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0336 - Gucky und der Vakupath

Titel: 0336 - Gucky und der Vakupath
Autoren: Unbekannt
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Leute brauchen frisches Gemüse und frisches Fleisch. Hoffentlich haben wir Glück."
    Er sah wieder auf den Bildschirm mit der gelben Sonne.
    „Wir gehen erneut in den Linearraum - für etwa dreißig Sekunden. Vier Lichtmonate. Ich schätze, dann werden die Beobachtungen leichter sein."
    Rhodan erwiderte: „Lassen Sie die CREST gefechtsbereit machen. Wir müssen mit allem rechnen und dürfen keinen Fehler begehen. Die Kontaktabteilung soll sich für einen Einsatz bereit machen."
     
    *
     
    Mißmutig stocherte Gucky mit der Gabel im Essen herum. Neben seiner Schüssel stand ein Glas Wasser, von dem er hin und wieder einen Schluck in die Schüssel goß. Dann rührte er wieder in dem rötlichen Brei herum.
    Ralf Marten beobachtete ihn interessiert.
    „Na, wird was daraus?" erkundigte er sich skeptisch.
    Gucky warf ihm einen schiefen Blick zu.
    „Ihr habt gut reden. Es gibt ja kaum ein genügsameres Geschöpf als den Terraner. Wir Ilts jedoch sind von Natur aus anspruchsvoller. Wenn ich mir vorstelle, man hätte meinem Vater diesen Fraß vorgesetzt, so sträuben sich meine Haare. Er hätte das ganze Schiff zusammengeschlagen. Aber ich fange ja schon an zu degenerieren. Ich esse schon Dörrgemüse."
    „Immerhin hast du jetzt Wasser, das du hinzusetzen kannst. Auf dem Paket steht, daß das Zeug dann wieder ganz frisch wird. So frisch wie aus dem Garten - so steht es auf der Gebrauchsanweisung."
    „Möchte wissen, was die unter frisch aus dem Garten verstehen! Der Kram schmeckt wie Mottenpulver."
    Gucky probierte und schüttelte sich. Dann goß er wieder Wasser hinzu und rührte weiter. Er gab nicht auf.
    „In ein paar Tagen ist alles vorbei", versprach Ralf Marten. „Dann haben wir einen Planeten gefunden und bekommen Frischfleisch. Lieber Himmel, wie ich mich auf ein Schnitzel freue!"
    Gucky schüttelte sich, daß die Haare flogen.
    „Barbaren! Fleisch! Es ist eine Kulturschande, daß man so etwas wie euch überhaupt in den Weltraum läßt. In meinem ganzen Leben werde ich kein Fleisch essen, und wenn ich mich von Ledersohlen ernähren müßte."
    „Ledersohlen", dozierte Ralf Marten, „stammen auch von Lebewesen. Bekanntlich ist es die gegerbte Haut von Tieren, die man..."
    „Ich weiß, ich weiß", unterbrach ihn Gucky empört. „Ich habe das nicht so wörtlich gemeint. Aber wenn es auf dem Planeten, den wir suchen, Tiere gibt, dann gibt es auch Pflanzen. Ich glaube, ich könnte ein ganzes Kohlfeld ratzekahl fressen. Mitsamt den Wurzeln."
    Ralf Marten betrachtete Gucky nachdenklich und schüttelte den Kopf.
    „Richtig gesehen und vom biologischen Standpunkt aus betrachtet, sind Kohlköpfe auch Lebewesen.
    Was sagst du nun?"
    Gucky drückte die Gabel in den festen Brei und ließ sie los. Er sah zu, wie sie langsam umkippte, und gegen den Rand der Schüssel fiel.
    „Ich weiß, daß Kohlköpfe auch Lebewesen sind. Schließlich bin ich ja lange genug bei der Solaren Flotte. Da laufen genug Kohlköpfe herum. Solltest du aber jene Kohlköpfe meinen, die auf Feldern wachsen und von denen ich unzweifelhaft gesprochen habe, so muß ich dich darüber belehren, daß sie in meinen Augen keine Lebewesen sind, sondern Pflanzen. Das ist ein gewaltiger Unterschied. Oder kannst du dir vorstellen daß sich aus einer Karotte oder einem Kohlkopf eine raumfahrende Zivilisation entwickeln könnte?"
    Ralf Marten schüttelte entsetzt den Kopf.
    „Ehrlich gesagt - nein. Die Vorstellung wäre aber auch zu entsetzlich. Und wenn es so wäre, hätten wir für dich ü berhaupt nichts mehr zu essen. Wovon wolltest du dich dann ernähren?" Er deutete auf die Schüssel.
    „Nun probiere doch endlich einmal!" Gucky verzog das Gesicht, ergriff die Gabel und folgte dem Rat Ralf Martens. Er kaute und kaute und kaute. Dann schluckte er und verdrehte die Augen.
    „Schreckliches Zeug. Außerdem hat es einen komischen Beigeschmack, aber nicht übel, der Beigeschmack. Er gibt dem ganzen schalen Zeug einen würzigen Zusatz. So etwas nennt sich Dörrgemüse. Da muß ich aber aufpassen, daß ich mehr von den Paketen erwische." Er grinste. „Ich habe sie nämlich geklaut."
    Ralf Marten machte ein entsetztes Gesicht.
    „Gestohlen, meinst du?" Er nahm die Verpackung des Dörrgemüses das zusammengeknüllt neben Guckys Schüssel lag und glättete sie. Er las die Gebrauchsanweisung und begann plötzlich zu lachen.
    „Was lachst du denn?" erkundigte sich Gucky.
    Ralf Marten konnte nur mit Mühe sprechen.
    „Das ist Dörrgemüse, das stimmt. Aber es
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