Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0329 - Erpresser kennen keine Gnade

0329 - Erpresser kennen keine Gnade

Titel: 0329 - Erpresser kennen keine Gnade
Autoren: Erpresser kennen keine Gnade
Vom Netzwerk:
vor einem Jahr völlig ausgebrannt war.
    Aber nur er, Edwards, und ein paar gute Freunde wußten, daß ein kleiner Raum im Keller notdürftig wieder hergerichtet war.
    Wochenlang hatte er in den Nächten daran gearbeitet und sich hier ein sicheres Versteck geschaffen.
    Schon oft hatte es ihm gute Dienste geleistet, aber auch den anderen, die anfangs über seine Plackerei gelacht hatten.
    Er reckte sich.
    Plötzlich zuckte er zusammen.
    Draußen auf dem Pflaster erklangen feste Schritte.
    Langsam kamen sie näher.
    Und dann hörte Edwards auch die Stimmen.
    Die Polizeistreife, schoß es ihm durch den Kopf.
    Regungslos kauerte er sich auf die Kiste.
    Kaum wagte er zu atmen.
    Das gleichmäßige Tapp-Tapp der Schritte wurde immer lauter, kam immer näher. Die Gefahr für Edwards wurde immer größer. Wenn die Cops den Zigarettenrauch bemerkten…
    Die Stimmen waren verstummt. Nur die Schritte klangen bedrohlich durch die Stille.
    Jetzt mußten sie genau vor dem Stapel sein. Edwards kroch fast in sich zusammen.
    Wie wild klopfte sein Herz gegen die Rippen.
    Plötzlich verstummten die Schritte!
    »Was ist los?« fragte eine dunkle Stimme.
    »Ich könnte den Chef umbringen und die ›Atlanta‹ versenken!« polterte eine zweite.
    »Nur weil der Alte dir keinen Vorschuß gegeben hat, Larry?« lachte der Mann mit der dunklen Stimme. »Dann hauen wir eben meine letzten Dollars bei Old Bill auf den Kopf.«
    »Mensch, ist doch zum Verrücktwerden. Hatte mich so auf ‘nen netten Abend gefreut. Ist ja schließlich der letzte hier. Bis wir in Brisbane wieder festen Boden unter den Füßen haben, dauert es ja noch ein bißchen.«
    »Ach, pfeif doch drauf, Larry.«
    Dann entfernten sich die Schritte. Edwards entspannte sich langsam. Er wischte sich den kalten Schweiß von der Stirn.
    Das war noch einmal gut gegangen. Nicht nur das. Jetzt hatte Edwards auch einen Plan. Hastig zündete er sich noch eine Zigarette an.
    Das war die Rettung. Es war Blödsinn gewesen, einfach wie ein Stümper loszurasen.
    Auch der Plan, sich auf dem Schiff zu verkriechen, war Unsinn. Dazu mußte er einen Helfer haben.
    Sonst konnte er auf dem Pott verhungern.
    Jetzt wußte Edwards schon mehr. ›Atlanta‹ hieß der Pott. Er lief am nächsten Tage aus.
    Das war goldrichtig. Und Australien, das Ziel war auch nicht schlecht.
    Und er war sicher, daß er eine Hilfe an Bord haben würde.
    Diesen Larry und seinen Kumpan. Die gingen jetzt zu Onkel Bill.
    Die kleine Kneipe lag nicht weit entfernt.
    Dort würde Edwards ein paar Scheine springen lassen und Larry zu seinem Abschiedsfest verhelfen.
    Aber erst mußten die beiden ihn an Bord schmuggeln.
    Dann konnten sie wieder verschwinden.
    Edwards rieb sich zufrieden die Hände.
    Es störte ihn im Augenblick nicht, daß er die nötigen Scheine nicht in der Tasche hatte.
    Die würde er schon schnell besorgen. Seine Freunde würden ihm aus der Klemme helfen.
    Er'hatte das ja auch oft genug getan.
    Und Mabel Dunster, das verrückte Frauenzimmer, würde ihm sogar einen Betrag geben, der ihn in Australien fürs erste über Wasser halten könnte.
    Aber erst mußte er hier aus dem Versteck heraus.
    Am Ende des unbewachten Piers stand eine Telefonzelle.
    Von hier konnte er seine Leute anrufen.
    Im Keller würde er dann auf sie warten. Seine Freunde kannten das Versteck.
    Und Mabel würde er es genau erklären.
    Sie würde ja nicht wenig erstaunt sein, aber Fragen stellte sie bestimmt nicht.
    Erwards rieb sich zufrieden die Hände. Er war jetzt wieder ganz fit.
    Vorsichtig lugte er unter der hochgeschobenen Plane hervor Alles ruhig. Kein Mensch zu sehen. Kein Laut zu hören.
    Leise hastete er zurück. Dabei hielt er sich immer in der Nähe der hohen Kistenstapel.
    Kurz vor den Lagerschuppen blieb er einen Augenblick stehen.
    Hier lief nachts immer ein privater Wächter herum.
    Dem wollte er jetzt nicht in die Finger laufen.
    Als alles ruhig blieb, ging Edwards rasch weiter. Am Ende der Ladestraße stand die Telefonzelle.
    Edwards konstatierte mit Genugtuung, daß sie von der Straßenlaterne kaum beleuchtet war.
    Rasch ging er hin. Vor der Zelle holte er erst mal seinen Colt heraus.
    Mit dem Griff zerschlug er die kleine Birne in der Decke, die sich automa-' tisch einschaltete, wenn man auf den Zellenboden trat.
    Dann schlüpfte er hinein.
    Edwards brauchte kein Licht. Die Nummern, die er wählte, hatte er alle im Kopf. »Hoffentlich ist sie zu Hause«, murmelte er, als er die erste Nummer wählte.
    Gleich nach dem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher