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0329 - Ein Planet läuft Amok

Titel: 0329 - Ein Planet läuft Amok
Autoren: Unbekannt
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ich den Fremden beweisen daß die Menschheit mündig ist. Doch ich kann es nicht - und du kannst es auch nicht. So ist die Lage, und wir dürfen sie nicht anders sehen, wenn wir nicht Selbstmord begehen wollen."
    Perry Rhodan lachte bitter auf.
    „Was wir denken und tun, ist leider ganz unerheblich, mein Freund. Ich kann nur hoffen, daß Bully und Tifflor und Mercant sich niemals die Zügel entgleiten lassen."
    Jemand räusperte sich.
    Es war Roi Danton.
    Der Freihändlerkönig nahm auf der anderen Seite Platz und bemerkte anzüglich: „Grandseigneur, Sie messen ihrer eigenen Person zuviel Gewicht bei. Vergessen Sie bitte nicht, daß Ihre verehrte Gattin eine Frau mit dem Herzen einer Löwin ist. Und es gibt noch andere Menschen, die durchzugreifen verstehen..."
    „Aha!" sagte Rhodan spitz. „Sie meinen mit letzteren natürlich die Freibeuter Seiner Kaiserlichen Majestät Boscyk des Größenwahnsinnigen!"
    Roi neigte den Kopf und lächelte hintergründig.
    „Grandseigneur, Sie irren sich. Kaiser Lovely Boscyk ist nur ein Aushängeschild unserer Firma. Es gibt jemanden, der mich würdiger vertreten wird - und es gibt eine ganze Menge intelligenter Leute, die Monsieur Bull in der Stunde der Gefahr wirkungsvoll unter die Arme greifen werden."
    Der Großadministrator errötete vor Zorn.
    „Ah! Sie meinen natürlich Ihre tüchtigen Wissenschaftler, wenn ich nicht irre?"
    „Ich bewundere Ihren Scharfsinn, Grandseigneur", gab Roi ironisch zurück. Er hoffte nur, daß sein Vater ihm den frechen Ton nicht übelnehmen wurde, der nun einmal zu seiner Rolle gehörte.
    „Achtung!" schallte es aus den Lautsprechern der Rundrufanlage. „In dreißig Minuten erfolgt Austritt ins Normaluniversum!"
    Wortlos schnallten die Männer in der Kommandozentrale sich an.
    Überall im Schiff würde man nun die vorgeschriebenen Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, um jeder Überraschung begegnen zu können. Der Zwischenfall mit den fliegenden Särgen und dem gefährlichen gnomenhaften Lebewesen hatte den Terranern bewiesen, daß eine unbekannte Galaxis auch unbekannte Gefahren barg.
    Auch die Männer am Kartentisch schnallten sich an und schwiegen.
    Die letzten Sekunden vor dem Orientierungsmanöver tröpfelten mit nervtötender Langsamkeit dahin.
    Dann verschwand das bizarre Bild der Zwischenraumeffekte von den Bildschirmen der Panoramagalerie. Ein unübersehbares Sternenmeer schien lautlos in die Kommandozentrale zu stürzen.
    Die CREST IV befand sich wieder im normalen vierdimensionalen Raum-Zeit-Kontinuum.
     
    *
     
    Der erste Blick auf die Umgebung des Schiffes mußte naturgemäß jeden Optimismus dämpfen.
    Obwohl die CREST IV sich unterdessen rund zehntausend Lichtjahre in Richtung auf das Randgebiet der fremden Galaxis zubewegt hatte, standen die Sonnen immer noch viel zu dicht für vergleichbare heimatliche Raumzonen.
    Nach zehn Minuten erschien der Haluter Fancan Teik ebenfalls in der Zentrale der CREST IV. Er hatte während der letzten Linearflugetappe ganz allein in dem schwarzen, hundertdreißig Meter durchmessenden Raumschiff gesessen, das auf der oberen Polkugel des Ultraschlachtschiffes magnetisch verankert war.
    Perry Rhodan hatte ihn zu einer Besprechung gebeten.
    Außer den beiden Halutern, Perry Rhodan und Atlan erschienen John Marshall, Gucky, Ras Tschubai, Iwan Iwanowitsch Goratschin, der Teleoptiker Ralf Marten und der Suggestor Kitai Ishibashi, außerdem die beiden Ertruser Kasom und Masut. Roi Dantons Anwesenheit wirkte bereits selbstverständlich.
    Er tänzelte wie üblich herein und musterte die Anwesenden durch seine Lorgnette.
    Dann verzog er angewidert sein Gesicht und deutete auf die verzierten Gitteröffnungen der Klimaanlage.
    „Schrecklich, Messieurs, diese Luft! Es riecht nach allem Möglichen, nur nicht nach einem atembaren Gasgemisch. Desinfektionsmittel, Öldunst, Chemikalien! Meine Lungen weigern sich, dieses Gift zu ventilieren."
    Er hüstelte affektiert.
    „Außerdem ist es furchtbar trocken hier. Meine Schleimhäute protestieren, Messieurs."
    „Feuchten Sie sie mit Schwefelsäure an", riet ihm Kasom mit unbewegtem Gesicht. „Vielleicht normalisiert sich dann auch Ihr Benehmen."
    „Ruhe!" gebot Perry Rhodan. Noch eine solche Bemerkung, Mr. Danton, und ich lasse Sie hinauswerfen!"
    Der Freihändler erstarrte und ließ die Puderquaste fallen, mit der er soeben sein Gesicht bearbeiten wollte.
    Melbar Kasom streckte eines. seiner langen Beine aus und trat auf die Quaste. Eine weiße Puderwolke stob
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