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0329 - Der Ghoul, der meinen Tod bestellte

0329 - Der Ghoul, der meinen Tod bestellte

Titel: 0329 - Der Ghoul, der meinen Tod bestellte
Autoren: Jason Dark
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ihnen. Die Semecs sind eine alte Ghoul-Familie. Sie existieren schon seit Jahrhunderten. Insgesamt sind es sechs. Sechsmal Semec. Und jeder wartet darauf, dass du stirbst, Geisterjäger. Darauf läuft alles hinaus.«
    Ich dachte nach. Sechs Ghouls. Einen hatte ich in Gurnys Haus erwischt. Blieben mit Jossip noch fünf.
    Das war zu viel.
    Und ich war wehrlos. Das passte mir überhaupt nicht. Konnte ich Monica davon überzeugen, dass sie mich vielleicht aus diesem verdammten Wagen wegschaffte?
    Ich schaute sie an.
    Sie lächelte kalt. In ihren Pupillen lag ein Glitzern, als bestünden sie aus dunklen Eiskristallen. Nein, von ihr durfte ich keine Gnade erwarten. Sie stand voll auf der anderen Seite. Ihre Zungenspitze huschte aus dem Mund und leckte über die Lippen. Es kam mir vor wie eine gewisse Vorfreude auf meinen Tod.
    »Wer wird mich töten?« fragte ich sie. »Du?«
    »Nein, das kann ich meinen Freunden nicht antun. Sie werden kommen. Mit Jossip an der Spitze. Er wartete darauf, dich selbst umbringen zu können, um Xorron zu rächen.«
    »Was hat das für einen Sinn…?«
    »Er war ihr Herr. Sie haben seinen Ruf gehört. Nur sind sie zu spät gekommen, aber sie forschten nach, wer es war, der Xorron vernichtete, und sie kamen auf dich.«
    »Und dieser Gurny?« fragte ich.
    »Bei ihm hat einer der Brüder deinen Tod bestellt. Leider bist du entkommen. Was der Bruder versäumt hat, holen wir nach.«
    »Warum sollte mich Gurny umbringen?« fragte ich.
    »Es wäre eine falsche Spur gelegt worden. Uns wäre man nicht auf die Schliche gekommen.«
    Da hatte sie recht. Wenn Gurny es geschafft hätte, wäre Logan Costello noch in das Kreuzfeuer geraten. Dann hätte er sich mit dem Erbe der Mordliga herumschlagen müssen.
    Ich merkte, dass Monica unruhig wurde. Sie schaute auf ihre Uhr, blickte mal auf den Stab und sah auch mich an.
    Ich lag noch immer steif auf dem Rücken. In Wellen lief das Kribbeln durch meinen Körper. Aber es hatte nachgelassen. Ich spürte sehr deutlich, wie das Gefühl sich abschwächte. In den Fingerspitzen kribbelte es noch stärker. Dennoch probierte ich es bei ihnen zuerst und stellte fest, dass ich sie wieder bewegen konnte.
    Das sah auch Monica!
    Sie schaute starr in die Richtung. Ihr Mund zog sich in die Breite, dann griff sie zum Stab. »Ich sehe schon, dass die Wirkung nachlässt«, erklärte sie. »Du hast eine gute Kondition. Aber nicht gut genug für mich. Deshalb werde ich dich…«
    Nein, sie tat es nicht, denn im vorderen Teil des Wagens wurde die Tür wuchtig aufgerissen.
    Jossip Semec stürmte herein. Auch er hielt einen langen Stab in der Hand, der Zylinder saß schief auf seinem Kopf, er machte eigentlich eine lächerliche Figur, dennoch fand ich ihn nicht lächerlich, sondern das Gegenteil davon.
    »Was ist passiert?« fragte Monica erschreckt. Mich hatte sie vergessen.
    Jossip blieb stehen. Ich sah, wie er unter Druck stand und sein Gesicht Schleim absonderte, so dass seine Züge wie die bei einer allmählich dahinschmelzenden Wachsfigur verzerrt wurden.
    »Es ist etwas schiefgelaufen. Wir müssen ihn töten. Und zwar sofort!«
    ***
    Der Mann mit dem blauen Stirnband! Gleichzeitig John Sinclairs Lebensretter. An ihn hatte Suko nicht mehr gedacht. Auch diesmal war er erschienen wie ein Phantom.
    So blitzartig und unberechenbar.
    Und er war bewaffnet.
    Wie er mit seinem kurzen Kampfschwert umgehen konnte, bewies er in den nächsten Augenblicken, als sich der ebenfalls von oben her gefallene Ghoul auf ihn stürzen wollte.
    Da schossen eine Schleimwolke und ein Körper gleichzeitig in die Höhe. Arme streckten sich aus der Masse, sie wollten nach dem anderen greifen, doch der Kämpfer mit dem blauen Stirnband reagierte blitzartig. Sein Schwert senste durch die Luft. Suko hörte sogar das Pfeifen, und einen Moment später fehlte dem Ghoul der Schädel. Er bekam noch einmal Schwung und rollte wie weicher Teig über den Bühnenboden bevor er liegenblieb.
    Suko atmete auf.
    Für den Moment war er gerettet. Er sah, wie sich der Unbekannte herumwarf, seinen Arm in die Höhe riss, ihn dann vorschnellen ließ und sich Jossip Semec zuwandte.
    Der hatte gewusst, dass er sich zuerst dem anderen Gegner stellen musste und ließ Suko in Ruhe.
    Dafür brüllte er einige Worte. Es waren gellende Schreie, die aus seinem Mund drangen, Rufe nach Verstärkung.
    Bis die jedoch eintraf, musste er sich persönlich dem neuen Feind stellen. Das tat er geschickt.
    Der Mann mit dem Stirnband und dem
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