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0335 - Drei gegen OLD MAN

Titel: 0335 - Drei gegen OLD MAN
Autoren: Unbekannt
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praktisch alle Reserven des subtritonschen Geheimstützpunktes mobilisieren konnte. Dennoch zögerte er, seine Wünsche zu äußern.
    Es gab so vieles hier, was der terranischen Technik bisher unbekannt geblieben war oder doch zumindest in dieser wunderbaren Komposition von niemandem zusammengestellt worden war. Alles dies war eine Fundgrube ersten Ranges für jeden Kosmohistoriker. Am liebsten wäre Perish Mokart noch ein halbes Jahr in den ehemaligen lemurischen Anlagen geblieben, und er wußte, daß es seinem Vater ebenso ging. Aber oben in Triton herrschten die Kampfroboter von OLD MAN, und der Riesenroboter bedrohte noch immer das gesamte Solsystem, die Wiege der Lemurer, Akonen, Arkoniden Aras, Springer und wie die Splittergruppen alle hießen, und das Herzstück des Solaren Imperiums der Zweiten Menschheit.
    Unter diesen Umständen mußten alle persönlichen Wünsche zurückstehen.
    Er tauschte einen Blick des Einverständnisses mit seinem Vater und Ilja Malume, dann legte er die Hand auf die Aktivierungsfläche, die nach dem uralten Prinzip der Wärmeschaltung funktionierte.
    Eine Sekunde darauf stand eine mechanisch klingende Stimme im Raum.
    „Hier spricht Servoschaltung M-9. Zu Diensten!"
    „Wir benötigen eine komplette Kampfausrüstung für ein Kommandounternehmen gegen die Feinde, die auf Triton gelandet sind!" sagte Perish.
    Es klickte einige Male in der Servokonsole, dann ertönte eine andere mechanische Stimme.
    „Hier spricht Spezialschaltung Z-1. Ausrüstung steht bereit. Bitte folgen Sie dem Imago-Führer Gelb!"
    Bevor die Menschen recht begriffen, was sie unter einem „Imago-Führer Gelb" zu verstehen hatten, erschien aus dem Nichts heraus vor ihren Augen ein gelber Lichtpunkt. Er schwebte frei und lautlos in der Luft, verharrte kurze Zeit und bewegte sich dann auf den Ausgang des Appartements zu.
    „Phantastisch!" entfuhr es Oberstleutnant Malume. Er griff nach dem Lichtpunkt, als wollte er ihn einfangen.
    Cronot stieß einen Warnruf aus Doch da glitt Iljas Hand bereits durch den gelben Punkt hindurch, ohne daß sein Strahlen dadurch irgendwie verringert worden wäre.
    Perish lachte über Iljas Fassungslosigkeit.
    „Es wurde uns schließlich als Imago-Führer offeriert", erklärte er schadenfroh. „Was erwarten Sie denn von einer imaginären Erscheinung? Daß Sie sich die Finger daran verbrennen? Ich wette, das Ding existiert lediglich in den Wahrnehmungszentren unserer Gehirne."
    Ilja Malume fluchte leise.
    „Die alten Lemurer scheinen viel Wert auf psychologische Spielereien gelegt zu haben", knurrte Cronot.
    „Spielereien...?" Perish Mokart schüttelte den Kopf. „Stell dir vor, man wollte diese komplexe Anlage beschildern, so daß du von jedem Ort zu jedem Ort anhand von Wegweisern finden könntest. Das wäre verwirrend und unpraktisch, vor allem, wenn die Anlage vollbesetzt wäre. So aber würde von zehntausend Leuten jeder seinen privaten Wegweiser besitzen, und nur er selbst könnte ihn sehen. Ich halte diese Lösung für ideal. Man sollte sie auf den terranischen Großkampfschiffen oder Stationen ebenfalls einführen."
    Während der Diskussion hatten sie das Appartement verlassen und waren auf den Rundgang hinausgetreten. Dort wartete bereits wieder eine der bekannten Transportplattformen. Die drei Männer stellten sich darauf und wurden im nächsten Augenblick mit großer Geschwindigkeit die leere Innenröhre des subtritonschen Hotels hinabtransportiert. Ein unsichtbares Konturfeld hüllte sie ein und verhinderte, daß sie unsicher wurden oder das Gleichgewicht verloren.
    „Ich möchte nur wissen wie die Plattform ein imaginäres Licht sehen kann!" murmelte Malume verwirrt.
    „Ich vermute, daß die Steuerpositronik der Plattform sich nach unseren Bewußtseinsimpulsen richtet", gab Perish zur Antwort. „Im Grunde genommen ist das die einfachste Lösung."
    „Wenn das einfach ist, möchte ich wissen, was du als kompliziert bezeichnen würdest", sagte Cronot Mokart.
    Perish lächelte, ging jedoch nicht darauf ein. Vielleicht war die intensive Schulung auf der USO-Akademie daran schuld, daß er über technische Gegebenheiten nicht in erster Linie philosophierte, sondern primär den praktischen Nutzeffekt sah und ausnutzte. Zudem wußte er, daß die alten Lemurer in keiner Weise dekadent oder degeneriert gewesen waren; sie hatten sich in einem Existenzkampf befunden und demgemäß alle ihre technischen Möglichkeiten voll ausgeschöpft, um mit geringstem Aufwand maximale
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