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0331 - Ninja, Zombies und Shimada

0331 - Ninja, Zombies und Shimada

Titel: 0331 - Ninja, Zombies und Shimada
Autoren: Jason Dark
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treffen.
    Da hob Shimada den linken Arm.
    Ich hatte mit vielem gerechnet, nur nicht mit dieser Bewegung. Und in der linken Hand hielt Shimada den Fächer der Sonnengöttin.
    Gleichzeitig geschah etwas mit seinen Augen. Gab es blaue Sonnen?
    Normalerweise nicht. Als ich jedoch in diese Augen schaute, hatte ich das Gefühl, in blaue Sonnen zu sehen. Nur waren diese nicht mit einer Hitze gefüllt, sie strahlten eine Kälte ab und gleichzeitig einen irgendwie gläsern wirkenden Schein.
    Und noch immer befand sich der Bumerang unterwegs.
    Bis er gegen den Fächer schlug!
    Ich zuckte zusammen. Er hatte die rote Sonne getroffen, die auf dem Fächer abgebildet war. Auch dieser Fächer war magisch aufgeladen.
    Würde der Bumerang diese Magie zerstören oder trat der umgekehrte Fall ein?
    Dann vernahm ich das Klirren!
    Glas klirrte so.
    Aber da war keines – oder doch?
    Ich wußte es nicht, ich war völlig durcheinander, streckte in einer hilflosen Bewegung den Arm aus, griff ins Leere und hatte das Gefühl, nicht mehr so klar aber dennoch konturenscharf zu sehen.
    Wie durch eine Linse!
    Das war die Lösung.
    Er war nicht greifbar für mich. Eine andere hatte eingegriffen. Mit ihrer Welt war sie in die unsere gekommen, wie schon einmal, als sie einen Trennungsstrich gezogen hatte.
    Pandora!
    Ich sah die Unheilbringerin nicht, ich hörte nur ihr Lachen, das wie Donner über den einsamen Schiffsfriedhof hallte und weit auf dem Meer verklang.
    Shimada wurde zurückgeholt.
    Er schwebte von mir weg. Glitt höher, wurde kleiner. Ich sah ihn noch und wußte doch, daß er sich in einer anderen Welt befand und für mich unerreichbar war.
    Auf dem Deck lag der Bumerang. Er war eine Waffe, die Shimada gefährlich werden konnte, das wußte ich jetzt.
    Und irgendwann würde ich ihn einmal erwischen, wenn er nicht unter Pandoras Schutz stand…
    ***
    Yakup Yalcinkaya hatte es geschafft und den Hubschrauber noch haarscharf an den Aufbauten vorbeiziehen können. Damit war auch der dort stehende Suko gerettet, der den Köcher mit den Pfeilen geleert und die Zombies beschossen hatte.
    Es wurde nicht mehr gekämpft, und wir konnten eine Bilanz ziehen, nachdem auch Yakup gelandet war.
    Wir, die Menschen, hatten den Kampf gewonnen. Es gab keine Ninja-Zombies mehr. Die Chinesen waren stärker gewesen und hatten auch härter gekämpft. Ein schrecklicher Angststrom war gestoppt worden, und wir konnten uns selbst auf die Schulter klopfen.
    Daß wir es nicht taten, lag an den Toten. Nicht alle Chinesen hatten den Kampf überlebt. Sie waren für die Sache gestorben, und das machte uns traurig.
    Verletzte mußten ebenfalls gepflegt werden. Auch die Ninja, die Oziko begleitet hatten. Die Wunden meiner Freunde stellten sich als relativ harmlos heraus.
    Der Japaner lag mit gebrochenem Rückgrat an Deck. So war ein Stützpunkt der Yakuza-Killer ebenfalls ohne Anführer.
    Mit Yakup unterhielten wir uns lange. Er hatte es nicht geschafft, die Waffe zu finden, mit der er Shimada besiegen konnte. Ich tröstete ihn damit, daß es der Bumerang auch schaffen konnte, aber er wollte davon nichts wissen, »Ich muß es selbst in die Hand nehmen!«
    »Und wie?« fragte ich.
    »Man hat mich als Erbe eingesetzt. Ich werde mich um das Kloster kümmern und es zu einem Hort des Guten machen. Dort werde ich forschen und gegen die kämpfen, die aus dem Dunkel kommen. Ihr bleibt meine Freunde, ihr seid stets willkommen, ich habe meine Aufgabe gefunden, und auch Helens Mörder hat seine Strafe bekommen. Aber glücklich…«, er schüttelte den Kopf, »kann ich darüber nicht sein.«
    Wir waren es auch nicht und dachten daran, daß uns noch ein harter Strauß mit der Polizei bevorstand.
    Wir würden ihn überleben. Daß Typen wie dieser Myer mal einen Denkzettel bekommen hatten, war nicht schade…
    ENDE des Zweiteilers
    [1] Siehe John Sinclair Nr. 285 »Der Kampf mit den Giganten«
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