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0329 - Der Ghoul, der meinen Tod bestellte

0329 - Der Ghoul, der meinen Tod bestellte

Titel: 0329 - Der Ghoul, der meinen Tod bestellte
Autoren: Jason Dark
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er ein Ziehen, er war nicht mehr in der Lage, die Hände zu bewegen, und deshalb konnte er sich auch nicht wehren.
    Der andere ging noch weiter vor. »So mache ich dich fertig!« versprach er, während zahlreiche Menschen zuschauten und die Szene noch immer als ein Spiel oder einen Gag betrachteten.
    Die Lähmung hatte nicht nur die Arme erfasst, auch in den Beinen spürte Suko die Schwere. Sie kamen ihm wie mit schwerem Quecksilber gefüllt vor. Ihm war es kaum möglich, die Füße vom Boden zu bekommen, deshalb schleiften sie über die Planken.
    »Rate mal, wo dich der nächste Treffer erwischt?« fragte Jossip Semec flüsternd.
    Das brauchte Suko nicht. Er sah den Blick des kleinen Mannes in die Höhe und auf sein Gesicht gerichtet. Wenn er da getroffen wurde, war es aus.
    Noch kämpfte Suko. Er spürte die Wellen, die durch seinen Körper schossen, und er wollte sich gegen sie anstemmen, um endlich zu einem Erfolg zu kommen.
    Das gelang ihm nicht.
    Die Arme hingen wie Pendel zu beiden Seiten des Körpers herab.
    So konnte er auch nicht an seinen Stab gelangen, den er stets bei sich trug. Dieser Stab hatte ihm schon oft genug das Leben gerettet. Diesmal würde es nicht klappen.
    Vor den Augen zahlreicher Zuschauer sollte der Inspektor sein Leben aushauchen. Er würde tot vor den Füssen des Mannes liegenbleiben, der in Wirklichkeit ein Ghoul war.
    Was dann geschah, war so schlimm, dass Suko nicht darüber nachdenken wollte.
    »Bleib doch stehen, Chinese«, sagte der andere. »Bleib ruhig stehen, damit ich ihn rächen kann. Wir haben lange genug darauf gewartet, aber du warst auch dabei, als unser Herr getötet wurde.«
    »Welcher Herr?« ächzte Suko.
    »Xorron! Wir sind seine Rächer. Wir hatten seinen Ruf vernommen, als er die Ghouls und Zombies um sich sammelte. Aber wir kamen zu spät. Dann erfuhren wir, was geschehen war und ließen uns Zeit für unsere Rache. Jetzt kennst du das Motiv.«
    »He, mach weiter!« Einige Zuschauer brüllten es. »Wir wollen endlich die großen Zaubertricks sehen.«
    Semec kicherte. »Soll ich ihnen das Schauspiel bieten oder soll ich den Vorhang schließen lassen?«
    Suko gab keine Antwort. Er befand sich nur mehr zwei Schritte vom Vorhang entfernt, der sich plötzlich in Bewegung setzte, langsam über die Bühne schwang und zwischen ihnen und dem protestierenden Publikum eine Trennung bildete.
    Damit hatte selbst der Ghoul nicht gerechnet. Er zeigte sich irritiert und schaute in die Höhe.
    Ein anderer wäre bestimmt längst zusammengebrochen. Nicht so Suko. Er gab nicht auf, und es gelang ihm, einige Schritte nach rechts zu gehen, weg vom zugefallenen Vorhang.
    »Auch das nutzt dir nichts«, sagte Semec, als er sich herumdrehte.
    »Du entkommst mir nicht.« Und wieder schlug er zu.
    Diesmal war es eine Finte. Er hatte Suko überhaupt nicht treffen wollen und lachte laut, als der Chinese zusammenzuckte. Im selben Moment setzte er nach.
    Er sprang auf Suko zu, der zur Seite weichen wollte, es leider nicht mehr schaffte und erwischt wurde.
    Es war zum Glück kein Volltreffer. Dennoch spürte Suko dieses verdammte Zucken. Mit dem linken Bein knickte er weg, denn am Knie war er berührt worden.
    Schwer fiel der Inspektor auf den Bühnenboden.
    Jossip Semec kam näher. Da Suko lag, wirkte aus seiner Perspektive sogar der Liliputaner groß. Er spielte mit seinem Elektrostab, ließ ihn zwischen den Fingern wirbeln und bewies Suko damit, welche Fertigkeiten er besaß. Er machte sich einen Spaß daraus, den am Boden Liegenden leiden zu sehen und war dicht vor dessen Zehenspitzen stehengeblieben. »Das sind die letzten Sekunden deines Lebens. Xorron hätte sicherlich seinen Spaß gehabt, wenn er das hätte mitbekommen können.«
    Und ob, dachte Suko, der weiterhin klar denken konnte. Das empfand er als so brutal. Er konnte denken, nur das Handeln gelang ihm nicht. Der andere hatte ihn durch seine schreckliche Waffe regelrecht paralysiert.
    Noch immer brannte der Scheinwerfer. Sein Kegel lag starr auf dem Bühnenboden und erreichte Suko nur mit seinem Ausläufer.
    Nebenher nahm der Inspektor wahr, dass sich der gelbe Kreis bewegte: er zitterte ein paar Mal, huschte aber nicht zur Seite, dafür verschwand er völlig, und einen Augenblick später krachte der Scheinwerfer auf die Bühne.
    Holz splitterte. Bohlen waren gerissen, ein gellender Schrei klang auf, und Semec zuckte herum.
    Jetzt brannte nur mehr die Notbeleuchtung. Ein fahler Schein, den Suko sah, und er sah noch mehr.
    Auf dem
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