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0329 - Astaroths Höllenbote

0329 - Astaroths Höllenbote

Titel: 0329 - Astaroths Höllenbote
Autoren: Rolf Michael
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Stunt mache!«
    »Schaff das Biest da weg!« stieß Corinna anstelle einer Antwort aus. »Ich habe Angst vor ihm. Es lebt…!«
    »… und hat dich bestimmt zum Fressen gern!« lachte Ullich. »So, wie du hier stehst, bist du wirklich zum Anbeißen süß!«
    »Hör auf, blöde Witze zu machen!« schrie Corinna außer sich. »Ich habe Angst vor dem Biest!«
    »Na, dann wollen wir mal!« gab Ullich zurück und hob die Streitaxt. »Weg mit dem Watzmann – freier Blick aufs Mittelmeer!«
    Damit hieb er dem Pferd die Hacken in die Weichen und trieb es vorwärts.
    Der Drache reagierte verteufelt rasch. Der Schlangenkörper bog sich zur Seite, und das Pferd preschte vorbei. Geistesgegenwärtig riß der Junge den Schild hoch, als der Schädel der Bestie hinter ihm herzischte und nach ihm biß. Die gekrümmten Zähne klirrten auf den Schild.
    »Wunderbar!« rief Carlos Mondega. » Das werden Aufnahmen!«
    Aber Professor Zamorra erkannte die Sache anders.
    »Das war Ernst!« flüsterte er Nicole zu. »Micha hat glücklicherweise reflexartig reagiert, sonst wäre es aus mit ihm!«
    »Da! Sieh dir Chandras an! Da stimmt was nicht!« flüsterte Nicole aufgeregt. Professor Zamorra sah in die Richtung der Regie und erkannte, daß der Dämon Chandras sich erhoben hatte und zurücktaumelte, als bekäme er Schläge von einem unbekannten Gegner.
    » Astaroth! Shemashat Astaroth! « stammelte er brüchig. Dann brach er rückwärts zusammen. Eine Kraft, die stärker war als er, hatte ihn für den Augenblick außer Gefecht gesetzt. Denn vor den Kräften des Leonardo war Chandras ein Nichts und in Erkenntnis der dämonischen Mächte des Fürsten der Finsternis sank Chandras hinab in das Vergessen.
    Leonardo de Montagne hatte freie Bahn…
    ***
    »Hey! Das stand aber bestimmt nicht im Drehbuch!« rief Michael Ullich empört dem Drachenwurm zu. Er parierte das Pferd und ritt erneut an. Diesmal erwartete Astaroths Höllenwurm den Angriff.
    »Na also, es geht doch!« lobte Ullich, als sich der Schädel der Bestie vor ihm emporreckte und sich der Rachen öffnete. »Nun mach mal ›hübsch‹ und lächele in die Kamera. Und wenn ich dir eins mit der Axt verpasse, dann mußt du losbrüllen!«
    Damit ließ er die Streitaxt mit einem gewaltigen Schwung wirbeln.
    Der Körper des Lindwurms wurde getroffen, und der grüne Schuppenpanzer platzte etwas auf. An der Schneide des Axtblattes war jetzt rotes Drachenblut.
    Geistesgegenwärtig riß Ullich den Schild hoch. Statt daß sich das Ungeheuer im gespielten Schmerz aufbäumte und krümmte, schoß der Schädel herab. Ein Stoß mit dem Schild, die Giftzähne glitten am Metall ab und bohrten sich tief in den Rücken des Pferdes.
    Ein gequältes Wiehern des Tieres durchzitterte das Studio. Mit einem Schlag erkannte der Junge, daß der braune Hengst verloren war. Dort, wo die Zähne des Drachens eindrangen, färbte sich das Fell sofort rot-violett.
    Das tödliche Gift wirkte mit unheimlicher Schnelligkeit.
    Mit einem einzigen Sprung war Michael Ullich aus dem Sattel. Der Helm rutschte vom Kopf und klirrte irgendwo zu Boden.
    Langsam zog der Drache seine Zähne zurück. Das Pferd hatte bereits ausgelitten, als es zu Boden stürzte.
    Michael Ullich überschlug sich einige Male und kam wieder auf die Füße. Er wußte jetzt, daß etwas nicht stimmte. Diese Attacke war bestimmt nicht vorgeplant.
    »Wer immer sich in dir befindet – er will mich töten!« stieß er hervor.
    »Das hast du sehr klug erkannt, Michael Ullich!« klang es wie eine Posaune aus dem Rachen des Ungeheuers. »Lange habe ich auf dich gewartet. Jetzt bist du mein. Wehre dich oder ergib dich deinem Schicksal – jetzt ist der Moment gekommen, wo du sterben wirst!«
    »Nimm bloß den Mund nicht so voll, du überdimensionaler Regenwurm!« gab Michael Ullich zurück. In aussichtslosen Gefahren hatte er stets einen besonders harten und trockenen Humor. Den Begriff ›Angst‹ hatte er seit den vielen unheimlichen Abenteuern an Professor Zamorras Seite längst aus seinem Vokabular gestrichen.
    »In die Hölle hinab werde ich dich zerren und deine Seele in glühenden Pfannen rösten!« fauchte der Dämon.
    »Ich werde dich das nächste Mal zum Angeln mitnehmen – wenn die Schonzeit für Blauwale vorbei ist!« gab Michael Ullich grimmig zurück. »Für diese Biester findet man nämlich nicht immer die Köder in den richtigen Größen. Aber so ein Regenwürmchen deiner Größe…!«
    Das war zuviel für Leonardo. Wutbrüllend schoß der Drache
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