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0326 - Gucky und der Golem

Titel: 0326 - Gucky und der Golem
Autoren: Unbekannt
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Sein Gesicht war überlebensgroß auf einem Bildschirm zu erkennen, der an der Wand des Konferenzraumes hing.
    „Dr. Weißfeld, meine Herren." Damit stellte er sich vor. Er fuhr fort: „Ein Schwingungswächter ist nur mit Logik zu überzeugen, nicht mit Worten oder Gefühlsäußerungen. Außerdem steht fest, daß mit dem Symposium besser zu verhandeln ist, falls man einen starken Trumpf in der Hand hat. Im Falle der Teleporter Gucky und Tschubai war dieser Trumpf die Drohung, die Körper der Exekutoren zu vernichten. Sollte sich eine ähnliche Situation noch einmal ergeben, müßte sie besser genutzt werden."
    Guckys Gesicht zeigte Verblüffung, dann sprang er auf.
    „So, besser genutzt!" schimpfte er watend. „Wir haben die Situation genutzt, so gut es ging. Und zu einem erstklassigen Zweck, Dr. Weißfeld. Wir haben sie genutzt, um unser Leben zu retten."
    Er setzte sich wieder hin.
    Dr. Weißfeld schien für eine Sekunde verwirrt, aber dann sagte er: „Ich wurde wohl mißverstanden denke ich. Natürlich gab die geschilderte Situation keine besseren Möglichkeiten her. Was die Analytik meint, ist: daß man unter besseren Bedingungen eine ähnliche Situation nochmals herbeiführen sollte, um sie dann geplant und vorbereitet ausnützen zu können. Ich hoffe, der kleine und feine Unterschied ist nun auch von Sonderoffizier Guck richtig verstanden worden."
    Gucky knurrte etwas Unverständliches - und nickte.
    Dr. Weißfeld atmete erleichtert auf.
    „Ich bin glücklich", bekannte er, ohne weiter darauf einzugehen, worüber er glücklich war. „Weiter steht folgendes nun fest: Ein untätiges Abwarten wäre genauso sinnlos wie ein direkter Angriff. Es muß eine Verständigung herbeigeführt werden, und zwar mit allen Mitteln. Die Schwingungswächter müssen gezwungen werden, mit uns zu reden. Wie, das ist noch ungeklärt."
    Bully, der sich leise mit Tifflor unterhalten hatte, sagte plötzlich: „Mit bestimmten Einschränkungen stimme ich Tifflors Vorschlag zu, OLD MAN anzugreifen. Ich möchte Sie mit meinem Stimmungsumschwung nicht verwirren und Ihnen erklären, daß es eigentlich keiner ist. Aber ich sehe im Angriff eine Chance. Wir zwingen die Schwingungswächter damit, zu reagieren. Wahrscheinlich werden sie ebenfalls angreifen, aber es besteht auch die reelle Chance, daß sie zu Verhandlungen bereit sind. Wäre diese Möglichkeit nicht einen Versuch wert?"
    „Also Scheinangriff?" Rhodan warf Atlan einen Blick zu. Der Arkonide war unschlüssig und zuckte die Achseln. „Ich weiß nicht, ob das die richtige Methode ist, jemanden zu Verhandlungen aufzufordern."
    Julian Tifflor erhob sich abermals. Bullys plötzliche Hilfe schien ihm neuen Mut zu geben.
    „Ich schlage einen Kompromiß vor, meine Herren. Wenn wir schon nicht angreifen, so sollten wir wenigstens darauf vorbereitet sein, daß wir angegriffen werden. Ich plädiere hiermit für den sofortigen Gegenangriff, wenn von seiten OLD MANs auch nur das Geringste in dieser Hinsicht unternommen werden sollte. Wenn er auch nur ein Schiff ausschleust, das einen Impulsstrahl gegen uns abschießt, sollte es mit allen Mitteln und sehr schnell vernichtet werden. Greifen uns zwei Schiffe an, dasselbe.
    Und greift die ganze Macht der Schwingungswächter an - wieder dasselbe. Wir reagieren nur - das ist alles."
    Er setzte sich wieder und nickte Bully triumphierend zu.
    Dr. Weißfeld sagte vom Schirm her: „Die Analytik hat im Augenblick ebenfalls keinen besseren Vorschlag. Wir melden uns in einer Stunde wieder. Dann ist mit neuen Teilergebnissen zu rechnen. Ich danke Ihnen meine Herren, für Ihre Aufmerksamkeit." Er zögerte. „Auch Ihnen, Sonderoffizier Guck."
    Dann wurde der Schirm dunkel.
    Gucky räkelte sich und sagte nichts. Er war müde und erschöpft, genauso wie Ras Tschubai, der neben ihm saß. Aber beide wurden wieder munter, als Rhodan Leutnant Glenn aufforderte, sein Erlebnis zu schildern.
    Leutnant Glenn berichtete in allen Einzelheiten ihr Abenteuer bis zur Aufnahme durch die REDA. Er erwähnte Captain Hofers Verhalten, versuchte aber auch eine Entschuldigung für ihre Flucht zu finden.
    Er berief sich auf die geltenden Gesetze der Raumflotte, die eindeutig besagten, daß das Leben jedes einzelnen Mannes wichtiger war als sinnlose Pflichterfüllung. Zum Schluß empfahl er Rhodan, die Positionsdaten des namenlosen Dunkelplaneten von der Positronik speichern zu lassen.
    Der Bericht wurde mit ungeteiltem Interesse aufgenommen.
    Besonders Gucky wurde wieder
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