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0323 - Herrin der Vampirburg

0323 - Herrin der Vampirburg

Titel: 0323 - Herrin der Vampirburg
Autoren: Rolf Michael
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Schlag ging über ihn hinweg, aber irgendwie schaffte er es, Diane zu Fall zu bringen. Er drehte sich halb und betäubte sie mit einem wohldosierten Hieb.
    Dann richtete er sich langsam auf und griff sich an den Kopf.
    »Teufel auch«, murmelte er in einem Anflug von Galgenhumor. »Ich werde mich ab jetzt immer darauf berufen, daß ich auf den Kopf gefallen bin, wenn einer was von mir will. Ich glaube, ich bin die Treppe runtergestürzt. Was ist passiert?«
    »Halte keine Volksreden, sondern binde mich los«, verlangte Patty. »Ich erklär’s dir, aber mach schnell.«
    Er sah sich bedächtig in dem Gewölbe um, erkannte die magischen Zeichen… dann näherte er sich Patty und kauerte sich neben ihr auf den Boden. Von irgendwo kam Lärm. Dort wurde gekämpft… aber wie lange noch, und wer würde siegen?
    »Diane ist gebissen worden. Sie steht auf der Seite der Vampirin«, sagte Patty. »Diese Riesenfledermaus scheint verletzt zu sein. Ich glaube, du solltest in einem Ritual geopfert werden, damit sie wieder zu Kräften kommt. Ich…«
    »Wir sind im Keller, ja? Kennst du den Weg zurück?«
    »Kann ich nur vermuten.«
    John murmelte eine Verwünschung, weil er die Fesseln nicht aufbekam. Entschlossen nahm er sein Taschenmesser und schnitt sie auf. Patty erhob sich und massierte ihre Hand- und Fußgelenke. Sie war wieder einigermaßen fit.
    »Ich kann mich nicht so schnell bewegen. Mein Schädel brummt wie ein Bienenschwarm«, sagte John.
    »Vielleicht werden wir kämpfen müssen«, befürchtete Patty. »Wenn wir Pech haben, müssen wir an der Vampirin vorbei.«
    Sie zog John zum Ausgang.
    Plötzlich war eine Bewegung hinter ihnen. Patty fuhr herum. Sie sah Diane. Die Vampirsklavin hatte Johns Schlag schneller verkraftet, als ihnen allen lieb sein konnte, und sie war bärenstark. Sie packte John, schleuderte ihn gegen die Wand. John stöhnte auf und erschlaffte in Dianes Griff. Sie beugte sich blitzschnell über seinen Hals und biß zu.
    »Nein!« schrie Patty. Sie sprang Diane an und versuchte, sie von John loszureißen. Aber Diane stand da wie angewachsen und versetzte Patty einen Hieb, der sie meterweit zurücktrieb. Patty krümmte sich zusammen. Sie sah die grausame Szene nur noch wie durch Schleier.
    Jetzt wurde auch John zum Vampiropfer …
    Es kann nur ein böser Alptraum sein, redete Patty sich ein. Sie taumelte zum Durchgang. John konnte sie nicht mehr helfen. Sie konnte nur noch versuchen, selbst davonzukommen und irgendwie Hilfe zu organisieren. Wie, darüber konnte sie sich Gedanken machen, wenn sie wieder oben war.
    Sie rannte in den benachbarten Raum. Es war der, in dem sie von Diane niedergeschlagen worden war. Da stand der geschlossene Sarg, dort der dreiarmige Kerzenleuchter… Patty wandte sich nach links.
    Aber der Gang war versperrt. Dort war - der Gegner…
    Und hinter ihr erschien Diane, die von John abgelassen hatte. Ihre Hand umklammerte Pattys Schulter und riß sie mit einem heftigen Ruck herum…
    ***
    Die Vampirin war nicht zu Staub zerfallen.
    Im ersten Moment hatte sie einen erschrockenen Schrei ausgestoßen, als das helle Tageslicht sie traf. Sie hatte sich noch nicht völlig daran gewöhnt, jetzt von der Nacht unabhängig geworden zu sein, und im Reflex fürchtete sie sich vor dem Tod durchs Sonnenlicht. Es war alles so schnell gegangen. Sie krümmte sich in Todesangst zusammen, aber dann kehrte der klare Verstand zurück.
    Zitternd stand sie da, nahm die Tageshelligkeit auf und merkte, daß sie ihr nichts ausmachte. Wie denn auch? Der Fürst der Finsternis hatte sie dagegen gefeit.
    Aber jetzt wußte sie, daß der Familiaris gegen den Druiden keine Chance gehabt hatte, als der ihm mit sich in den Sprung riß. Ihr selbst war es ja nicht anders ergangen. Und wenn sie nicht den Packt mit dem Dämonenfürsten abgeschlossen hätte, wäre sie jetzt nur noch ein Häufchen Staub…
    Sie überlegte. Was sollte sie tun? Unten waren der Familiaris und die Druiden, dort war ihre Sklavin Diane… Dort wurde mit Sicherheit gekämpft. Der Familiaris war verletzt. Er würde keinen leichten Stand haben. Sie mußte versuchen, ihm zu helfen. Sie mußte wieder hinunter in den Keller. Sie lief auf das Gebäude zu.
    Den Schatten hinter sich bemerkte sie nicht.
    Und im Gegensatz zum Familiaris konnte sie auch keine Gedanken lesen…
    ***
    Der Schatten trug den recht wölfischen Namen Fenrir.
    Er war durch den schrillen Schrei im Burghof aufmerksam geworden, hatte seinen Platz bei den Fahrzeugen wieder
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