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0328 - Die Bestie aus dem Todestal

0328 - Die Bestie aus dem Todestal

Titel: 0328 - Die Bestie aus dem Todestal
Autoren: Werner Kurt Giesa
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in sein Unterbewußtsein.
    Nicoles Stimme.
    »Da!« hörte Zamorra sie schreien. »Da ist es, das Ungeheuer!«
    ***
    Cimarosa sah etwas Bräunliches, das sich von rechts kommend hinter einem Sand- und Steinhügel hervor auf ihn zu bewegte. Und dieses Etwas war verdammt schnell!
    Er brauchte einige Sekunden, bis er erkannte, was es war. Ein gewaltiges Ungeheuer, groß wie ein Elefant, mit Flügeln, gigantischen Krallen und einem dreieckigen schnabelbewehrten Schädel. Es hüpfte und flatterte und war dabei unglaublich schnell.
    Cimarosa stöhnte auf.
    Das Ding mußte einem Alptraum entsprungen sein.
    Der Sheriff wußte jetzt, von einem Moment zum anderen, daß es diese Ungeheuer tatsächlich gab. Aber dieses Wissen kam jetzt für ihn zu spät. Denn mit dem nächsten Sprung, spätestens mit dem übernächsten, mußte das Biest ihn erreicht haben. Er konnte nur hoffen, daß der Stahl des Wagens ihn schützte. Der Geländewagen, mit dem die beiden ersten Opfer gefahren waren, war offen gewesen.
    Cimarosa fand keine Zeit mehr zum Überlegen. Instinktiv trat er das Gaspedal tief durch. Der schwere Ford machte einen Satz nach vorn. Die Erde erzitterte, als das Ungeheuer mit einem gewaltigen Sprung aufkam und den Wagen nur ein halbes Dutzend Meter verfehlte.
    Der bullige Sheriff wirbelte am Lenkrad.
    Er riß den Wagen in eine Kurve. Der Ford schleuderte. Cimarosa wußte, daß er sterben würde, wenn nicht ein Wunder geschah. Wieder trat er aufs Pedal. Der Wagen nahm eine neue Richtung, holperte und sprang über den unebenen Boden. Die Federung krachte. Jeden Moment konnte die Achse brechen oder die Ölwanne aufplatzen, und dann war die wilde Flucht sofort zu Ende.
    Von einem Moment zum anderen war aus dem Jäger ein Gejagter geworden.
    Cimarosa stöhnte.
    Etwas schmetterte mit Wucht auf das Wagenheck, deformierte es allein durch sein Aufschlaggewicht und drückte es in den Sand. Der Wagen bockte vorn hoch. Metall knallte, Glas zersplitterte. Die Heckscheibe flog klirrend ins Wageninnere, eine Klaue wollte folgen und schaffte es nicht so ganz. Das Ungeheuer zuckte zurück und versetzte dem Wagen einen Hieb in die Flanke.
    Irgendwie hatte Cimarosa den Schalter für das Rotlicht erwischt.
    Auf dem Wagendach begannen die beiden großen Rundumlichter zu flammen. Er schaltete die Sirene dazu. Das Ungeheuer, von der Licht und Lärmflut überrascht, zuckte zurück und verharrte einige Sekunden abwartend.
    Cimarosa nutzte die Chance. Der Wagen stand wieder auf allen vier Rädern und wollte losfegen. Aber durch den wuchtigen Schlag aufs Heck hatten sich die Hinterräder zu tief in den Boden gegraben und drehten jetzt durch. Der einzige Effekt war, daß der Bestie eine Menge Sand entgegengeschleudert wurde. Sie wich noch ein paar Meter zurück. Aber dann griff sie wieder an.
    Da wußte Sheriff Cimarosa, daß er verloren war.
    ***
    Bill Fleming sah entsetzt, wie das Ungeheuer und der Wagen des Sheriffs aufeinander prallten.
    Zwei widerstrebende Gefühle kämpften in ihm.
    Da war eine vordergründige Erleichterung. Wenn der bullige Sheriff da draußen von dem Monster getötet und verschlungen wurde, gab es niemanden mehr, der Bill etwas anhaben konnte. Der einzige, der ihn anklagen konnte, aus dem Gefängnis geflohen zu sein, war dann tot. Es gab keine weiteren Zeugen, und wenn, dann stand Aussage gegen Aussage. Und wenn Bill diese Gegend für eine Weile mied, würde sich kaum noch jemand an ihn erinnern.
    Das er auch noch wegen Zechprellerei und Fahrzeugdiebstahl gesucht wurde – das wurde ihm überhaupt nicht so recht bewußt. Eigentlich hätte er es ahnen müssen, spätestens seit dem Moment, in welchem er die Fahrzeugpapiere vermißte. Aber Tandy Cant hatte ihn dafür schon zu sehr in ihren Bann geschlagen.
    Ein wenig erschrak Bill über seine Gedanken. Was geschah mit ihm? Hatte er sich so stark verändert, daß er den Tod eines Menschen als erleichternd empfand?
    NEIN! schrie es in ihm, das zweite, im Hintergrund wartende und kämpfende Gefühl. NEIN! Der Tod eines Menschen ist das Schlimmste, was man sich vorstellen kann! Gibt es denn keine Möglichkeit, dem Sheriff zu helfen?
    Aber wie?
    Bills Überlegungen spielten sich im Bruchteil einer Sekunde ab. Da riß er die Pistole hoch und schoß. Einmal, zweimal.
    Aber nach dem Verklingen des zweiten Schusses wußte er schon, daß das nichts nützte. Auto und Ungeheuer waren doch viel zu weit entfernt. Mit einem weitreichenden Gewehr hätte er die Bestie vielleicht erreichen können
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