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0332 - Inferno

0332 - Inferno

Titel: 0332 - Inferno
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Beute zu entfernen. Ergo muß es in relativer Nähe jede Menge Dörfer und Städte geben, vielleicht eine Handelsstraße… Und das werden wir doch wohl auch noch schaffen.«
    Sie warf wieder einen Blick zum Zelt des Schamanen hinüber. Vielleicht würde dieser Mann auch helfen können… ob er es tat, war eine andere Frage.
    Und das größte Problem, das Nicole aber immer wieder vor sich her schob, war das, daß sie den ganzen Weg wieder zurück mußten, wenn sie in ihre Zeit zurückkehren wollten. Denn wenn sie den Zeit-Ring wieder benutzten, mußten sie das an derselben Stelle tun, an der sie in die Vergangenheit gereist waren. Denn sonst wirkte der Zauber nicht.
    Aber, sagte Nicole sich, bis dahin hatten sie Zamorra und Monica bei sich. Und dann sah ohnehin alles ganz anders aus.
    Vorläufig hatten sie jedenfalls erst einmal wieder eine winzige Chance.
    ***
    Der ERHABENE hatte Wintherbottam-Castle erreicht.
    Niemand sah dem relativ jungen, sportlich durchtrainierten Mann an, was sich inter ihm wirklich verbarg -Ted Ewigk war der nominelle ERHABENE der DYNASTIE DER EWIGEN. Er besaß einen Machtkristall, einen Dhyarra dreizehnter Ordnung, und er vermochte ihn auch zu benutzen. Das legitimierte seinen Herrschaftsanspruch.
    Aber er herrschte nicht im eigentlichen Sinne. Er hatte seinen Anspruch damals geltend gemacht, als der Endkampf in den Felsen von Ash’Naduur siegreich abgeschlossen war, als das Sternenschiff des damaligen ERHABENEN zu einer kleinen, künstlichen Sonne im Weltraum wurde, die ihre Energien in einem einzigen Aufblitzen verstrahlte. Doch ansonsten kümmerte er sich wenig um die Belange der DYNASTIE. Sie mußte sich von diesem Schlag erst einmal erholen, und Ewigk hoffte, daß revolutionäre, positive Kräfte erstarkten und eine Wiederholung des Invasionsversuches verhindern würden. Erst wenn das nicht geschah, würde Ted Ewigk selbst eingreif en.
    Denn ihm lag nichts am Herrschen.
    Er war Reporter mit Leib und Seele, und er zog immer wieder auf Berichte aus, obgleich er es überhaupt nicht mehr nötig hatte. Ein Ted-Ewigk-Bericht verkaufte sich schon vor dem Fertigstellen, und das zu enormen Summen. Ted war einer der ganz wenigen Männer, die sich in einer Blitzkarriere einen Namen geschaffen und damit reich geworden waren. Inzwischen konnte er bereits von den Zinsen seines Vermögens leben - und nicht einmal schlecht.
    Wintherbottam-Castle suchte er in seiner Eigenschaft als Reporter und als normaler Besucher gleichzeitig auf. Sir Perry Wintherbottam hatte eine Ruine restaurieren lassen, ein deutscher Jung-Architekt hatte die Gestaltung übernommen und dabei eine äußerst glückliche Hand bewiesen - das war den ebenfalls deutschen Ted Ewigk ein willkommener Anlaß, einen kleinen Bericht darüber zu verfassen und »Made in Germany« wieder einmal zu lobpreisen. Gleichzeitig beabsichtigte er, seinen alten Freund Lord Bryont Saris op Llewellyn hier zu treffen, der nebst einigen anderen Leuten zur Einweihungsfeier eingeladen worden war.
    Ted hatte seine Ankunft angemeldet. Die Zugbrücke war offen, und der weiße Rolls-Royce Silver Shadow mit den vergoldeten Chromteilen rollte in den Innenhof, an den sich auf der anderen Seite des Wohntraktes der große Park mit Swimming-pool und allerlei Strauchwerk anschloß. Ted stellte den Wagen direkt vor der Freitreppe ab. Daß ein Reporter mit einem Luxuswagen dieser Preisklasse vorfuhr, der noch dazu sein Eigentum war, kam wahrscheinlich selbst in England nur einmal im Jahrhundert vor.
    Der Butler erschien im Portal. Gemessenen Schrittes bewegte Ted sich treppauf. »Sie müssen Mister Ewigk sein«, näselte der Butler. »Willkommen in Wintherbottam-Castle. Sir Perry erwartet Sie bereits.«
    Ted sah sich um, während er dem Butler folgte. Die ehemalige Ruine war tatsächlich zu einer Art Märchenschloß geworden.
    Sir Perry Wintherbottam empfing Ted in der Bibliothek. »Zu meinem Bedauern muß ich Ihnen mitteilen, daß Ihr Freund, Sir Bryont, bereits abgereist ist. Er flog auf den Kontinent, zusammen mit diesem schamlosen Mädchen, das es wagte, sich völlig unbekleidet am Pool zu zeigen. Dieser Architekt hat das Mädchen eingeschleppt. Schade, denn der Mann ist ein Talent, aber in solcher Begleitung ist er natürlich untragbar. David, mein Schwager, stimmt mit mir darin vollkommen überein.«
    Ted hob die Brauen. Er war nicht an Skandalgeschichten interessiert, zumal er ohnehin eine andere Auffassung von Moralvorstellungen hatte. Ted war der Ansicht, im 20.
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