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0322 - Ein Hai zeigt die Zähne

0322 - Ein Hai zeigt die Zähne

Titel: 0322 - Ein Hai zeigt die Zähne
Autoren: Ein Hai zeigt die Zähne
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habt mir gerade noch gefehlt.«
    Dann trank er die andere Hälfte seines Glases aus und ließ sich zurück auf das Bett fallen.
    »Los, Jungs, spannt mich nicht lange auf die Folter.«
    »Wir hätten gern von Ihnen gewusst, wo Sie die Nacht zum Sonnabend verbracht haben, Mr. Dupont.«
    »Darf man wissen, warum?«
    »Man darf«, meinte Phil. »Aber erst möchte ich gern eine Antwort auf meine Frage bekommen.«
    »Hm. Also ich war hier in Williamsburg in einigen Kneipen.«
    »In welchen Kneipen und von wann bis wann?«
    »Mann, so genau weiß ich das nicht mehr. Ich habe hier einen gezwitschert und da einen gehoben. Ah, da fällt mir noch ein, dass ich so um 22 Uhr herum mit dem Bus zur Lower East Side gefahren bin. In der Essex Street bin ich in ein Kino gegangen.«
    »Wann war das?«, fragte Phil.
    »Na, um elf.«
    »Wie hieß das Kino?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Keine Ahnung. Dort steht doch eins neben dem anderen.«
    »Erinnern Sie sich noch an den Film, den Sie gesehen haben, Dupont?«
    »Es war ein Piratenfilm mit Burt Lancaster. Den Titel habe ich vergessen. War so was mit ’ner Insel.«
    »Wann war die Vorstellung zu Ende?«
    »Um eins, G-man.«
    »Habeh Sie Zeugen?«
    »Sie machen mir vielleicht Spaß, Mann. Sollte ich vielleicht während der Vorstellung Unterschriften sammeln? Warum fragen Sie überhaupt danach? Was habe ich mit dem FBI zu tun? Das ist doch bestimmt wieder so ein Trick von dem alten Gauner.«
    »Wen meinen Sie denn damit?«
    »Meinen Onkel natürlich. Harrison Spencer. Der meint ja immer, ich würde eines Tages vom rechten Weg abkommen, nur weil ich keiner geregelten Arbeit nachgehe.«
    »Wovon leben Sie eigentlich, Dupont?«, wollte Phil wissen.
    Er grinste. »Sie werden lachen, aber das frage ich mich manchmal selbst.«
    »Wissen Sie wirklich noch nicht, dass Ihr Onkel tot ist, Dupont?«, fragte ich jetzt.
    Er wurde blass »Sagten Sie tot?«
    »Ja. Er wurde in der Nacht zum Sonnabend im Arbeitszimmer seiner Villa von einem noch unbekannten Täter ermordet.«
    Dupont Gesicht verzog sich zu einer Grimasse. Ein beinahe irres Lachen kam aus der Kehle des Mannes.
    Nur allmählich beruhigte er sich wieder. Er nahm die Whiskyflasche und setzte sie an den Mund. Phil nahm ihm die Flasche aus der Hand.
    »Sie finden den Tod Ihres Onkels wohl sehr spaßig, wie?«
    »Warum sollte ich das spaßig finden G-man?«, stammelte Dupont. »Es kam nur so plötzlich. Jetzt nutzen ihm seine vielen Bucks nichts mehr.«
    »Sie hätten allen Grund, sich Sorgen zu machen, Dupont«, sagte ich. »Immerhin verfügte Ihr Onkel über ein beachtliches Vermögen. Sie gehören mit zu den Leuten, die davon profitieren werden. Und es ist wahrscheinlich, dass einer der Erben der Täter ist.«
    »Ich verstehe, Agent Cotton. Aber Sie liegen leider völlig schief, wenn Sie mich für den Täter halten. Warum hätte ich Onkel Harrison umbringen sollen? Wegen eines Testaments, von dem ich nicht einmal weiß, ob ich darin überhaupt berücksichtigt werde? Unser Verhältnis war nicht das beste, Agent. Ich würde mich gar nicht wundern, wenn er mir nicht einen Cent vermacht hätte.«
    »Wo waren Sie gestern Abend?«, fragte ich, »Auf meinem Zimmer. Was soll das denn nun wieder?«
    »Irgendein Menschenfreund hat mich gestern Abend 21 Uhr im Treppenhaus des Gebäudes 194 westliche 47. Straße in Coney Island niedergeschlagen und in der Wohnung von Martin Randall eingeschlossen. Sie kennen doch Randall?«
    »Natürlich. Das ist der Chauffeur meines Onkels.«
    »Auch er wurde erschossen, Dupont. Mit derselben Waffen wie Ihr Onkel.«
    Irrte ich mich, oder überraschte ihn diese Nachricht?
    Er wurde plötzlich sehr schweigsam. Als er wieder zur Whiskyflasche griff, hinderte ihn Phil nicht mehr daran.
    Wir verständigten uns mit einem kurzen Blick.
    Dupont stand schon derart unter Alkohol, dass ein weiteres Gespräch sinnlos erschien. Selbst wenn er jetzt auf Fangfragen hereinfiel, konnte er sich später immer damit herausreden, er sei betrunken gewesen.
    ***
    Wir gingen zu meinem Wagen zurück. Vorher fragten wir den Portier, ob Dupont am Abend zuvor auf seinem Zimmer gewesen sei. Er erklärte uns patzig, dass er den Gästen nicht nachspioniere.
    Während der Rückfahrt begann es schon wieder zu schneien.
    Die Essex Street lag in unmittelbarer Nähe der Brückenabfahrt. Als wir den East River hinter uns hatten, stieß ich Phil an.
    »Vielleicht gehen wir doch noch ins Kino, Phil. Liegen dir Piratenfilme?«
    »Gute Idee, Jerry.«
    Ich
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