Schon oft hatte ich mich gefragt, warum sie das taten? Wollten sie sich einen Platz in der Hölle reservieren? Fühlten sie sich dem Bösen so sehr zugetan, daß sie für seine Verbreitung auf der Welt sorgten?
    Ich trabte los. Meine Hände waren zu Fäusten geballt, die Lippen so schmal wie zwei aufeinandergelegte Messerklingen.
    Koste es, was es wolle, ich mußte diesen Mikis Gizikis finden. Ich eilte den Weg zurück, den er uns geführt hatte. Mein einziger Anhaltspunkt war die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher