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0322 - Ein Hai zeigt die Zähne

0322 - Ein Hai zeigt die Zähne

Titel: 0322 - Ein Hai zeigt die Zähne
Autoren: Ein Hai zeigt die Zähne
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glaube auch nicht, dass er hier erschossen wurde. Ich nehme an, dass es auf dem Korridor geschah. Um sicherzugehen, schleppte der Mörder sein Opfer ins Badezimmer, ließ die Wanne etwa ein Drittel voll Wasser laufen und legte Randall hinein. Als er sicher war, dass kein Leben mehr in Randall steckte, zog er den Stöpsel heraus und ließ das Wasser ablaufen. Der Mörder hatte sich die Hände beschmutzt. Er trat hier an Waschbecken, um seine Hände zu säubern. Beweis: Blutspuren am Metall des Abflusses.«
    Ich warf Fess einen anerkennenden Blick zu. »Donnerwetter. Demnach müssten doch fantastische Prints am Wasserhahn sein?«
    »Erraten, Jerry. Los, Mike!«
    Wieder trat Ibex in Aktion. Die anderen Kollegen sahen sich inzwischen in den Räumen der Wohnung um. Fess und ich blieben im Badezimmer, da wir auf das Ergebnis gespannt waren.
    »Wenn das keine frischen Abdrücke sind, Fess, dann gebe ich meinen Beruf auf«, knurrte Mike plötzlich.
    Wir starrten auf die Prints.
    »Fess«, sagte ich, »kann ich die Prints an mich nehmen? Ich möchte sie direkt an die Zentrale schicken. Euren Ermittlungsbericht bekomme ich ja sowieso zu sehen.«
    ***
    An diesem Sonntagmorgen klingelte das Telefon, als ich in meiner Wohnung beim Frühstück saß.
    »Kann man denn nicht einmal in Ruhe den Tag beginnen?«, knurrte ich in die Muschel. »Bist du’s Phil?«
    »Nein, Jerry«, lachte jemand, »hier ist High.«
    »Verzeihung, Chef«, sagte ich.
    »Schon gut, Jerry. Ich weiß ja, wie Sie Ihre Sonntagsruhe schätzen. Gerade hat mir Tugger von dem neuen Mord berichtet. Natürlich würde ich gern mehr darüber erfahren. Was halten Sie davon, wenn Sie, Phil und ich heute zusammen zu Mittag essen? Wir könnten uns irgendwo in der Stadt treffen?«
    »Gern, Chef! Wann passt es Ihnen denn?«
    »Sagen wir um zwölf. Ich erwarte Sie bei Fornos, das ist ein spanisches Restaurant in der 52. Straße. Es liegt in dem Block zwischen der Second und Third Avenue.«
    »Wir werden pünktlich sein, Chef«, versprach ich.
    »Auf später, Jerry! Lassen Sie sich Ihr Frühstück schmecken!«
    Mr. High hatte bereits aufgelegt. Ein Essen mit dem Chef war in jedem Fall etwas Besonderes.
    Ich wollte Phil mit der Neuigkeit überraschen.
    Ich rief ihn also an.
    Es dauerte lange, bis er endlich den Hörer abnahm.
    »Decker! Sonntags,hat meine Firma grundsätzlich keine Sprechstunde, Sir! Wer is’n da überhaupt?«
    Ich meldete mich und sagte dann: »Dein Gaumen soll heute verwöhnt werden. Wir werden in einem spanischen Restaurant zu Mittag essen.«
    »He, hast du eine Erbschaft gemacht oder soll das ein Witz sein?«
    »Der Chef hat eben angerufen. Er will mit uns essen gehen.«
    »Holst du mich ab?«
    »Klar! Und nun schlaf weiter.«
    ***
    Um 11 Uhr fuhr ich zu Phil, und pünktlich um zwölf saßen wir bei Fornos dem Chef gegenüber.
    Nach dem Essen gab es einen spanischen Wein. Bei einer Zigarette nahm das Gespräch dann dienstliche Formen an.
    »Wie stehen die Ermittlungen im Spencer-Fall, Jerry?«, fragte Mr. High.
    Ich gab ihm einen umfassenden Überblick. »Doc Lejeune hat heute Nacht die Kugel der Ballistischen Abteilung übergeberf. Dort hat man einwandfrei festgestellt, dass sie mit der Waffe abgefeuert wurde, mit der auch Harrison Spencer erschossen wurde.«
    »Das Fabrikat der Waffe konnte noch nicht ermittelt werden?«
    »Nein, Chef. Walt Storbing hat die Kugeln noch in der Nacht per Express nach Washington geschickt. Er glaubt jedoch, dass unseren dortigen Experten die aufgefundene Hülse genügt. Er hat mir das folgendermaßen erklärt: Wenn ein Schuss abgegeben wird, wird die Patronenhülse gegen den Verschluss zurückgepresst. Dabei drücken sich die winzigen Unebenheiten der Verschlusswandung auf dem Hülsenboden ab. Storbing konnte sogar feststellen, dass die Waffe einen automatischen Auswerfer hat. Vor Dienstag können wir allerdings kaum mit einer Antwort aus Washington rechnen.«
    »Und wie war das mit dem Wagen vor Randalls Haus? Sind Sie sicher, dass er dem Mörder gehörte?«
    »Der Verdacht liegt nahe, Chef. Ich weiß jedoch nur, dass es ein Chrysler war.«
    »Hast du wenigstens bemerkt, ob er zwei- oder viertürig war?«, fragte Phil.
    »Nein. Ich habe ihn ja nur von hinten gesehen, als ich meinen Schlitten abstellte. Jedenfalls war es kein Cabriolet. Es kommt nur ein Sedan, Hardtop oder Coupé in Frage.«
    »Wunderbar«, stöhnte Phil. »Außerdem nur schwarze, blaue oder dunkelgraue Wagen. Mann. Jerry, der Schlitten muss doch unter den
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