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0331 - Ninja, Zombies und Shimada

0331 - Ninja, Zombies und Shimada

Titel: 0331 - Ninja, Zombies und Shimada
Autoren: Jason Dark
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aber Shimada gab es nicht mehr.
    Auch mir war nicht aufgefallen, daß er sich verzogen hatte.
    Klammheimlich war er verschwunden. Hing der Grund vielleicht mit den seltsamen Gebeten oder dem ungewöhnlichen Gehabe des jungen Türken zusammen?
    Ich wußte es nicht. Konnte es mir auch kaum vorstellen.
    Shimada war ein mächtiger Gegner. Er war stark und gehörte zu den Großen unter den Schwarzblütlern.
    Nein, da war irgend etwas anderes passiert. Und zwar angeregt durch die seltsamen »Gebete« des Türken.
    Oziko zeigte sich sehr irritiert. Er zischte einige Befehle, die von den Ninja verstanden wurden, denn sie drehten sich langsam und sahen ebenfalls zu den Leichen hin.
    Yakup stoppte sein »Gebet«.
    Dafür lachte er.
    Zunächst war es ein glucksendes Lachen, das noch aus seinem geschlossenen Mund drang. Dann öffnete er die Lippen, das Lachen war jetzt zu hören und wurde lauter.
    Es nahm einen dröhnenden Klang an, der durch die unterirdische Grotte hallte.
    Wir erlebten die Echos. Sie schwangen gegen unsere Ohren wie Donnerschläge, sie rüttelten auf und erinnerten mich an Peitschenschläge, die über meinen Rücken strichen.
    War das Lachen ein Zeichen?
    Die Ninja wurden unsicher. Auch Oziko wußte nicht mehr, was er tun sollte. Er schrie dagegen an. Seine Stimme wurde kurzerhand verschluckt. Ich schaute zum Baum.
    Der zuckende Widerschein des Feuers gab genügend Licht, um auch die Astgabeln erkennen zu können.
    Genau dort geschah es.
    Die Toten blieben nicht mehr ruhig. Sehr deutlich war es zu erkennen.
    Nein, das war keine Täuschung, da gaukelte mir der Lichtschein auch nichts vor. Innerhalb des Spiels aus Licht und Schatten sah ich die Bewegungen der Toten, die gar nicht mehr so tot waren.
    Wenn sie sich bewegen konnten, bestand kein Grund für sie, auf dem Baum zu bleiben.
    Das taten sie auch nicht.
    Es geschah mit seltsam rollenden Bewegungen, denen ein Zucken vorausging. Wie ein Startsignal wirkte es. Plötzlich bekamen die ersten Leichen das Übergewicht.
    Steif wie Bretter fielen sie aus dem Geäst.
    Unten standen die Ninja. Sie waren die Zielobjekte der jetzt lebenden Toten.
    Und Yakup öffnete den Mund. Keine Gebete drangen mehr über seine Lippen. Es war ein lauter, hallender Siegesruf, der durch die Felsenhalle drang.
    »Das ist unsere Stunde! Das ist unsere Stunde…« Das letzte Wort endete abermals in einem Lachen.
    Und der erste Tote, der schon länger auf dem Boden lag, griff zu. Ich bekam mit, wie er seinen Arm ausstreckte, die Finger den Knöchel des Japaners umfaßten und zudrückten.
    Ozikos Gesicht verzerrte sich. Er mußte den Druck spüren und auch den plötzlichen Ruck, der ihn von den Beinen riß.
    Der Yakuza-Chef wurde genau auf mich zugeschleudert…
    Die anderen interessierten mich nicht mehr. Ich sah Oziko fallen und auch die Waffe in seiner Hand. Dieses verdammte Mordinstrument mit der kleinen Mündung, aus der jeden Augenblick der Tod geschleudert werden konnte, um mich in sein tiefes Schattenreich zu reißen.
    Ob mich andere Ninja weiterhin in Schach hielten, wußte ich nicht. Es war mir in diesem Augenblick auch egal. Ich wollte nur nicht, daß die Waffe Feuer spie und eine Kugel mein Leben auslöschte.
    Meine Handkante jagte nach unten.
    Ich traf das Gelenk des rechten Arms, hörte den Schrei des Japaners und bekam mit, wie der Mann zusammensackte.
    Gleichzeitig huschte Yakup zur Seite weg. Er bewegte sich geschmeidig wie ein Raubtier, griff in seinen Köcher, holte den ersten Pfeil hervor und ließ auch den Bogen von der Schulter rutschen.
    Wohin er verschwand, konnte ich nicht erkennen, mir kam es darauf an, dem Grauen unbeschädigt zu entkommen.
    Der Japaner war vor meinen Füßen zusammengesunken.
    Den Arm konnte er nicht mehr in die Höhe bekommen. Ich wollte seinen Revolver haben und riß ihn ihm aus der Hand.
    Wenn ich mich gegen die Ninja verteidigen mußte, dann auch mit einer normalen Waffe.
    Oziko schrie. Sein Gesicht hatte sich verzerrt, der Mund stand offen, und er stützte sich auf seinen linken Arm, um mir entgegenzukriechen.
    Ich verschwand.
    Der Japaner schrie hinter mir her, gleichzeitig feuerte er seine Ninja an, sich gegen die aus dem Baum gefallenen lebenden Leichen zu verteidigen.
    Das taten sie auch, wobei Yakup und ich zunächst einmal zu Zuschauern degradiert worden war.
    Es war ein kaum faßbares Bild. Ungemein schwer zu beschreiben aus der Sicht eines Mannes, der sich in den Hintergrund gedrängt sah.
    Meine Augen mußten sich erst an die
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