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0334a - Wir gegen 'Mastermind'

0334a - Wir gegen 'Mastermind'

Titel: 0334a - Wir gegen 'Mastermind'
Autoren: Wir gegen 'Mastermind'
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nicht nur auf Ihre Hand verzichten mussten, weil sie abstarb, sondern auch, dass die Amputation eines abgestorbenen Gliedes nicht die geringsten Schmerzen verursacht.«
    »Richtig«, lobte mich der Gangster wie einen gelehrigen Schüler.
    »Weiter, Cotton.«
    »Ich informierte mich zunächst über Ihre Vergangenheit. Dabei stellten meine Kollegen fest, dass Sie schon einmal wegen eines Verstoßes gegen das Rauschgiftgesetz bestraft worden waren.«
    »Beachtlich. Das hätte ich dem FBI gar nicht zugetraut«, antwortete Mastermind zynisch.
    »Nachdem ich also einen Doktor Carter kannte, der schon wegen Verstoßes gegen das Rauschgiftgesetz vorbestraft war und wir gleichzeitig nach einem Mann namens Carter suchten, der in Chicago sechs Rauschgifthändler durch eine Bombe ermordete, lag nichts näher, als Ihre Ermordung anzuzweifeln.«
    »Dann wissen Sie also tatsächlich, wer ich in Wirklichkeit bin?«
    »Natürlich«, versetze ich, »Sie sind Doktor John Carter.«
    Mastermind nickte.
    »Richtig, Cotton.«
    »Nicht ganz«, gab ich zu bedenken. »Sie haben ja auch Ihr Doktordiplom gefälscht. Wir müssen also den Doktor in der Anklage wegfallen lassen.«
    Carters Gesicht verfärbte sich vor Wut.
    »Cotton, sprechen Sie nicht immer von einer Anklage. Denken Sie vielmehr an Ihren eigenen Tod. Der steht Ihnen in wenigen Minuten bevor. Mich wird man niemals anklagen.«
    Ich sagte nichts und konzentrierte mich ganz auf den Verkehr. Nach ein paar Minuten musste ich auf dem Highway nach Norden einbiegen.
    Der Motor der Limousine lief gleichmäßig und ruhig. Meine Zähne schlugen aufeinander. Nicht etwa, weil ich meine Nerven nicht mehr unter Kontrolle hatte, sondern weil ich ganz erbärmlich fror.
    »Hat dieser Wagen denn überhaupt keine Heizung?«, knurrte Carter neben mir.
    Ich grinste.
    »Habe schon versucht, sie anzustellen. Sie steht bis hinten hin auf. Aber dadurch wird es nicht wärmer hier.«
    »Das ist ja der reinste Kühlschrank.«
    »Vielleicht«, gab ich zurück und dachte an den Plan von Neville. Hoffentlich hatte sich mein alter Kollege nicht geirrt. Wenn er auch nur einen kleinen Rechenfehler gemacht hatte, würde ich sterben.
    »Denken Sie eigentlich überhaupt nicht an Ihre Frau, Carter?«, fragte ich den Banditen, um ihn etwas abzulenken. Ich schaute zur Uhr und wusste, dass ich noch vier Minuten durchhalten musste.
    Vier Minuten noch, und die letzten Ausläufer von New York lagen bereits hinter uns. Jeden Augenblick konnte der Gangster auf die Idee kommen, mich abzuknallen.
    »An Melissa? Warum? Sie kann mir doch jetzt nichts mehr nützen. Habt ihr sie auch verhaftet?«
    »Natürlich«, gab ich zurück.
    Carter wunderte sich.
    »Aber sie war doch gar nicht in dem Haus bei Spencer.«
    »Seit Sie Folb ermordeten, wussten wir, welchen Juwelenraub Sie planten, Carter. Wir wussten auch, dass Ihre Frau mit von der Partie war.«
    »Wieso? Es gab nicht den geringsten Anhaltspunkt gegen Melissa.«
    »Wieder ein Irrtum, Carter. Ich sagte Ihnen bereits, dass Sie sich für viel zu schlau halten. Sie mögen zwar ein geschickter Mediziner sein, mehr aber auch nicht.«
    »Werden Sie ja nicht größenwahnsinnig, Cotton«, warnte Carter mich.
    »Warum sollte ich. Schließlich muss ich ja gleich sterben.«
    »Eben. Sagen Sie mir also klipp und klar, was gegen Melissa vorlag.«
    »Ganz einfach. Sie behauptete, Sie schon fünfzehn Jahre zu kennen.«
    »Stimmt«, bestätigte der Gangster. »Daran gibt es nichts zu rütteln. Wieso hat sie sich aber mit dieser Aussage verdächtig gemacht?«
    »Wenn Melissa Sie fünfzehn Jahre kannte, wusste sie doch, dass Sie gegen das Rauschgiftgesetz verstoßen haben und Ihr Doktordiplom gefälscht ist.«
    Carter überlegte einen Augenblick.
    »Das ist aber wirklich nur eine Kleinigkeit, Cotton. Das grenzt schon an Haarspalterei.«
    »Wenn es um die Ermittlung eines Verbrechens geht, ist uns kein Haar zu klein, um es zu spalten, Carter.«
    »Deswegen entwische ich Ihnen auch«, meckerte der Gangster.
    »Eins würde mich noch interessieren, Carter«, sagte ich, ohne auf seine Antwort einzugehen. »Warum verübten Sie eigentlich das Bombenattentat in Chicago?«
    In den Augen des Verbrechers leuchtete es triumphierend auf.
    »Sie wissen also doch nicht alles, Cotton, was?«
    Ich nickte.
    »Dann will ich es Ihnen sagen. In wenigen Augenblicken sterben Sie ja sowieso. Ich.habe natürlich nicht nur mein Doktordiplom gefälscht, sondern mir auch welche auf andere Namen ausgestellt. Auf diese Weise
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