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0336 - Die Geburt des Schwarzen Tod

0336 - Die Geburt des Schwarzen Tod

Titel: 0336 - Die Geburt des Schwarzen Tod
Autoren: Jason Dark
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sollen und nicht versuchen, die Spur…« Sie schüttelte den Kopf und faßte nach ihrer rechten Schulter, wo das Messer sie getroffen hatte. »Die Wunde schmerzt noch immer«, flüsterte sie.
    »Das wird vergehen«, erwiderte ich. Mit dieser Antwort hoffte ich, Claudine einigermaßen beruhigt zu haben, so daß ich die Zeit fand, mich ein wenig umzusehen, denn ich wollte unbedingt wissen, wo wir eigentlich gelandet waren.
    Ich kannte den Höllensumpf oder Todessumpf. Zwar nicht genau und von seinem Innern her, aber ich hatte ihn mal aus der Ferne gesehen, vor einiger Zeit, als es mich auf den Planet der Magier verschlagen hatte. [2]
    Und nun befanden wir uns im Zentrum. So jedenfalls sah ich es.
    Wie groß und welche Ausmaße der Sumpf hatte, konnte ich nicht sagen. Er mußte meiner Ansicht nach jedenfalls gewaltig sein, so daß ich mir wie ein Staubkorn in der Wüste vorkam.
    Da war zunächst die Luft. Als großen Vorteil sah ich es an, daß wir sie atmen konnten und sie auch nicht schädlich zu sein schien.
    Es blieb in der Lunge kein Stechen zurück, und ich verspürte auch keinerlei Beschwerden im Hals.
    Und doch war sie anders.
    Ich hatte schon zahlreiche Dimensionen erlebt und kennengelernt, aber noch nie graue Luft gesehen.
    Ja, eine graue Luft, die mich an einen Vorhang erinnerte, der trotzdem durchsichtig war, gleichzeitig die Umrisse der Gegenstände in seinem Innern zerfließen ließ.
    So sahen wir den Sumpf!
    Zwischen und hinter der grauen Luft lag er. Ein düsteres, unheimliches Gebilde. Bestehend aus toten und lebenden Organismen, wobei ich damit die Pflanzen meinte.
    Gewaltige Bäume, höher als Häuser, die ihre knorrigen Äste Totenarmen gleich in die graue, düstere Luft reckten, als suchten sie dort nach Halt. Zwischen diesen abgestorbenen Baumriesen wuchsen braungrüne Pflanzen. Manche starr und steif, andere wiederum verfilzt und ineinander verhakt, so daß es so gut wie kein Durchkommen für uns gab, jedenfalls nicht beim ersten Hinsehen.
    Ich schaute mir auch den Boden an.
    Er war nicht hart, sondern schwammig, weich und nachgiebig. Jeder Schritt federte, und an gewissen freien Stellen, wo keine Bäume wuchsen, schimmerten stinkende Wasserlachen.
    Wir selbst standen auf einer kleinen Lichtung und merkten erst jetzt, als sich unsere Sinnesorgane an die ungewohnte Umgebung gewöhnt hatten, daß die Luft um uns herum nie ruhig war.
    Ein leichtes, aber ständiges Brausen vernahmen wir und konnten dabei nicht feststellen, wer dieses Geräusch verursachte. Ich tippte dabei auf Tiere, und zwar Insekten, und dachte an die Riesenfliege, die ich mit einem Schuß aus meiner Beretta erledigt hatte. Dabei nahm ich mir vor, mit Kugeln sparsam umzugehen, denn ich wollte versuchen, so viel Munition wie möglich zu sparen.
    Wir waren zwar inmitten des Höllensumpfes gelandet, standen aber dennoch auf einer Lichtung. Es war nur ein kleiner Platz, und das dichte, verfilzte, zum Teil abgestorbene Baumwerk umgab ihn wie ein Schutzwall. Rechts von uns gluckerte und spritzte es. Dort hatte sich ein Tümpel gebildet, an dessen Oberfläche dicke Gasblasen zerplatzten, die einen faulig stinkenden Geruch verbreiteten.
    Claudine Auber schüttelte sich, als sie ihn wahrnahm. Von der Seite her blickte sie mich an. »Und es gibt wirklich keinen Weg mehr zurück?« fragte sie.
    Ich hob die Schultern. »Das kann man nie sagen. Jedenfalls sollten wir auf alles gefaßt sein.«
    »Zum Beispiel?«
    Ich wollte ihr nicht jetzt schon Angst machen und schwieg deshalb.
    Dennoch dachte ich daran, was man mir versprochen hatte. Ich würde die Geburtsstunde des Schwarzen Tods erleben. Dämonen hielten zumeist ihre Versprechen, aus diesem Grunde war ich auch gespannt, ob uns dies widerfahren würde.
    Es hatte keinen Sinn, auf dieser kleinen Lichtung stehenzubleiben.
    Wir mußten weiter. Eine Machete stand mir leider nicht zur Verfügung, so blieb uns beiden nichts anderes übrig, als uns mit bloßen Händen durch den Sumpf zu schlagen.
    Und noch etwas war mir aufgefallen. Wenn wir uns unterhielten, sprachen wir zwar mit den normalen Stimmen, dennoch hatte sich der Klang verändert. Alles hörte sich dumpf an, wie durch ein Stück Watte gefiltert. Um die normale Lautstärke zu erreichen, mußte ich schon doppelt so laut sprechen wie üblich.
    Auch Claudine war dies aufgefallen. Sie fragte nach dem Grund, den ich ihr nicht nennen konnte.
    »Möglicherweise liegt es an der Zusammensetzung der Luft«, folgerte sie.
    »Kann sein.«
    »Und
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