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0331 - Ninja, Zombies und Shimada

0331 - Ninja, Zombies und Shimada

Titel: 0331 - Ninja, Zombies und Shimada
Autoren: Jason Dark
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an wie ein tiefes Klagen, ein Jammern und Wimmern. Zu lag auf dem Rücken. Er selbst tat nichts dazu, um sich zu bewegen. Dafür sorgte sein innerer Zustand.
    Schüttelfrost durchtoste seinen Körper. Hacken und Hände schlugen auf den harten Boden. Die Gesichtshaut zitterte ebenfalls. Der Mund klappte auf und zu, gezischte Worte verließen ihn, bis er plötzlich ruhig wurde und auch nicht mehr sprach.
    Steif und starr lag er da.
    Die Mönche hörten auf zu klatschen. Ihre Arme sanken nach unten.
    Gleichzeitig beugten sie die Oberkörper voller Ehrfurcht nach vorn und erwiesen einem Mann die letzte Ehre, der nicht mehr unter den Lebenden weilte.
    Ich konnte über die Rücken der Mönche hinwegschauen und sah Zu genauer. Ja, er war tot. Sein Kopf lag so auf der Seite, daß ich von den starren Augen angesehen werden konnte. Der Blick war glasig und gleichzeitig furchtbar.
    Ich selbst wandte mich ab.
    Die Mönche gingen auf ihren Toten zu und fingen ein großes Wehklagen an.
    Nur Yakup beteiligte sich nicht daran. Er drehte sich um.
    Ich sah, daß in seinen Augen Tränen schimmerten. Wir schritten aufeinander zu, und blieben im Schatten stehen, wo das Fackellicht nicht mehr hinzuckte.
    »Nun?« fragte ich ihn.
    Yakup hob die Schultern. »Ich fühle mich sehr schlecht.«
    »Du hast sehr an ihm gehangen, wie?«
    »Das auch, dennoch gibt es einen zweiten Grund. Er hat mich zu seinem Nachfolger bestimmt.«
    »Oh…«
    »Du hast sicherlich gesehen, daß ich mit ihm sprach. Da hat er mir alles gesagt. Ich soll das Kloster wieder aufbauen und das Böse abhalten. Ich soll den entweihten Saal der Weisheit wieder zu dem machen, was er einmal gewesen ist. Ein Refugium der Stärke, der Erholung und des reinen Geistes. All das hat er mir aufgetragen.«
    »Wirst du es übernehmen?« fragte ich.
    »Ja, ich halte mein Versprechen. Doch zuvor muß ich noch etwas anderes erledigen. Die Ninja sind entkommen. Und auch Oziko, mein Todfeind. Ich werde mit ihm und seinen Männern abrechnen, das verspreche ich dir, John Sinclair.«
    »Laß dich nicht vom Haß leiten. Es widerspräche den Regeln der Lehren.«
    »Du hast recht. Ich werde kühl überlegen. Zu gab mir die Verantwortung. Ich muß mich würdig erweisen und darf sein Vertrauen nicht enttäuschen, wenn er in seinem Baumgrab liegt.«
    Unwillkürlich warf ich einen Blick auf den Totenbaum.
    Die darin liegenden Leichen waren wieder in ihre Starre verfallen.
    Jetzt erwarteten sie den Meister, der sie auf seine spezielle Art und Weise getötet hatte. Ein wirklich unglaubliches Phänomen, das ich hier erlebt hatte. Ein Teil Mystik, ein Teil Natur und ein Teil dessen, was man wohl mit dem Begriff unbegreiflich umschreiben kann.
    Unter dem Baum knieten die Mönche. Als ich hinschaute, waren sie dabei, den steifen Körper ihres Oberhauptes in die Höhe zu hieven.
    Yakup stieß mich an. »Komm jetzt, wir müssen gehen. Die Zeremonien dauern, länger. Ich wäre dabei geblieben, aber Zu versteht mich schon, daß andere Aufgaben vorgehen.«
    Da hatte er in meinem Sinne gesprochen. Ich dachte darüber nach, was wir erreicht hatten. Eigentlich nichts, wenn man es genauer betrachtete.
    Gut, ich hatte Shimada gesehen, wir hatten auch einen Angriff normaler Ninja abschlagen können, doch die Besetzung des Klosters war sicherlich nicht ihre Hauptaufgabe gewesen.
    Die hatten – und davon war ich fest überzeugt –, noch andere Dinge vor.
    Welche dies waren, konnte ich leider nicht beantworten. Es gab keine Spuren. Meine einzige Hoffnung hieß Suko.
    Vielleicht war es ihm durch seine Beziehungen und Aktivitäten gelungen, weitere Spuren aufzunehmen.
    Da mußte man mal sehen.
    Unser Hotel war praktisch das Hauptquartier. Wenn Suko etwas erreicht hatte, lag dort sicherlich eine Nachricht für uns.
    Mittlerweile hatten wir den zweiten Ausgang erreicht, von dem Yakup erst kurz vor dem Tod des greisen Zu erfahren hatte. Es war ein verborgener Ausstieg. Innerhalb des Ganggefüges existierte ein Stein, der sich durch Druck bewegen ließ. Danach schwang er nach innen und gab einen Schacht frei, in den wir kletterten.
    Er führte in die Höhe. Ich hatte keine Fackel mehr mitgenommen und verließ mich auf meine kleine Lampe. In ihrem Licht erkannten wir die Sprossen, die wir hochklettern mußten.
    Yakup machte den Anfang.
    Trotz seiner Verletzung hielt er sich gut. Zwar legte er zweimal eine Pause ein, dann trieb ihn die Energie weiter. Ich kletterte hinter ihm her.
    Von den Sprossen rieselte Rost, der mir auf
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