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034 - Totentanz der Ghouls

034 - Totentanz der Ghouls

Titel: 034 - Totentanz der Ghouls
Autoren: A.F.Morland
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möglichen Spiele vor. Sie rauchten neues Gras und tranken immer weiter. Die Spiele begannen gefährlich zu werden.
    Eines mußte das vorhergehende überbieten, und schließlich rief Laven in die Runde: »Wißt ihr, was jetzt drankommt? Russisches Roulette.«
    »Rrrusch-schisses Roulette«, sagte Sue Conway und kicherte. Mit glasigen Augen sah sie Laven an. »Warum nicht? Man muß alles mal ausprobiert haben.«
    »Wer weiß, wie dieses Spiel geht?« fragte Laven.
    »Jeder«, behauptete Sue.
    »Ich erklär’s zur Sicherheit trotzdem«, sagte Laven. »Also, Chuck besitzt einen Revolver, aus dessen Trommel er alle Kugeln, bis auf eine, herausnehmen wird. Jeder von uns dreht die Trommel, ohne hinzusehen, setzt sich die Kanone an die Schläfe und drückt ab. Macht es ›klick‹, bleibst du am Leben, macht es ›peng‹, ist das Spiel für dich zu Ende.«
    »Herrlich, dieser Nervenkitzel«, sagte Sue und applaudierte.
    Pamela kräuselte die Nase. »Mir gefällt das nicht.«
    »Willst du nicht mal sehen, wieviel Glück zu hast?« fragte Laven.
    »Ich mag keine Revolver.«
    Laven grinste anzüglich. »Ich weiß, was du magst, und vielleicht kannst du’s nachher von Chuck wieder kriegen…«
    »Ach komm, Pamela, spiel mit uns rrrusch-schisses Roulette«, drängte Sue die Freundin. »Kneifen gibt’s nicht.«
    »Sehr richtig«, sagte Laven. »Chuck, hol das Schießeisen. Wir wollen mal sehen, ob die Hölle uns immer noch nicht mag!«
    Martin lächelte versonnen. »Wir werden russisches Roulette spielen, aber ohne Revolver.«
    »Spinnst du? Das funktioniert doch nicht!«
    »Abwarten«, sagte Martin. »Ich hab’ was Phantastisches in die Wege geleitet.«
    »Was ist es?« fragte Laven neugierig.
    »Eine Überraschung.« Martin blickte auf die Uhr. »Zehn Minuten müssen wir uns noch gedulden.«
    »Und dann? Was passiert dann? Nun komm schon, Chuck, spann uns nicht auf die Folter.«
    Martin schüttelte den Kopf. »Ich sag’ nichts. Ist doch keine Überraschung, wenn ich vorher schon alles verrate.«
    »Mach wenigstens eine kleine Andeutung.«
    »Ich sag’ nur so viel: Das hat von uns noch keiner erlebt.«
    »Meine Güte, ich bin gespannt wie ein Regenschirm. Es ist eine Abwandlung des russischen Roulettes?«
    »Könnte man sagen.«
    Laven wollte dem Freund noch etwas aus der Nase ziehen, doch mehr verriet Chuck Martin nicht.
    »Wißt ihr, was jetzt besonders irre sein müßte?« fragte Adam Laven. »Mit LSD auf ‘nen Trip zu gehen. Ich glaube, das wäre der absolute Höhepunkt.«
    Martin nickte. »Einverstanden. Wir nehmen es in zehn Minuten.«
    »Was hast du immer mit diesen idiotischen zehn Minuten?«
    »Ich erwarte Besuch.«
    »Noch eine Mieze?«
    »Nein, einen Mann.«
    »Oh, du Schlimmer.«
    Das Brummen eines Motorbootes näherte sich der Insel. Martin lächelte zufrieden. »Er ist pünktlich.«
    »Überpünktlich«, sagte Laven. »Die zehn Minuten sind noch nicht um.«
    »Das kann uns nur recht sein.«
    Der Motorlärm verstummte. Pamela wollte sich erheben und zum Fenster gehen, doch sie war zu betrunken, um das zu schaffen.
    Da kommt die Kugel, dachte Chuck Martin, das tödliche Geschoß. Einen von uns wird es treffen. Wenn dieser Mann die Insel verläßt, wird einer von uns nicht mehr leben… Russisches Roulette!
    Für sich hatte er dieses Spiel inszeniert, und er hoffte, daß es ihn erwischen würde. Man darf sich nicht selbst umbringen, wenn man Wert darauf legt, in der Jenseitswelt glücklich zu sein.
    Jemand anders muß es tun. Aber ein bestellter Mord wäre auch Selbstmord. Deshalb hatte sich Martin diese Variante einfallen lassen. Es würde ein Glücksspiel sein.
    Leben oder Tod – der Mann, der gleich das Haus betreten würde, würde es in seiner Hand haben; nur er wußte, wer sterben würde
    … Ein hartes Pochen an der Tür.
    Martin stemmte sich hoch. Er ging, um den Fremden einzulassen.
    Als er die Tür öffnete, sah er einen gedrungenen Mann.
    Wut rötete sein Gesicht. Er starrte den Unbekannten gereizt an.
    »Ich bin Phaidon Eiliou«, sagte der Grieche.
    »Was wollen Sie denn hier?« fragte Chuck Martin abweisend.
    »Cypara Kulidis schickt mich.«
    »Die Frau ist verrückt! Wie kann sie mir einen so mickrigen Kerl schicken? Ihnen drehe ich doch mit einer Hand den Hals um!«
    »Ich weiß, wofür ich engagiert bin, Mr. Martin, und ich kann Ihnen versichern, daß ich meiner Aufgabe gewachsen bin.«
    »Das wage ich zu bezweifeln. Ich werde mich bei Cypara Kulidis beschweren. Ich habe viel Geld bezahlt…
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