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0331 - Ninja, Zombies und Shimada

0331 - Ninja, Zombies und Shimada

Titel: 0331 - Ninja, Zombies und Shimada
Autoren: Jason Dark
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waren die ausrangierten Wracks der alten Kriegsfregatten und Zerstörer, die in einem Teil des Hafens vor sich hin rosteten. Suko hatte sich darüber informieren lassen. Es stand so gut wie fest, daß die Schiffe besetzt worden waren.
    Und zwar von Ninja!
    Das konnten normale Kämpfer sein, aber auch Untote, Zombie-Ninja.
    Beide an einer Seite kämpfend, bildeten sie fast eine tödliche Mischung, der kaum ein Mensch entgehen konnte, wenn er mit ihr in Berührung kam. Suko und seinen Helfern stand Schlimmes bevor. Sie mußten versuchen, eine Invasion der Ninja-Killer zu verhindern, aus diesem Grunde gingen sie auch den gleichen Weg.
    Zu den Wracks konnte man vom Land her gelangen, aber auch über das Wasser. Suko und seine Freunde hatten sich für die letzte Möglichkeit entschieden. Sie wollten mit Booten fahren. Wie Piraten, wie Diebe des Meeres und dann an Bord der Schiffe gehen, um die Ninja dort zu einem gewaltigen Kampf zu stellen.
    Ob es ihnen gelang und ob sie auch Sieger blieben, das stand alles in den Sternen.
    »Wirst du ebenfalls mit dabei sein?« erkundigte sich Suko.
    Chu Weng nickte ernst. »Ja, ich komme hin.«
    »Aber nicht mit dem Boot?«
    »Nein.« Der greise Mann schob seinen Ärmel zurück, damit das Zifferblatt der Uhr freilag. Er schaute drauf und nickte.
    »Es wird Zeit«, sagte er zu den anderen.
    »Wo sind die Leute?«
    Suko bekam auf seine Frage die richtige Antwort. »Sie sind unterwegs und müßten hier eintreffen.«
    Kaum hatte er die Worte gesprochen, als Suko das Brummen hörte.
    Wenig später sah er den Schatten, in dessen unterer Hälfte zwei weiße Glotzaugen hervorstachen.
    Dem Motorengeräusch nach war es ein Lastwagen, der über den Pier rollte. Schon bald schälte sich sein Aufbau hervor. Die Männer traten zur Seite, damit der Fahrer Platz bekam, den Wagen in die Lücke zwischen dem alten Bootshaus und den abgestellten Lincoln zu lenken, wo er ihn auch anhielt.
    Sehr schnell verließ der Fahrer den Wagen und blieb vor Chu Weng stehen, um sich zu verbeugen.
    »Du hast alle?« fragte der greise Chinese.
    »Ja, Herr.«
    »Dann laß sie absteigen.«
    Der Fahrer ging um seinen Wagen herum. Suko beobachtete, wie er an der Rückseite stehenblieb und die Verschnürung der Plane aufzurrte.
    Wenig später fiel die Klappe.
    Es gab kein Geschrei, keine Fragen, keine Beschwerden.
    Nicht einmal gesprochen wurde. Die Männer waren sehr diszipliniert. Sie sprangen von der Ladefläche und stellten sich nebeneinander auf, ohne daß ein Befehl gegeben werden mußte.
    Suko schaute sie an.
    Nur Chinesen sah er vor sich. Chu Weng hatte seine Streitmacht mobilisiert. Es waren Männer, die durch eine harte Schule gegangen waren. Keine Mörder oder Totschläger, sondern Leute, die die Lebensphilosophie des alten China mit auf den Weg bekommen hatten: So wenig Gewalt anzuwenden wie möglich. Wenn es sein mußte, dann richtig und mit wahrhaft durchschlagendem Erfolg.
    Sie trugen keine normale Straßenkleidung, sondern die Kampfkleidung der Karatekämpfer. Und sie waren bewaffnet. In der Dunkelheit schimmerte der Stahl ihrer Schwerter, Wurfsterne und Nunchakis.
    Chu Weng schritt die »Front« ab. Er sprach kein Wort, schaute nur und bewegte die Lippen, als er lautlos zählte.
    Der Mann, der Suko angegriffen hatte, hielt sich stets einen Schritt hinter seinem Herrn und Meister, als dieser die Männer einzeln anschaute und sich sein Blick in ihren unbewegten Gesichtern festfraß.
    Er war zufrieden. Das sah Suko, als über Chu Wengs Lippen ein Lächeln glitt.
    Der Inspektor hatte ebenfalls mitgezählt.
    Genau 20 Männer waren es.
    20 entschlossene Kämpfer, die bereit waren, ihr eigenes Leben in die Waagschale zu werfen.
    Chu Weng hielt keine Rede an dieser einsamen Stelle eines verlassenen Piers. Durch Handbewegungen gab er bekannt, daß sich die Reihe auflösen konnte.
    Zwei Boote lagen bereit. Sie dümpelten im Schatten der Kaimauer auf den Wellen.
    Über zwei verrostete Eisenleitern mußten die Männer klettern, um die Boote zu erreichen.
    Suko wurde von Chu Weng noch zurückgehalten. Der alte Mann schaute ihn sehr ernst an. »Du wirst dein Bestes tun«, sagte er, »das weiß ich. Ich drücke dir die Daumen.«
    »Danke.« Suko drehte ab und folgte den anderen. Er wußte, daß vor ihm einer seiner schwersten Kämpfe lag…
    ***
    Er stieg hinter dem makabren und mit Leichen bedeckten Totenbaum hervor wie der berühmte Geist aus der Flasche. Nur war er kein Geist, sondern eine Gestalt mit festem Körper, die
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