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0323 - Herrin der Vampirburg

0323 - Herrin der Vampirburg

Titel: 0323 - Herrin der Vampirburg
Autoren: Rolf Michael
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gerade noch erhob und ihr den Stock entgegenreckte.
    »Glaubst du, daß du mich damit beeindrucken kannst, Druide?« fragte sie. »Mit deinem Überleben schon eher. Wie viele Leben hast du? Sieben wie eine Katze?«
    Gryf antwortete nicht. Er starrte sie nur an, und plötzlich schlug er zu. Er war schnell, und er machte nicht den Fehler, mit dem Eichenstock direkt nach ihrem Herzen zu stoßen. Er benutzte ihn als Schlagwaffe. Die Vampirin blockte den Hieb mit dem linken Unterarm ab, legte die Schlagwaffe zur Seite, daß sie gegen die Wand knallte. Das Holz wurde Gryf aus der Hand geprellt. Er ließ sich nach vorn fallen, stürzte und umklammerte die Beine der Vampirin. Zwei blitzschnelle leichte Schläge in die Kniekehle ließen auch sie stürzen. Gryf schnappte nach dem Stock und schlug sofort zu. Die Vampirin rollte benommen zur Seite. Sie streckte die Arme abwehrend hoch, als Gryf sich auf sie kniete, ihr einen Fausthieb versetzte und dann den Eichenstock auf ihre Brust setzte.
    Er wollte sich mit seinem ganzen Gewicht an den Stock hängen, um die Vampirin zu pfählen. Sie versuchte, ihm die Waffe abzunehmen, aber es gelang ihr nicht mehr. Gryf war der Sieger. Er hatte es doch noch geschafft, drückte zu und…
    Etwas raste flatternd durch den Korridor, sprang ihn an, schlug ihm Flughäute um den Kopf und verkrallte sich in seinem Nacken. Ein heftiger Schlag traf Gryf und ließ ihn bewußtlos zusammenbrechen.
    Die Vampirin arbeitete sich unter ihm hinweg und tätschelte den Fledermauskopf des Familiaris. »Du hättest keine Sekunde länger warten dürfen«, sagte sie.
    »Ich brauche dich noch, du sollst meine Verletzungen heilen«, schrillte der Hilfsdämon. »Sie schmerzen, und jetzt noch mehr als zuvor. Es war sehr anstrengend, so schnell zu kommen. Ich konnte nicht fliegen, nicht richtig fliegen, nur meine Beine ein wenig unterstützen.«
    »Das wird sich ändern, sobald die Lebenskraft des Mannes in dir ist«, sagte die Vampirin.
    »Na, da kannst du aber lange warten«, sagte eine Stimme hinter ihnen. Die Vampirin wirbelte herum. Da stand Teri Rheken, die goldhaarige Druidin!
    Auch sie hatte den Sturz in den Brunnen überlebt - die Vampirin war fassungslos. Teri nutzte das sofort aus. Sie sah Gryf am Boden liegen, aber nicht den Eichenpfahl. Doch es gab eine andere Möglichkeit, Vampire zu töten: das Sonnenlicht. Teri sprang die Vampirin an und ging mit ihr gleichzeitig in den zeitlosen Sprung. Auf einen Kampf mit dem Familiaris wollte sie es nicht ankommen lassen und zog es daher vor, die beiden Verbündeten voneinander zu trennen.
    Mitten im Burghof tauchten sie beide wieder auf.
    Die Vampirin schrie entsetzt. Teri ließ sie los, versetzte ihr einen heftigen Stoß und sprang sofort zurück. Sie mußte sich um den Familiaris kümmern, bevor er den bewußtlosen Gryf lotete. Für die Vampirin würde schon das Tageslicht sorgen.
    Teri tauchte wieder in das magische Halblicht des Korridors.
    Der Familiaris griff sofort an.
    ***
    Patty sah, wie der Fledermausdämon sich aus seinem magischen Kreis hinausbewegte und humpelnd und flatternd hinter der Vampirin herraste. Aus der Ferne waren unterdrückte Rufe gekommen, die Patty nicht verstand. Sie wußte nur, daß es jetzt erst einmal einen Aufschub gab - so klein dieser auch war…
    Aber was nützte es schon?
    Da war immer noch Diane, die zur Gegnerin geworden war, da waren dife Fesseln an Pattys Händen und Füßen, und da war die Bewußtlosigkeit, die John immer noch umfangen hielt.
    Aber plötzlich bewegte er sich.
    Er stöhnte leise auf, hob den Kopf.
    Diane, die im Hintergrund stand, ruckte herum, sah aufmerksam herüber. Dann setzte sie sich in Bewegung, ging auf den Altar zu, auf dem John lag.
    Sie hob die Faust, um zuzuschlagen.
    »Nicht«, schrie Patty auf. »Tu’s nicht, Diane!«
    Irritiert verhielt die Vampirsklavin in der Bewegung. John Clandis begriff zwar noch nicht so recht, was um ihn herum vorging, aber er erkannte wohl, daß er sich in Gefahr befand, und rollte sich seitwärts. Er stürzte über die Kante des Blutaltars und fiel nach unten. Es gab einen dumpfen Schlag. Er hatte es gerade noch geschafft, sich mit den Armen halbwegs abzufangen.
    »Paß auf, John! Sie greift an!« schrie Patty erregt. »Sie ist ein Vampiropfer!«
    John Clandis kam auf die Knie. Er war noch immer benommen. Diane kam um den Steinaltar herum. Sie holte wieder zum Schlag aus, um John zu betäuben, ehe er ihr gefährlich werden konnte. John ließ sich nach vorn fallen. Der
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