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0331 - Ninja, Zombies und Shimada

0331 - Ninja, Zombies und Shimada

Titel: 0331 - Ninja, Zombies und Shimada
Autoren: Jason Dark
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Augenblick später war ich zwischen ihnen.
    Ich bekam den Beweis, wie die Ninja kämpfen konnten.
    Zwei wollten mich töten.
    Sie kamen von rechts und links, ich steckte in der Klemme und hielt sie mit einem Rundschlag vom Leib.
    Von irgendwoher hörte ich Yakup schreien, dann sah ich das wirbelnde Spiel aus Licht und Schatten; sie überdeckten mich wie ein gewaltiger Vorhang. Dazwischen bemerkte ich das Blitzen der Klingen, hörte die hellen Geräusche, als mein Schwert gegen die anderen stieß, und sprang zurück, um aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich zu gelangen.
    Mit großer Mühe und einer schnellen Reaktion entging ich den nächsten beiden Hieben, konterte dann, und mein Rundschlag verschaffte mir für einen Moment Luft.
    Im Prinzip wunderte ich mich, daß ich noch lebte. Die Ninja waren Meister im Umgang mit den Schwertern. Ich hatte ihnen kaum etwas entgegenzusetzen. Daß ich noch lebte, konnte ich mir nur dadurch erklären, daß die Ninja verwirrt waren.
    Etwas raste von oben auf mich herab. Ein blinkender, blitzender Reflex nur, aber eines dieser verdammten Schwerter. Ich parierte mit Mühe. Beim Zusammenprall beider Waffen hatte ich das Gefühl, jemand hätte meine Hand abgeschlagen. So hart war die Kollision.
    Der zweite wollte mir den Rest geben, als er mitten in der Bewegung erstarrte.
    Eine vor mir nicht zu erkennende Kraft richtete ihn hoch.
    Er stellte sich auf die Zehenspitzen, sein Gesicht verzerrte sich, die Maske war nach unten gerutscht, ich sah den Schmerz auf seinen Zügen und die Augen, die sich weit geöffnet hatten.
    Er ging noch einen Schritt, streckte die Arme aus und klammerte sich an seinem Kumpan fest, so daß er diesen behinderte.
    Ich nutzte die Gunst des Augenblicks und legte viel Kraft in meinen Schlag.
    Mit der flachen Seite des Schwerts traf ich den Kopf des zweiten Ninja. Der Mann röchelte, bevor er zusammensackte und vor meinen Füßen liegenblieb.
    Das war geschafft.
    Und auch der erste fiel.
    Ich konnte sehen, weshalb er nicht mehr weitergekämpft hatte. Tote fighten nicht mehr.
    Im Rücken des Mannes steckte ein Pfeil. Der Schaft schaute wie ein mahnender Finger hervor.
    Für einen Moment erfaßte mich der Schwindel. Es war das Gefühl der Erleichterung, denn mein Leben war gerettet worden.
    Dafür hatte Yakup gesorgt.
    Sein Schuß war ein Treffer ins Zentrum gewesen. Als ich mich bedanken wollte, war Yakup bereits verschwunden.
    Aber auch die restlichen Ninja mit ihrem Anführer Oziko.
    Vor meinen Füßen lagen sechs Tote.
    Und zwischen ihnen auch die anderen Toten, die sich nun nicht mehr erheben würden, denn die Menschen hatten sie auf Zombie-Art ausgeschaltet.
    In der Luft lag der Geruch von Blut und Schweiß. Für die restlichen lebenden Leichen hatte ich keinen Blick, denn ich sah Yakup Yalcinkaya zurückkehren.
    So ähnlich mußte manch müder Krieger ausgesehen haben, wenn eine Schlacht vorbei war.
    Yakup konnte sich auf den Beinen halten, das war auch alles. Er wankte, ich sah sein verzerrtes Gesicht im Schein der auf dem Boden liegenden und weiterbrennenden Fackeln. Es war kein siegessicheres Lachen, sondern ein Zeichen des Schmerzes.
    Ich ging zu ihm und stützte ihn. Dabei stellte ich fest, daß er von zwei Streichen getroffen worden war. Am Brustkorb und an der Hüfte blutete er.
    »Kannst du dich noch halten?« fragte ich besorgt.
    »Es geht schon.«
    »Du mußt zu einem Arzt.«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, kein Arzt. Wir haben alles im Kloster. Ich kenne mich in der Behandlung von Wunden aus. Wir müssen nur hoch und auch die Brüder befreien.«
    Natürlich, an sie hatte ich nicht gedacht.
    Ich schaute mich um. Was ich in den folgenden Sekunden erlebte, war schon ein Phänomen.
    Die lebenden Toten kletterten wieder in ihre Gräber zurück.
    Dabei blieben sie unter den Ästen der Bäume stehen und reckten ihre Arme, um die »Zweige« zu erreichen.
    Da krallte sich so manche Knochenhand um das Gebälk. Ich sah auch halb verweste Klauen, in denen noch soviel Kraft steckte, um den Körper in die Höhe zu ziehen.
    Ein Phänomen.
    So etwas hatte ich noch nie erlebt, deshalb stand ich da und staunte nur.
    Yakup lehnte sich gegen mich. Er brauchte jetzt eine Stütze.
    Ich hörte ihn schwer atmen. »Sie kehren wieder zurück in ihre Gräber. Sie haben uns das Leben gerettet und für Ruhe gesorgt, hier in der Halle der Weisheit.«
    Natürlich, das sah ich. Aber ich wollte den Grund wissen, wie so etwas möglich war. »Wie kann das angehen?« fragte ich.
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