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0323 - Die Zeitpolizei

Titel: 0323 - Die Zeitpolizei
Autoren: Unbekannt
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Imperium beherrscht."
    „Sie drücken das verkehrt aus", sagte Olek.
    Tro Khon war erstaunt. Er erkannte, daß der Kosmonaut voller Bewunderung an diesen Rhodan dachte. Die Führer der wenigsten Völker konnten für sich in Anspruch nehmen, von ihren Untertanen verehrt zu werden.
    „Untertanen?" wiederholte Olek.
    „Wenn es innerhalb des Solaren Imperiums Untertanen gibt, dann sind sie selbst daran schuld."
    Die Verwirrung des Schwingungswächters wuchs. Das war ein Volk stolzer und unabhängiger Wesen, die sich trotz dieser Eigenschaften in ihrer Mehrzahl offenbar willig den Plänen ihres sogenannten Großadministrators anschlossen. Es war schwierig, die Zusammenhänge einer solchen Gesellschaftsform zu verstehen.
    „Zumindest ist das alles höchst ungewöhnlich", murmelte Tro Khon. „Ich wünschte, ich könnte mit diesem Perry Rhodan Verbindung aufnehmen. Wenn er auch ein Zeitverbrecher ist, so scheint er doch ein sehr ungewöhnlicher Mensch zu sein."
    Olek wurde ungeduldig.
    „Warum reden wir über solche Dinge?" erkundigte er sich. „Ich gehöre jetzt zum Symposium. Mein Wissen und meine Fähigkeiten können von dem Dolan genutzt werden. Worauf warten wir noch?"
    Tro Khon war irritiert.
    „Vielleicht", wandte er ein, „sind Sie mit den bevorstehenden Aktionen nicht einverstanden, Exekutor."
    Sofort mischte sich der Analytiker ein. Seine Warnung kam über das kleine Gerät an Tro Khons Arm.
    „So dürfen Sie mit ihm nicht sprechen", sagte Nr. 7. „Überlassen Sie es dem Symposium, ihn im entscheidenden Augenblick zu lenken."
    „Schon gut", brummte der Zweitkonditionierte unwillig. Schließlich konnte es ihm gleichgültig sein, auf welche Weise Camaron Olek dazu gebracht wurde, gegen sein eigenes Volk zu kämpfen. Wichtig war nur, da ß er nicht versagte, wenn es zu einer Auseinandersetzung kam.
    „Wir wollen noch einen Test machen". wandte sich Tro Khon an den Kosmonauten. „Ich stelle Ihnen eine Aufgabe. Exekutor Sieben wird Ihnen die Koordinaten eines bestimmten Sonnensystems übermitteln. Sie haben weiter nichts zu tun, als den günstigsten Kurs in kürzester Zeit festzulegen.
    Trauen Sie sich das zu?"
    „Es ist nichts", antwortete Exekutor Nr. 1 selbstbewußt.
    Kurze Zeit später teilte der Analytiker dem Schwingungswächter mit, daß der neue Kosmonaut die Aufgabe in verblüffend kurzer Zeit richtig gelöst hatte. Tro Khon wußte nicht, ob er über diese phänomenale Leistung glücklich sein oder sich Sorgen machen sollte. Es hing jetzt alles davon ab, wie sich Olek im Kampf gegen sein eigenes Volk bewähren wurde. Das ließ sich durch keinen Test feststellen. Tro Khon mußte der Aussage des Analytikers Glauben schenken, der behauptet hatte, Camaron Olek würde im entscheidenden Augenblick eine Bewußtseinsspaltung erleiden und für Dolan gegen die Terraner kämpfen.
    Bald würde sich herausstellen, ob diese Behauptung zutraf.
    Am 1. Januar 2436 terranischer Zeitrechnung verließ der Dolan auf Tro Khons Befehl sein Versteck und nahm Kurs auf das Modula-System. Das Bewußtsein Captain Camaron Oleks hatte den Kurs berechnet.
    Das allein war die Garantie dafür, daß der hundert Meter durchmessende Dolan seine seltsame Besatzung sicher ans Ziel bringen würde.
     
    2.
     
    Offiziersanwärter Roscoe Poindexter starrte mit einer Mischung aus Bewunderung und Neid auf den braungebrannten und muskulösen Körper des Waffensergeanten, der am Rand des Schwimmbassins lag und sich von den Strahlen der künstlichen Sonne erwärmen ließ. Poindexters Blicke kehrten von ihrem Ausflug zurück und wanderten über die dürren, behaarten Beine, die leider seine eigenen waren.
    Poindexters Brust war flach und haarlos, die Rippen standen hervor. Leicht gebeugt (diese Haltung hatte er sich teils aus Gram, teils aus mangelndem Selbstbewußtsein angewöhnt), ging Poindexter an der Längsseite des Bassins auf und ab und ließ seine Haut vom warmen Luftstrom der Klimaanlage trocknen. Seine unnatürlich großen Füße erzeugten dabei ein patschendes Geräusch, so daß Waffensergeant DeJohanny die Augen öffnete und sich aufrichtete.
    Roscoe Poindexter verharrte schuldbewußt. Er begann auf und ab zu wippen.
    DeJohanny war ein alter und erfahrener Mann von durchschnittlicher Intelligenz. Offiziere waren ihm verhaßt, aber er hatte gelernt, sich ihrer Autorität zu beugen. Dagegen waren Offiziersanwärter eine willkommene Beute für den Sergeanten, vor allem dann, wenn sie unbeholfen und kränklich erschienen.
    „Es geht
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